ARCHIV (16.05.2025): Menschen in Dschabalia im Gazastreifen versuchen Essen bei einer eine Wohltätigkeitsküche zu bekommen
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Israel will wieder humanitäre Hilfe zulassen

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 21 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 19. bis 25. Mai im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 25. Mai 2025

22.19 Uhr: Israel - Weitere 107 Lkw mit Hilfsgütern in Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben weitere 107 Lastwagen mit Hilfesgütern in den Gazastreifen gelassen. Die Hilfsgüter seien zuvor von Beamten untersucht worden. Anschließend seien sie über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen gefahren. Es handelt sich dabei um humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft, wie die israelische Behörde Cogat mitteilte.

22.16 Uhr: Gaza - 30 Tote am Sonntag durch Kriegshandlungen

Die militärische Aktionen der israelischen Armee im Gazastreifen haben nach palästinensischen Angaben am Sonntag mindestens 30 Menschen das Leben gekostet. Unter den Toten seien auch ein hochrangiger Mitarbeiter des Rettungsdienstes und ein Journalist, teilten die örtlichen Gesundheitsbehörden mit. Es habe israelische Angriffe in Chan Junis im Süden, Dschabalia im Norden und Nuseirat im zentralen Gazastreifen gegeben. Das von der Hamas geführte Medienbüro der Gaza-Regierung erklärte, damit seien seit Oktober 2023 inzwischen 220 palästinensische Journalisten im Gazastreifen getötet worden.

Das israelische Militär teilte mit, es handele sich nicht um einen "endlosen Krieg". Die radikal-islamische Hamas habe die meisten ihrer Mittel verloren habe, einschließlich ihrer Kommando- und Kontrollstrukturen. Man werde "alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die Geiseln nach Hause zu bringen, die Hamas zu zerschlagen und ihre Herrschaft zu brechen". Auf die Angriffe vom Sonntag ging das Militär nicht ein.

20.43 Uhr: Spanien fordert internationales Waffenembargo gegen Israel

Aufgrund der humanitären Katastrophe und des Krieges im Gazastreifen fordert die spanische Regierung ein internationales Waffenembargo gegen Israel. Außenminister José Manuel Albares sagte vor Journalisten: "Das letzte, was der Nahe Osten derzeit braucht, sind Waffen."

Außerdem sollte die EU das Partnerschaftsabkommen mit Israel "mit sofortiger Wirkung" aussetzen, so Albares, und gezielt Sanktionen gegen Personen verhängen, "die die Zweistaatenlösung behindern". Notfalls müsse es auch Sanktionen gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu geben.

Das alles richte sich nicht gegen den Staat Israel, betonte der Chefdiplomat der linksgerichteten Regierung. Er stellte jedoch auch klar: "Genau dasselbe Recht auf Frieden und Sicherheit, das das israelische Volk hat, hat auch das palästinensische Volk."

20.13 Uhr: Laschet - Menschen auszuhungern, ist völkerrechtswidrig

Wenn Israel die Menschen im Gazastreifen aushungert, verstößt das gegen das Völkerrecht, sagte der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Lebensmittellieferungen, Hilfslieferungen, Medikamentenlieferungen für die Bevölkerung zurückzuhalten, das bekämpft nicht die Hamas", so der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Das verstoße gegen internationale Regeln. Völkerrechtsgemäß sei, auch in Kriegen die Bevölkerung zu schützen und die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

19.09 Uhr: Expertin - Plünderungen von Hilfsgütern nicht durch die Hamas

Die Plünderungen von Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen gehen nicht auf das Konto der Hamas, wie von Israel behauptet: Dafür gebe es keine Hinweise, sagte die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, Cindy McCain dem US-Sender CBS: "Diese Menschen sind verzweifelt und wenn sie einen Lkw des Welternährungsprogramms hereinkommen sehen, rennen sie hin." Das habe nichts mit der Hamas oder mit organisiertem Verbrechen zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass die Menschen dort am Verhungern seien.

McCain forderte, dass deutlich mehr Lastwagen mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangen müssten. Was seit vergangener Woche geliefert werde, sei nur ein "Tropfen auf den heißen Stein".

19.05 Uhr: Mützenich - Israel muss stärker verurteilt werden

Israel muss wegen seines Vorgehens im Gazastreifen und im Westjordanland stärker verurteilt werden, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Mützenich. "Ich hätte es befürwortet, wenn die Bundesregierung sich hier dem Votum einer so großen Zahl von europäischen Regierungen angeschlossen hätte", sagte Mützenich am Sonntag dem Portal Table.Briefings zur Weigerung von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU), einer Überprüfung des Assoziierungsabkommens mit Israel durch die EU-Kommission in Brüssel zuzustimmen. 

17 Außenminister hatten einen solchen Schritt vergangene Woche in Brüssel befürwortet, unter anderem wegen Berichten von Menschenrechtsorganisationen und der UNO, dass die israelische Militäroffensive im Gazastreifen zur dauerhaften Umsiedlung hunderttausender Palästinenser führen könne.

18.20 Uhr: Israel intensiviert Kämpfe im Gazastreifen

Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir bestätigte nun Medienberichte, nach denen die Armee ihre Aktivitäten im umkämpften Gazastreifen verstärkt. Damit sollten die Hamas vollends besiegt und die noch festgehaltene Geiseln befreit werden, so Zamir.

Laut israelischen Medienberichten hat das Militär alle seine regulären Infanterie- und Panzerbrigaden in den Gazastreifen verlegt. Die Streitkräfte seien derzeit in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstengebiets im Einsatz. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt die Einnahme des gesamten Gazastreifens angekündigt.

16.47 Uhr: Schweiz prüft Verfahren gegen von USA unterstützte Gaza-Hilfsorganisation

Gegen eine Stiftung, die im Auftrag der USA Hilfslieferungen im Gazastreifen verteilen soll, laufen in der Schweiz Vorermittlungen Es werde geprüft, ob eine rechtliche Untersuchung der Aktivitäten der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) eingeleitet werden müsse, teilte die zuständige Schweizer Aufsichtsbehörde am Sonntag mit. Zuvor hatte die Schweizer Nichtregierungsorganisation TRIAL International eine Überprüfung der von den Vereinten Nationen scharf kritisierten geplanten GHF-Hilfen gestellt.

Der GHF-Plan würde weitere Vertreibungen von Palästinensern erzwingen, hatte UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher gewarnt. "Er setzt Tausende von Menschen der Gefahr aus (...) Er beschränkt die Hilfe auf nur einen Teil des Gazastreifens, während andere dringende Bedürfnisse unbeachtet bleiben. Er macht die Hilfe von politischen und militärischen Zielen abhängig. Sie macht den Hunger zu einem Druckmittel."

