Drei Tage Rock im Park sind vorbei. Dieses Jahr war das Festival in Nürnberg noch größer, noch bandreicher und noch nasser als sonst. Zum 30. Geburtstag haben die Veranstalter 100 Bands auf vier Bühnen präsentiert, darunter Headliner wie Slipknot, Rise Against und Korn. Die 88.500 Karten waren schon Wochen zuvor ausverkauft. Rock am Ring, das Zwillingsfestival in der Eifel, feierte zeitgleich seinen 40. Geburtstag. Doch unter den Rock-im-Park-Besuchern macht sich auch Kritik breit.
Graue Wolken und pinke Urinale
Die Festival-Mode wurde in diesem Jahr von Gummistiefeln und Regenponchos dominiert. Das Wetter zeigte sich an allen drei Festivaltagen wechselhaft. Bunter sah es bei den Toiletten aus: Dort hatte sich Argo Konzerte ein neues Konzept überlegt, um für Frauen die Wartezeit zu verkürzen: Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr Urinale für Frauen – in pink. "Von anderen Festivals kennt man das ja schon. Cool, dass es die hier jetzt auch gibt", sagt eine Benutzerin.
Die Veranstalter ziehen insgesamt ein positives Feedback. Pressesprecher Matthias Adolph erklärt: "Von Beginn an war die Atmosphäre auf dem Gelände außergewöhnlich positiv." Auch die Menge der Menschen habe das Team gut managen können.
Hubschraubersuche, Reanimation und Telemedizin
Der Sanitätswachdienst des Festivals hatte laut Pressemitteilung in diesem Jahr mehr zu tun als sonst, weil es schlichtweg auch mehr Besucher gab. Insgesamt verzeichnete der Dienst rund 2.433 Einsätze. In den drei Tagen habe das Team in erster Linie kleinere Verletzungen behandelt, darunter vor allem Schnitt- und Schürfwunden sowie Zeckenbisse. Eine Person wurde am Freitagabend in der Nähe des großen Dutzendteiches unter anderem mit einem Hubschrauber gesucht. Letztendlich hatte sich der Gesuchte beim Baden nur eine leichte Unterkühlung zugezogen.
Am Freitagabend musste eine Person im Bereich der "Utopia-Stage" reanimiert werden. Der medizinische Notfall stehe in keinem Zusammenhang mit dem Festival, heißt es. Für nicht zeitkritische Fälle testete das BRK-Team in diesem Jahr zum ersten Mal auf einem Festival in Bayern die "Telemedizin". Auf dem Gelände selbst waren keine Notärzte, konnten aber per Video zugeschaltet werden. Die Einsätze werden nun im Nachgang ausgewertet.
Kritik der Besucher an der Festival-Orga
Die Stimmung der Festivalbesucher war größtenteils gut, allerdings gerät der Veranstalter vor allem wegen der vielen verkauften Tickets in die Kritik. "Es fühlt sich an, als ob jedes Jahr mehr Menschen kommen, ohne dass das Gelände groß wächst", sagte ein Besucher dem BR. Tatsächlich waren in den Vorjahren meist zwischen 75.000 und 80.000 Karten verkauft worden, also einige tausend weniger als 2025.
Der größere Andrang hatte schon bei der Anfahrt für Probleme gesorgt: Am Donnerstag stauten sich die Autos auf der Regensburger Straße bis zur A9. Auf dem Gelände selbst drängten sich Menschenmassen von Bühne zu Bühne, vor den Verkaufsständen bildeten sich lange Schlangen.
Zudem gab es auch für den zeitlichen Ablaufplan Kritik: Unter dem Instagram-Post der Veranstalter beschweren sich die Nutzer darüber, dass zu viele Main-Acts zur gleichen Zeit auftreten würden. In den Kommentaren heißt es etwa: "Dass sich Rise Against und Slipknot überschneiden, (...) ist echt frech", "WTF Lorna, Falling in Reverse und Whitechapel zur selben Zeit?!" und "Feuert den, der den Zeitplan erstellt hat".
Linkin Park bei Rock im Park 2026
Die Planungen für Rock im Park 2026 laufen bereits: Der Vorverkauf für Rock im Park 2026 starte bereits am Montag um 12 Uhr. Als Headliner hat der Veranstalter die Band Linkin Park verkündet. Die hat seit vergangenem Jahr mit Emily Armstrong eine neue Frontfrau und tourt kommendes Jahr durch Deutschland.
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