Die Pfleger und Ärzte in Hellabrunn haben seit Samstag versucht, das Leben von Elefantenjungbulle Otto zu retten. Doch die Herpesinfektion war stärker. Am Montagmorgen erlag Otto seiner Erkrankung – trotz Präventiv- und Notfallmaßnahmen.
Erkrankung seit Samstag – Zustand verschlechterte sich rapide
Bereits am Samstagmorgen zeigte Otto erste Anzeichen von Erschöpfung und Unwohlsein. Eine Blutuntersuchung ergab: Der Elefant hatte sich mit dem Elefanten-Endotheliotropen Herpesvirus (EEHV-1) infiziert – eine Erkrankung, die bei Jungtieren häufig tödlich verläuft. Die behandelnden Tierärzte begannen umgehend mit intensivmedizinischen Maßnahmen, unter anderem die Gabe von Blutplasmareserven seines Vaters. Doch in der Nacht auf Montag verschlechterte sich Ottos Zustand dramatisch. Am frühen Morgen erlag er im Beisein seiner Pfleger der Infektion.
Schwierige Diagnose, kaum Chancen
EEHV-Infektionen gelten als besonders tückisch. Die Krankheit verläuft bei Jungtieren sehr schnell und aggressiv. Zwar wurde Otto im Vorfeld bereits geimpft, und auch mit Blutplasma wurde versucht, sein Immunsystem zu stärken. Doch häufig ist es selbst bei schneller Diagnose zu spät – unabhängig vom Lebensraum im Zoo oder der freien Wildnis.
Die übrigen Tiere der Hellabrunner Elefantengruppe sind wohlauf und verfügen über einen entsprechenden Immunschutz – entweder durch Antikörper oder, wie bei der zweijährigen Savani, durch die Muttermilch.
Abschied im Elefantenhaus
Wie es bei Elefanten üblich ist, hatte die Herde Gelegenheit, sich von Otto zu verabschieden. Der Viereinhalbjährige galt als besonders sozial. Ottos Körper wird nun obduziert. Er gehört zur vom Aussterben bedrohten Gruppe der Asiatischen Elefanten.
Das Elefantenhaus öffnet am Dienstag, dem 17. Juni, wieder für Besucher.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!