14.13 Uhr: Hamas - Mindestens 38 Tote in vergangenen 24 Stunden in Gaza

Mindestens 38 Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei israelischen Angriffen im Gazastreifen innerhalb eines Tages getötet worden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium meldete zudem 204 Verletzte in den vergangenen 24 Stunden. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Die Angaben lassen sich derzeit nicht verifizieren.

12.58 Uhr: Bartsch - Internationaler Druck auf Israel muss erhöht werden

Dietmar Bartsch, ehemaliger Co-Vorsitzender der Linken, hält es mit Blick auf die humanitäre Lage im Gaza-Streifen für sinnvoll, "den internationalen Druck zu erhöhen". "In Moment muss man fragen: Wer unterstützt Netanjahu noch? Das ist Trump, das ist Milei in Argentinien, das ist Orban in Ungarn. Da würde ich zumindest mal skeptisch werden", sagte er beim Sonntags-Stammtisch im BR Fernsehen. Die aktuellen Hilfsmittellieferungen seien aus seiner Sicht auch nur wegen des Drucks aus den USA erfolgt. Gleichzeitig warb Bartsch aber auch um einen sensiblen Umgang mit dem Thema Nahost, auch in seiner Partei. "Wir sind die Verantwortlichen der Shoah und deshalb ist das ein Teil unserer Geschichte und wir haben diese besondere Verantwortung, trotzdem finde ich gerade deshalb, dass wir keine unterschiedlichen Maßstäbe haben dürfen." 

12.18 Uhr: Palästinensische Behörde meldet über 20 Tote durch israelische Angriffe

Die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen meldet mindestens 20 Tote durch israelische Angriffe. Zu den Opfern zählen demnach ein Journalist und ein hochrangiger Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Sanitäter berichten, die israelische Armee habe Ziele in Chan Junis im Süden, Dschabalia im Norden und Nuseirat im Zentrum des Küstengebietes angegriffen. Die radikal-islamische Hamas und der Islamische Dschihad geben in getrennten Erklärungen bekannt, israelische Streitkräfte mit Bomben und Panzerabwehrraketen attackiert zu haben.

11.02 Uhr: Israel - Rakete aus dem Jemen abgefangen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor hatte es in mehreren Teilen Israels Luftalarm gegeben. Seit Beginn des Gaza-Kriegs feuern jemenitische Huthi-Rebellen immer wieder Raketen auf Israel. Sie bezeichnen dies als Solidaritätsbekundung für die Hamas im Gazastreifen. Die israelische Luftabwehr hat die meisten Raketen der Gruppe abgefangen, oder die Geschosse sind vorzeitig abgestürzt. Zum jüngsten von Israel gemeldeten Raketenabschuss gab es von den Huthis zunächst keine Stellungnahme.

10.50 Uhr: Israel bereitet sich offenbar auf Intensivierung der Kämpfe vor

Israels Militär hat örtlichen Medienberichten zufolge alle seine regulären Infanterie- und Panzerbrigaden in den Gazastreifen verlegt. Dies berichtete unter anderem die "Times of Israel" unter Berufung auf die Armee. Das Militär teilte mit, man werde die Stationierung der Streitkräfte nicht näher ausführen. Dem Bericht zufolge bereitet sich die Armee auf eine Intensivierung ihrer Gaza-Offensive vor. Auch der Fernsehsender N12 berichtete, die israelische Offensive schreite weiter voran. Die Streitkräfte seien derzeit in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstengebiets im Einsatz. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt die Einnahme des gesamten Gazastreifens angekündigt.

10.01 Uhr: Zivilschutz im Gazastreifen meldet sechs Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen am frühen Sonntagmorgen sind nach Angaben der palästinensischen Zivilschutzbehörde sechs Menschen getötet worden. Fünf Menschen seien bei einem Angriff auf ein Haus in der Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen gestorben, sagte der Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal. Eine weitere Person sei bei einem Drohnengriff auf Zelte von Flüchtlingen westlich von Nuseirat im zentralen Gazastreifen ums Leben gekommen, fügte er hinzu. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben. Israel hatte nach einer zweimonatigen Waffenruhe am 18. März seine Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen und die Militäreinsätze jüngst verstärkt.

04.55 Uhr: Hamas-Behörde - Neun Geschwister bei israelischem Angriff getötet

Eine Kinderärztin hat bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge neun ihrer eigenen Kinder verloren. Nur ein elfjähriger Sohn und ihr Mann hätten den Angriff in Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets schwer verletzt überlebt, teilte der Direktor der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mit. Dies berichtete laut dem britischen Sender BBC auch das Nasser-Krankenhaus, wo die Mutter zum Zeitpunkt des Angriffs gearbeitet habe. Die israelische Armee wollte die Berichte prüfen.

04.55 Uhr: Israelische Angriffe - 79 Palästinenser am Samstag getötet

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Behörde starben allein am Samstag 79 Palästinenser bei israelischen Angriffen. Die Behörde unterscheidet bei ihren Zahlen nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. Das israelische Militär teilte am selben Tag mit, die eigenen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages mehr als 100 Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen. Es seien unter anderem Terroristen, militärische Strukturen und Tunnel getroffen worden. Auch die israelischen Angaben ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.

Samstag, 24. Mai 2025

21.57 Uhr: Hilfsorganisation: Siedler greifen Beduinendörfer im Westjordanland an

Israelische Siedler haben im Westjordanland nach Angaben der palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond zwei Beduinendörfer angegriffen. Ein Angriff galt demnach einer Siedlung östlich von Ramallah, die nach vorangegangenen Attacken bereits von einem Teil der dort lebenden 25 Familien verlassen worden war. Nach Angaben des Roten Halbmonds wurden fünf der verbliebenen Einwohner bei dem Angriff verletzt. 

Bei einem zweiten Angriff auf ein Dorf östlich von Bethlehem wurden der Hilfsorganisation zufolge sieben Menschen verletzt. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die Siedler hätten versucht, die Häuser der Beduinen in Brand zu setzen. Außerdem hätten sie einen Teil der Ziegen und Schafen getötet, die die Lebensgrundlage von Beduinen sind. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.

21.12 Uhr: Geisel-Angehörige fordern Ende des "Alptraums"

Hunderte Menschen haben in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Krieges und die sofortige Freilassung der Geiseln demonstriert, die sich noch immer in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen befinden. "Wir wissen, dass sie leben, und wir wissen, dass die Zeit ausläuft", sagte Liran Berman, dessen Zwillingsbrüder bei dem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Das mache die Entscheidung der israelischen Regierung, das Verhandlungsteam aus Katar zurückzurufen, so verstörend. "Jeder Tag ohne Gespräche ist ein Tag, an dem wir riskieren, sie zu verlieren", sagte er.

Einav Zangauker, deren Sohn weiterhin in der Gewalt der Hamas ist, wandte sich während der Demonstration öffentlich an die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: "Sagen Sie mir, Herr Ministerpräsident: (...) Wie können Sie in den Spiegel schauen in dem Wissen, dass Sie 58 Geiseln im Stich lassen?"

Nira Scharabi, deren Mann in Geiselhaft ums Leben kam und dessen Leiche sich weiterhin im Gazastreifen befindet, sagte, ihre Töchter bräuchten einen Abschluss zum Trauern. Doch solange ihr Mann nicht einmal ein Grab habe, dauere die Hölle an. "Ich appelliere von hier an die israelische Regierung: Lassen Sie diesen Alptraum enden."

16.44 Uhr: Antisemitismusbeauftragter - Einsatz für Israel ist "keine Rechtfertigung für alles"

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, plädiert für eine ehrlichere Diskussion über das deutsch-israelische Verhältnis. "Wir müssen uns mit aller Kraft dafür einsetzen, die Sicherheit Israels und der Juden weltweit zu bewahren", sagte Klein der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (Samstag online).

"Aber wir müssen auch klar sagen, dass das keine Rechtfertigung für alles ist." Mit Blick auf den aktuellen Krieg im Gaza-Streifen betonte Klein, es habe nichts mit der Sicherung des Existenzrechts Israels zu tun, die dort lebenden Palästinenser auszuhungern und die humanitäre Lage vorsätzlich dramatisch zu verschlimmern.

Harte Kritik an Israel und Fragen nach der Vereinbarkeit mit dem Völkerrecht sind für Klein "nicht antisemitisch". Er lehne es aber als "höchst problematisch" ab, Israel einen Völkermord vorzuwerfen: "Von Genozid zu sprechen, ist antisemitisch, weil es Israel als Ganzes dämonisiert."

14.08 Uhr: Medien - Israelis erhalten Anrufe mit mutmaßlichen Geisel-Schreien

Zahlreiche Menschen in Israel haben nach übereinstimmenden Medienberichten in den vergangenen Stunden Anrufe erhalten, bei denen Aufnahmen von Schreien von Geiseln im Gazastreifen zu hören gewesen sein sollen. Neben den angeblichen Schreien der festgehaltenen Geiseln seien auch Explosionen und das Heulen von Sirenen zu hören gewesen, berichtete die Nachrichtenseite "Ynet". Die Anrufe seien von unbekannten Nummern abgesetzt worden.

Das Forum der Geiselfamilien in Israel teilte mit, ebenfalls Berichte über jene Anrufe erhalten zu haben. Nach Angaben des Forums handelt es sich bei den abgespielten Aufnahmen um Aufzeichnungen aus Geiselvideos der Hamas, die die Terrororganisation zuletzt verbreitet hatte. Das Forum betonte in einer Mitteilung, die Anrufe seien nicht in seinem Auftrag getätigt worden.

Wie die Zeitung "Haaretz" berichtete, waren bei einigen Anrufen auch Stimmen zu hören, die zu einem raschen Geiseldeal aufriefen. Nach israelischen Angaben werden derzeit noch 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten.

Die israelische Cyberdirektion leitete einem Bericht des Fernsehsenders N12 zufolge eine Untersuchung wegen der von Israelis empfangenen Anrufe ein. "Die Cyberdirektion betont, dass es sich dabei um Versuche handelt, Panik in der Bevölkerung zu schüren", zitierte N12 aus einer Mitteilung der Behörde.

12.50 Uhr: Berichte - Mindestens 21 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben. Seit der Nacht seien mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israels Militär habe in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstenstreifens Angriffe geflogen. Wafa meldete Luftangriffe rund um die Städte Chan Junis und Rafah im Süden des Gebiets. Auch unweit von Al-Mawasi bei Chan Junis habe es Tote gegeben, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen.

Israels Militär gab an, im Laufe des vergangenen Tages mehr als 100 Ziele im Gazastreifen angegriffen zu haben. Darunter seien unter anderem militärische Einrichtungen sowie "terroristische Infrastruktur" gewesen, hieß es von der Armee. Beide Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

10.50 Uhr: Hamas-Zivilschutz meldet sechs Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Zivilschutzbehörde mindestens sechs Menschen getötet worden. Wie Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal mitteilte, traf einer der nächtlichen Luftangriffe ein Wohngebiet in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Dabei sei eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern getötet worden. Zudem habe es dutzende Verletzte gegeben. Bei einem weiteren Angriff auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens seien zwei Menschen getötet worden. Es gebe zudem mehrere Verletzte, unter ihnen Kinder, erklärte Bassal. Die Angaben können nicht unabhängig bestätigt werden. Die israelische Armee erklärte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie könne die Angaben ohne genaue geographische Koordinaten nicht kommentieren.

04.30 Uhr: Syrisches Außenministerium begrüßt Aufhebung der Sanktionen durch USA

Das syrische Außenministerium hat am frühen Samstagmorgen die Entscheidung der USA, die Sanktionen gegen das Land aufzuheben, begrüßt. Dies sei ein "positiver Schritt in die richtige Richtung, um das humanitäre und wirtschaftliche Leid des Landes zu lindern", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Das US-Finanzministerium hatte zuvor eine allgemeine Genehmigung erteilt, die Transaktionen mit der syrischen Übergangsregierung unter Präsident Ahmed al-Sharaa sowie mit der Zentralbank und staatlichen Unternehmen erlaubt.

Freitag, 23. Mai 2025

21.07 Uhr: Felix Klein: Würde Äußerung zu Gazastreifen so nicht wiederholen

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antisemitismus, würde eine umstrittenen Äußerungen zur Zukunft des Gazastreifens heute so nicht mehr wiederholen. Das sagte er im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Im Frühjahr hatte Klein der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärt, es lohne sich, bei den Plänen von US-Präsident Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens genauer hinzuschauen. Er halte es nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken. Trump hatte unter anderem von einer Umsiedlung der im Gazastreifen lebenden Palästinenser und der Umwandlung des Küstenstreifens in eine "Riviera des Nahen Ostens" gesprochen. Kleins Aussagen sorgten für Kritik, die Bundesregierung distanzierte sich von den Äußerungen.

In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagt Klein nun: "Mein Punkt war: Die bisherige Nahostpolitik hat den Konflikt nicht gelöst, sondern nur zu unendlichem Leid auf beiden Seiten geführt. Und man kann Trump, bei aller Kritik an seinen radikalen und oft absurden Gedanken, immerhin bescheinigen, dass seine disruptive Art grundsätzlich kein schlechter Ansatz sein muss."

Israel dürfe die Palästinenser selbstverständlich nicht vertreiben, betonte Klein. "Und es müsste der palästinensischen Bevölkerung grundsätzlich helfen. Das Fatale ist, dass Israel bis heute keine strategischen Ziele für die Zeit nach dem Militäreinsatz definiert hat. Auch in diesem Punkt muss Deutschland auf Klarstellung drängen."

18.08 Uhr: Atom-Verhandlungsrunde zwischen Iran und USA ohne Durchbruch

Die USA und der Iran haben eine zentrale Verhandlungsrunde im Streit um Teherans Atomprogramm ohne Durchbruch beendet. Nach rund drei Stunden kamen die Gespräche in Rom unter Vermittlung des Golfstaats Oman zum Abschluss, wie dessen Außenminister Badr al-Busaidi auf X erklärte. Es gebe "einige, aber nicht abschließende Fortschritte", schrieb der omanische Minister: "Wir hoffen, die verbleibenden Fragen in den kommenden Tagen klären zu können." 

Irans Außenminister Abbas Araghtschi sprach von einer professionellen Atmosphäre. "Die Verhandlungen sind zu komplex, um sie in wenigen kurzen Sitzungen zu lösen. Bei den kommenden Treffen werden wir zu praktikablen Lösungen gelangen – dort sind wir aber noch nicht", sagte der Minister. Die Vorschläge sollen nun in den Hauptstädten beider Seiten diskutiert werden. Es war bereits die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Washington und Teheran. Wann die nächste Gesprächsrunde geplant ist, war zunächst unklar.

17.53 Uhr: Israel - Geschoss aus dem Gazastreifen abgefangen

Israels Armee hat Beschuss aus dem Gazastreifen gemeldet. Ein Geschoss sei über israelischem Gebiet abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. In einem israelischen Grenzort wurde Raketenalarm ausgelöst.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben Mitglieder der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen im Gazastreifen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Zuletzt kam es jedoch nur noch selten zu Angriffen aus dem umkämpften Küstenstreifen.

17.19 Uhr: Libanon beginnt Prozess zur Entwaffnung von Palästinensern

Das mit der Entwaffnung von Palästinensern in libanesischen Flüchtlingslagern beauftragte libanesische Dialogkomitee ist erstmals zusammengekommen. Die Gruppe wolle einen Zeitplan und einen Mechanismus für die Entwaffnung erarbeiten, teilte das Komitee nach dem Treffen mit, an dem auch Ministerpräsident Nauaf Salam teilnahm. Außerdem wolle man die wirtschaftlichen und sozialen Rechte der palästinensischen Flüchtlinge stärken.

Ein libanesischer Regierungsvertreter sagte, die Arbeit an der Abgabe der Waffen solle binnen eines Monats beginnen. Die militant-islamistische Hamas dürfe ihr Büro im Libanon nur offen halten, wenn es sich nicht mit militärischen, sondern nur noch mit politischen Fragen befasse. Im Libanon gibt es zwölf ehemalige Flüchtlingslager, in denen Palästinenser leben. Die Lager stehen nicht unter der Kontrolle der libanesischen Behörden. In ihnen sind palästinensische Gruppen aktiv, die auch über Waffen verfügen und sich bisweilen blutige Kämpfe liefern. Zu den Gruppen gehören die Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und die Hamas, die Israel bisweilen auch vom Libanon aus beschießt.

16.58 Uhr: Guterres - "Teelöffel Hilfe" müsste "Flut an Unterstützung" sein

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die von Israel zugelassene Hilfe für den Gazastreifen in scharfen Worten als unzureichend kritisiert. Sie entspreche "einem Teelöffel Hilfe, wenn eine Flut an Unterstützung" benötigt werde, sagte Guterres vor Journalisten in New York. Ohne einen schnellen, verlässlichen, sicheren und dauerhaften Zugang für Hilfsgüter würden mehr Menschen sterben. Die gesamte Bevölkerung des umkämpften Gebiets sei laut Einschätzung führender Experten von einer Hungersnot bedroht, so Guterres. Die Palästinenser im Gaza-Streifen erlebten die vielleicht grausamste Phase des Konflikts. Fast 80 Tage lang habe Israel die Einfuhr lebensrettender internationaler Hilfe verweigert.

In den vergangenen Tagen sei zwar fast 400 Lastwagen die Einfahrt in den Gaza-Streifen über den Grenzübergang Kerem Shalom erlaubt worden. Doch nur von 115 Lastwagen hätten Hilfsgüter abgeholt werden können. Zudem seien keine Güter in den belagerten Norden des Gaza-Streifens gelangt. Die UN und ihre Partner seien bereit, die Lieferungen zu erhöhen. "Die Vorräte – 160.000 Paletten, genug, um fast 9.000 Lastwagen zu füllen – warten", sagte Guterres. Israel habe als Besatzungsmacht die völkerrechtliche Verpflichtung, die Versorgung der Menschen im Gaza-Streifen zu gewährleisten.

15.39 Uhr: Krankenhäuser melden mindestens 60 Tote im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben binnen 24 Stunden mindestens 60 Menschen getötet worden. Unter anderem seien zehn Menschen in Chan Junis, vier in Deir al-Balah und neun in Dschabalija ums Leben gekommen, teilten örtliche Krankenhäuser mit. Die Angriffe, die bis in den Freitagmorgen andauerten, erfolgten einen Tag, nachdem israelische Panzer und Drohnen ein Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen angegriffen, Brände entfacht und große Schäden verursacht hatten, wie palästinensische Krankenhausvertreter mitteilten.

Israel erklärte, es werde die militant-islamistische Hamas so lange attackieren, bis alle 58 israelischen Geiseln freigelassen sind - von denen nach israelischen Angaben weniger als die Hälfte noch am Leben sein soll - und bis die Hamas ihre Waffen niederlegt. Die Hamas lehnt das ab und warf der israelischen Regierung vor, bei den Gesprächen in Katar nicht ernsthaft zu verhandeln.

14.37 Uhr: WFP meldet geplünderte Hilfslieferungen in Gaza

Viele der wieder aufgenommenen Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen werden nach Angaben von Hilfsorganisationen geplündert. 15 seiner Lastwagen seien auf dem Weg zu Bäckereien im Süden des Küstengebietes gestoppt und ausgeräumt worden, teilte das Welternährungsprogramm WFP am Freitag mit. Hunger und Bedenken, ob Hilfsgüter überhaupt ankommen, hätten die Menschen in Unsicherheit und Verzweiflung gestürzt. Israel solle größere Mengen an Lebensmitteln schneller durchlassen, forderte das WFP.

14.02 Uhr: Hamas - Sechs Bewacher von Hilfslieferungen bei israelischen Angriffen getötet

Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas mindestens sechs Palästinenser getötet worden, die Hilfstransporte für die Bevölkerung vor Plünderern schützen sollten. Bei den Toten handele es sich um Mitglieder eines Sicherheitsteams zum Schutz der Lieferungen, teilte die radikal-islamische Palästinenser-Organisation am Freitag mit. Israel äußerte sich zunächst nicht dazu.

09.54 Uhr: Offenbar viele Tote bei israelischen Angriffen in Gaza

Im Gaza-Krieg sind palästinensischen Berichten zufolge seit der Nacht mindestens 28 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien bei den Angriffen auf verschiedene Gebiete im Gazastreifen verletzt worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. 

Soldaten gingen weiterhin gegen "Terrororganisationen im gesamten Gazastreifen" vor, teilte Israels Armee mit. Am Donnerstag hätten sie dabei "mehrere Terroristen im gesamten Gazastreifen ausgeschaltet und militärische Einrichtungen, Waffenlager und Scharfschützenposten getroffen", hieß es. Die Luftwaffe habe mehr als 75 Ziele angegriffen, darunter Mitglieder von Terrororganisationen und Raketenabschussrampen. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

05:00 Uhr: Nach Angriff in Washington: Anklage erhoben

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft ist der mutmaßliche Täter wegen Mordes angeklagt worden. Dem 31 Jahre alten Elias R. wird unter anderem der Mord eines ausländischen Repräsentanten vorgeworfen. Die US-Bundespolizei FBI untersucht die Tat zudem als mögliches Hassverbrechen. "Ich habe es für Palästina getan, ich habe es für Gaza getan", sagte der Mann der Polizei nach seiner Festnahme, wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht. Darin heißt es weiter, die Schüsse seien auf einem Überwachungsvideo vor dem Museum festgehalten worden, das nach Angaben der Behörden zeigt, wie R. noch mehrere Male auf die Opfer schießt, nachdem diese bereits zu Boden gefallen sind. Bei den Opfern handelt es sich um ein Paar, der Mann besaß auch einen deutschen Pass, er wuchs zeitweise in Nürnberg auf.

04.00 Uhr: Israels Armee - wieder Rakete aus Jemen abgefangen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht wieder eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. In den vergangenen Tagen hatte die israelische Armee wiederholt Raketen aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel abgefangen. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 greift die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an – nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas in Gaza.

01.30 Uhr: Iran warnt Israel und USA vor Angriffen auf Atomanlagen

Unterhändler des Iran und der USA kommen heute in Rom zu weiteren Gesprächen über ein Atomabkommen zusammen. Irans Außenminister Abbas Araqchi erklärte zuvor, sein Land sehe die USA als Unterstützer der möglichen Angriffspläne Israels auf seine Atomanlagen. "Der Iran (...) wird auf jede Bedrohung oder ungesetzliche Handlung dieses (Israels) Regimes entschlossen reagieren", schrieb Araqchi in einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Antonio Guterres. Der Iran werde Washington in diesem Zusammenhang als "Teilnehmer" an einem solchen Angriff betrachten. Später sagte Araqchi in einem Fernsehinterview, dass es kein Atomabkommen geben werde, wenn die Vereinigten Staaten Irans Urananreicherung beenden wollten. Teheran behauptet nach wie vor, dass sein Atomenergieprogramm ausschließlich zivilen Zwecken dient.

Donnerstag, 22. Mai 2025

21.31 Uhr: Netanjahu ernennt neuen Geheimdienst-Chef

Israels Inlandsgeheimdienst Schin Bet bekommt einen neuen Chef. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den hochrangigen Armeegeneral David Zini zum künftigen Direktor ernannt. Zini, der derzeit das Ausbildungskommando der israelischen Streitkräfte führt, tritt am 15. Juni die Nachfolge des derzeitigen Schin-Bet-Chefs Ronen Bar an. 

Zwischen Netanjahu und Bar war es zuletzt zu erbitterten Konflikten gekommen. Diese hatten sich hauptsächlich an dem Umstand entzündet, dass der Schin Bet gegen zwei Mitarbeiter Netanjahus als mutmaßliche Empfänger von Geldern aus Katar ermittelt. Das Golfemirat gilt als Unterstützer der Terrormiliz Hamas im Gazastreifen. Geheimdienst-Chef Bar trat schließlich von sich aus zurück, um die Verantwortung für die versäumte Verhinderung des Anschlags vom 7. Oktober 2023 zu übernehmen.

Zunächst hatte Netanjahu Bar entlassen, was der Oberste Gerichtshof als rechtswidrig bezeichnete. Bar nannte seine Entlassung politisch motiviert und warf Netanjahu unter Eid vor, von ihm persönliche Loyalität verlangt und ihn unter anderem zur Bespitzelung regierungskritischer Demonstranten aufgefordert zu haben.

21.20 Uhr: Israel - Genug Lebensmittel in Gaza

Die israelische Militärbehörde Cogat sieht derzeit keine Nahrungsmittelknappheit im Gazastreifen. Das teilte Cogat am Donnerstag auf der X mit. Mitte der Woche hatte Israel die monatelange Blockade des Gazastreifens aufgehoben.

Demgegenüber erklärten die Vereinten Nationen, dass die Hilfsgüter von nur 90 Lastwagen hätten abgeholt werden können. "Die Lieferungen von gestern sind mengenmäßig begrenzt und reichen bei weitem nicht aus, um die Bedürfnisse der 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen zu stillen", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric.

20.35 Uhr: Laschet warnt vor Antisemitismus und fordert Freilassung der Geiseln

CDU-Politiker Armin Laschet warnt angesichts des andauernden Krieges im Gazastreifen vor zunehmendem Antisemitismus in Deutschland. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages betont, dass sich viele Jüdinnen und Juden hierzulande nicht mehr sicher fühlen – und das dürfe nicht sein.

18.37 Uhr: Schüsse auf Diplomaten - Brantner fordert Wadephul zum Handeln auf

Außenminister Johann Wadephul (CDU) soll den israelischen Botschafter einbestellen, das fordert Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner. Hintergrund sind Schüsse israelischer Streitkräfte in Richtung einer angemeldeten Delegation ausländischer Diplomaten im besetzten Westjordanland. "Alle betroffenen EU-Staaten sollten ihre israelischen Botschafter einbestellen – auch Deutschland darf sich hier nicht wegducken", so Brantner.

Israelische Soldaten hatten in der Nähe der Delegation ausländischer Diplomaten Schüsse abgegeben – nach Darstellung des israelischen Militärs, weil die Besucher von einer zuvor genehmigten Route abgewichen sein sollen. Dabei war die Gruppe nach Angaben von vertretenen Ländern in Koordinierung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und der israelischen Armee in der Stadt Dschenin unterwegs. 

Mehrere europäische Länder wie Frankreich, Italien, Spanien und Belgien haben bereits angekündigt, die jeweiligen israelischen Botschafter einzubestellen. Wadephul telefonierte am Mittwoch nach dem Vorfall mit seinem Amtskollegen Gideon Saar. Das Auswärtige Amt forderte Aufklärung über den Vorfall. 

17.56 Uhr: In Washington erschossener Botschaftsmitarbeiter nicht in Nürnberg geboren, aber lange in Franken gelebt

Entgegen bisheriger Informationen ist der in Washington erschossene Mitarbeiter der israelischen Botschaft, Yaron Lischinsky, nicht in Nürnberg geboren, sondern in Jerusalem. Der Bruder des Opfers bestätigte aber dem BR, dass Yaron Lischinsky 13 Jahre in Franken gelebt hatte.

Lischinsky und seine Verlobte, die ebenfalls für die israelische Botschaft in Washington gearbeitet hat, waren beim Verlassen des Jüdischen Museums in Washington erschossen worden. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen.

17.31 Uhr: Gesundheitsministerium - 29 Hungertote in Gaza in den letzten Tagen

29 Menschen sind in den letzten Tagen im Gazastreifen an Hunger gestorben, sagte der palästinensische Gesundheitsminister Maged Abu Ramadan in Genf. Es handle sich um Kinder und ältere Menschen. Darüberhinaus seien Tausende Menschen vom Hungertod bedroht.

Am Rande der Weltgesundheitsversammlung betonte der Minister der Autonomiebehörde, dass nur wenige der 36 Krankenhäuser in dem umkämpften Gebiet noch teilweise in Betrieb seien. Mehr als 90 Prozent der gelagerten Medikamente seien aufgebraucht.

17.09 Uhr: Mutmaßlicher Huthi-Kämpfer in Dachau festgenommen

Die Bundesanwaltschaft hat im oberbayerischen Dachau ein mutmaßliches Mitglied der islamistischen Huthi-Miliz festnehmen lassen. Der Mann habe sich der Miliz 2022 im Jemen angeschlossen und an einer ideologischen Schulung und militärischem Training teilgenommen. Auch an Gefechten sei er als Kämpfer beteiligt gewesen, so die Bundesanwaltschaft, nämlich Anfang 2023 in der Provinz Mareb. 

Die Bundesanwaltschaft wirft dem jemenitischen Staatsangehörigen vor, als Heranwachsender Mitglied einer terroristischen Vereinigung im Ausland gewesen zu sein. Als Heranwachsender gilt im deutschen Strafrecht, wer zur Tatzeit zwischen 18 und 21 Jahren alt war. Der Beschuldigte wurde dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnete. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. 

16.48 Uhr: Roter Halbmond – Noch kein Zivilist im Gazastreifen hat Hilfe erhalten

Im Gazastreifen ist dem Palästinensischen Roten Halbmond zufolge bislang noch keine der in dieser Woche von Israel zugelassenen Hilfslieferungen bei der Zivilbevölkerung angekommen. Die meisten Lkw stünden noch immer an der Grenze zu Israel, sagt Junis Al-Chatib, der Präsident des Roten Halbmondes. Die Lkw seien noch nicht im Gazastreifen. Er könne beweisen, dass niemand Hilfe erhalten habe, sagt Chatib. Israel hat diese Woche erstmals seit fast drei Monaten wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelassen.

15.25 Uhr: Berichte – Israel zieht Verhandler aus Katar ab

Weil die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg nicht vorangehen, will Israel Berichten zufolge nun alle Unterhändler aus Katar abziehen. Das berichteten mehrere israelische Medien. Am Dienstag hatte Israel bereits das ranghohe Verhandlungsteam zu Beratungen zurückgeholt. Nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu blieben zunächst nur die Vertreter der Arbeitsebene in Katars Hauptstadt Doha. Das Forum der Geiselfamilien hatte den Schritt scharf kritisiert.

15.05 Uhr: Hamas-Behörde – 16.500 Minderjährige im Gaza-Krieg getötet

Während des Gaza-Kriegs, der seit mehr als eineinhalb Jahren andauert, sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 16.500 Kinder und Jugendliche getötet worden. Die Behörde veröffentlichte eine Liste mit ihren Namen, Ausweisnummern und Geburtsdaten. Demnach sollen mehr als 900 Babys sowie mehr als 11.000 Kinder im Alter zwischen ein und 13 Jahren unter den Todesopfern sein. Die Angaben der Behörde lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

14.18 Uhr: UNO verteilt erstmals seit Anfang März Hilfsgüter

Nach zweieinhalb Monaten völliger Blockade hat die UNO in der Nacht zu Donnerstag mit der Verteilung von Hilfsgütern für den Gazastreifen begonnen. Am Mittwoch seien "rund 90 Lastwagenladungen mit Gütern am Kerem-Schalom-Übergang abgeholt" worden, erklärte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Erstmals seit Anfang März seien damit Hilfsgüter in dem Palästinensergebiet verteilt worden, in dem die Menschen von einer Hungersnot bedroht sind.

14.03 Uhr: In USA getöteter Botschaftsmitarbeiter in Nürnberg geboren

Ein getöteter Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington wurde laut dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, in Nürnberg geboren. Nach Angaben des israelischen Generalkonsulats in München wuchs der Mann auch in Nürnberg auf, bevor er nach Israel auswanderte. Er hatte demnach sowohl die deutsche als auch die israelische Staatsbürgerschaft.

18.37 Uhr: Schüsse auf Diplomaten - Brantner fordert Wadephul zum Handeln auf

Außenminister Johann Wadephul (CDU) soll den israelischen Botschafter einbestellen, das fordert Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner. Hintergrund sind Schüsse israelischer Streitkräfte in Richtung einer angemeldeten Delegation ausländischer Diplomaten im besetzten Westjordanland. "Alle betroffenen EU-Staaten sollten ihre israelischen Botschafter einbestellen – auch Deutschland darf sich hier nicht wegducken", so Brantner.

Israelische Soldaten hatten in der Nähe der Delegation ausländischer Diplomaten Schüsse abgegeben – nach Darstellung des israelischen Militärs, weil die Besucher von einer zuvor genehmigten Route abgewichen sein sollen. Dabei war die Gruppe nach Angaben von vertretenen Ländern in Koordinierung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und der israelischen Armee in der Stadt Dschenin unterwegs. 

Mehrere europäische Länder wie Frankreich, Italien, Spanien und Belgien haben bereits angekündigt, die jeweiligen israelischen Botschafter einzubestellen. Wadephul telefonierte am Mittwoch nach dem Vorfall mit seinem Amtskollegen Gideon Saar. Das Auswärtige Amt forderte Aufklärung über den Vorfall. 

17.56 Uhr: In Washington erschossener Botschaftsmitarbeiter nicht in Nürnberg geboren, aber lange in Franken gelebt

Entgegen bisheriger Informationen ist der in Washington erschossene Mitarbeiter der israelischen Botschaft, Yaron Lischinsky, nicht in Nürnberg geboren, sondern in Jerusalem. Der Bruder des Opfers bestätigte aber dem BR, dass Yaron Lischinsky 13 Jahre in Franken gelebt hatte.

Lischinsky und seine Verlobte, die ebenfalls für die israelische Botschaft in Washington gearbeitet hat, waren beim Verlassen des Jüdischen Museums in Washington erschossen worden. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen.

17.31 Uhr: Gesundheitsministerium - 29 Hungertote in Gaza in den letzten Tagen

29 Menschen sind in den letzten Tagen im Gazastreifen an Hunger gestorben, sagte der palästinensische Gesundheitsminister Maged Abu Ramadan in Genf. Es handle sich um Kinder und ältere Menschen. Darüberhinaus seien Tausende Menschen vom Hungertod bedroht.

Am Rande der Weltgesundheitsversammlung betonte der Minister der Autonomiebehörde, dass nur wenige der 36 Krankenhäuser in dem umkämpften Gebiet noch teilweise in Betrieb seien. Mehr als 90 Prozent der gelagerten Medikamente seien aufgebraucht.

17.09 Uhr: Mutmaßlicher Huthi-Kämpfer in Dachau festgenommen

Die Bundesanwaltschaft hat im oberbayerischen Dachau ein mutmaßliches Mitglied der islamistischen Huthi-Miliz festnehmen lassen. Der Mann habe sich der Miliz 2022 im Jemen angeschlossen und an einer ideologischen Schulung und militärischem Training teilgenommen. Auch an Gefechten sei er als Kämpfer beteiligt gewesen, so die Bundesanwaltschaft, nämlich Anfang 2023 in der Provinz Mareb. 

Die Bundesanwaltschaft wirft dem jemenitischen Staatsangehörigen vor, als Heranwachsender Mitglied einer terroristischen Vereinigung im Ausland gewesen zu sein. Als Heranwachsender gilt im deutschen Strafrecht, wer zur Tatzeit zwischen 18 und 21 Jahren alt war. Der Beschuldigte wurde dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnete. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. 

16.48 Uhr: Roter Halbmond – Noch kein Zivilist im Gazastreifen hat Hilfe erhalten

Im Gazastreifen ist dem Palästinensischen Roten Halbmond zufolge bislang noch keine der in dieser Woche von Israel zugelassenen Hilfslieferungen bei der Zivilbevölkerung angekommen. Die meisten Lkw stünden noch immer an der Grenze zu Israel, sagt Junis Al-Chatib, der Präsident des Roten Halbmondes. Die Lkw seien noch nicht im Gazastreifen. Er könne beweisen, dass niemand Hilfe erhalten habe, sagt Chatib. Israel hat diese Woche erstmals seit fast drei Monaten wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelassen.

15.25 Uhr: Berichte – Israel zieht Verhandler aus Katar ab

Weil die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg nicht vorangehen, will Israel Berichten zufolge nun alle Unterhändler aus Katar abziehen. Das berichteten mehrere israelische Medien. Am Dienstag hatte Israel bereits das ranghohe Verhandlungsteam zu Beratungen zurückgeholt. Nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu blieben zunächst nur die Vertreter der Arbeitsebene in Katars Hauptstadt Doha. Das Forum der Geiselfamilien hatte den Schritt scharf kritisiert.

15.05 Uhr: Hamas-Behörde – 16.500 Minderjährige im Gaza-Krieg getötet

Während des Gaza-Kriegs, der seit mehr als eineinhalb Jahren andauert, sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 16.500 Kinder und Jugendliche getötet worden. Die Behörde veröffentlichte eine Liste mit ihren Namen, Ausweisnummern und Geburtsdaten. Demnach sollen mehr als 900 Babys sowie mehr als 11.000 Kinder im Alter zwischen ein und 13 Jahren unter den Todesopfern sein. Die Angaben der Behörde lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

14.18 Uhr: UNO verteilt erstmals seit Anfang März Hilfsgüter

Nach zweieinhalb Monaten völliger Blockade hat die UNO in der Nacht zu Donnerstag mit der Verteilung von Hilfsgütern für den Gazastreifen begonnen. Am Mittwoch seien "rund 90 Lastwagenladungen mit Gütern am Kerem-Schalom-Übergang abgeholt" worden, erklärte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Erstmals seit Anfang März seien damit Hilfsgüter in dem Palästinensergebiet verteilt worden, in dem die Menschen von einer Hungersnot bedroht sind.

14.03 Uhr: In USA getöteter Botschaftsmitarbeiter in Nürnberg geboren

Ein getöteter Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington wurde laut dem israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, in Nürnberg geboren. Nach Angaben des israelischen Generalkonsulats in München wuchs der Mann auch in Nürnberg auf, bevor er nach Israel auswanderte. Er hatte demnach sowohl die deutsche als auch die israelische Staatsbürgerschaft.

13.58 Uhr: Merz - Humanitäre Hilfe muss endlich zu den Menschen in Gaza

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die israelische Regierung dazu aufgerufen, zu ermöglichen, dass humanitäre Hilfsgüter ohne Verzögerung die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen erreichen. "Wir sind sehr besorgt über die Lage im Gazastreifen und auch über die Intensivierung der dortigen militärischen Operationen der israelischen Armee, mehr als besorgt", sagte Merz bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Man stehe darüber im Austausch mit der israelischen Regierung, die Außenminister beider Länder hätten zuletzt mehrfach telefoniert.

"Wir drängen vor allem darauf, dass nun endlich die humanitären Hilfsgüter ohne Verzögerung in den Gazastreifen gelangen und dort auch die Menschen erreichen, denn so wie wir es aus den Vereinten Nationen hören, droht nun wirklich eine echte Hungersnot im Gazastreifen", sagte Merz. 

13.50 Uhr: Palästinenser – 29 Kinder und Ältere infolge von Hunger gestorben

Im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben in den vergangenen Tagen 29 Kinder und ältere Menschen infolge von Hunger gestorben. Viele Tausende seien in Gefahr, sagt Gesundheitsminister Madsched Abu Ramadan vor der Presse. Es handele sich um "hungerbedingte Todesfälle". Auf die Frage zu früheren Schätzungen der Vereinten Nationen, wonach ohne Hilfe 14.000 Babys sterben könnten, sagt der Minister: "Die Zahl 14.000 ist sehr realistisch und möglicherweise sogar noch zu niedrig." Mehr als 90 Prozent der Vorräte an Medikamenten seien "auf Null", fügt Ramadan hinzu.

10.37 Uhr: Israels Außenminister identifiziert in Washington getötetes Paar

Der israelische Außenminister Gideon Saar hat die beiden Opfer des Schusswaffenangriffs vor dem Jüdischen Museum in der US-Hauptstadt Washington identifiziert. Es handele sich um Jaron Lischinsky und Sarah Milgrim. Zuvor hatte ein früherer Botschafter Israels in den USA, Mike Herzog, dem israelischen Armeeradio gesagt, Lischinsky sei Israeli, Milgrim Amerikanerin. Beide waren Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington. Der israelische Botschafter in den USA, Yechiel Leiter, sagte, bei den beiden Getöteten handle es sich um ein junges Paar, das kurz vor der Verlobung gestanden habe.

08.46 Uhr: Merz und Wadephul verurteilen Schussangriff auf israelische Botschaftsmitarbeiter

Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich bestürzt über die tödlichen Schüsse auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington gezeigt. "Derzeit müssen wir von einem antisemitischen Motiv ausgehen", schrieb der CDU-Politiker auf der Plattform X. "Diese abscheuliche Tat verurteile ich auf das Schärfste." Man sei in Gedanken bei den Angehörigen.

Auch Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat die Tat scharf verurteilt. "Antisemitische Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen. Ich bin schockiert über den heimtückischen Mord an zwei Mitarbeitern der israelischen Botschaft in Washington", schrieb Wadephul auf der Plattform X.

08.31 Uhr: Netanjahu ordnet erhöhte Sicherheitsmaßnahmen an Israels Vertretungen weltweit an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat auf den Schusswaffenangriff vor dem Jüdischen Museum in Washington mit zwei Todesopfern reagiert und ab sofort erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor diplomatischen Vertretungen Israels weltweit angeordnet. Er habe zudem erhöhten Schutz für staatliche Vertreter angewiesen, sagte Netanjahu am Donnerstag. "Wir erleben den furchtbaren Preis von Antisemitismus und wilder Aufwiegelung gegen den Staat Israel", fügte Netanjahu hinzu.

07.10 Uhr: Tötung von Botschaftsmitarbeitern - Tatverdächtiger gefasst

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der Nähe des Jüdischen Museums in Washington ist der mutmaßliche Täter festgenommen worden. Das sagte die Polizeichefin der US-Hauptstadt, Pamela Smith, vor Journalisten. Nach seiner Festnahme durch private Sicherheitskräfte habe er den propalästinensischen Slogan skandiert ("Free, free Palestine"), schilderte die Polizeichefin. Der mutmaßliche Täter Elias R. sei ein 30-jähriger Mann aus der Stadt Chicago im Bundesstaat Illinois.

06.55 Uhr: US-Präsident Trump - "Tötungen beruhen offensichtlich auf Antisemitismus"

US-Präsident Donald Trump hat den Schusswaffenangriff mit zwei Toten in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington scharf verurteilt. "Diese schrecklichen Tötungen in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt!", schrieb er auf der Online-Plattform Truth Social - zum Teil in Großbuchstaben. Hass und Radikalismus hätten in den USA keinen Platz. Trump sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. "Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann!"

06.54 Uhr: Israels Präsident - Tat "verabscheuungswürdigen Akt des Hasses"

Israels Staatspräsident Izchak Herzog hat sich entsetzt über die Tötung zweier Mitarbeiter der Botschaft seines Landes in der US-Hauptstadt Washington gezeigt. "Ich bin erschüttert über die Szenen in Washington DC. Dies ist ein verabscheuungswürdiger Akt des Hasses, des Antisemitismus, der das Leben zweier junger Mitarbeiter der israelischen Botschaft gefordert hat", sagte Herzog in einer Stellungnahme. "Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinde in DC und in den gesamten USA", hieß es.

06.39 Uhr: Israelischer Botschafter verurteilt Tat - "Abscheulicher Akt antisemitischen Terrorismus"

Danny Danon, Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, nannte die Schüsse einen "abscheulichen Akt des antisemitischen Terrorismus". "Wir sind zuversichtlich, dass die US-Behörden strenge Maßnahmen gegen die Verantwortlichen für diese kriminelle Tat ergreifen werden", schrieb Danon in einem Beitrag auf X.

06.34 Uhr: US-Ministerin - Mitarbeiter von Israels Botschaft getötet

Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind in der Nähe des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington getötet worden. Das teilte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem auf der Plattform X mit. Der mutmaßliche Täter sei beobachtet worden, wie er von dem Schussangriff vor dem Museum umherlief und dieses auch nach den Schüssen betreten wollte. Dort sei er vom Sicherheitspersonal des Museums festgehalten worden.

03.39 Uhr: Israels Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das teilte das Militär auf ihrem Telegram-Kanal mit. In mehreren Gegenden Israels hatten wegen der aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel gestarteten Rakete erneut die Alarmsirenen geheult. In den vergangenen Tagen hatte die Armee wiederholt Raketen aus dem Jemen abgefangen. Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz Israel mit Raketen und Drohnen an – als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas in Gaza.

00.15 Uhr: Netanjahu will in Gaza Hamas-freie Zone für Hunderttausende

Israel will im Süden des Gazastreifens zur Versorgung Hunderttausender Palästinenser eine "sterile Zone" einrichten, in der es keine militanten Islamisten geben soll. "In dieser Zone, die komplett frei von der Hamas sein wird, werden die Bewohner von Gaza umfassende humanitäre Hilfe erhalten", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor Journalisten. 

Kritiker werfen der israelischen Regierung vor, die Palästinenser aufgrund der anhaltenden Kämpfe immer wieder zur Flucht zu zwingen. Zudem werde der Bereich immer weiter eingeschränkt, in dem die rund zwei Millionen Menschen im Gazastreifen noch leben können.

00.01 Uhr: Rotes Kreuz fordert von Israel Einlass von mehr Hilfstransporten

Angesichts der dramatischen Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen fordert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die israelische Regierung auf, mehr Hilfsgüter in das Gebiet hineinzulassen. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte der "Rheinischen Post", es sei "überfällig, dass in ausreichendem Umfang humanitäre Hilfsgüter nach Gaza kommen und eine bedarfsgerechte Verteilung sichergestellt wird - und zwar dauerhaft und mit sicherem Zugang zu den Menschen in Not".

Mittwoch, 21. Mai 2025

23.14 Uhr: Netanjahu weist Spekulationen über Streit mit Trump zurück

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Spekulationen über einen Streit mit US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen.

Trumps hatte zuletzt Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emiraten besucht - aber nicht Israel, seinem engsten Verbündeter in der Region. Zuvor hatte Trump entschieden, US-Angriffe auf die Huthis im Jemen zu beenden, obwohl die vom Iran unterstützte Gruppe weiterhin Raketen auf Israel abfeuert.

21.20 Uhr: Weitere 100 Lkw fahren in Gazastreifen ein - Güter nicht ausgeliefert

Israel hat mitgeteilt, man habe weitere 100 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen einfahren lassen. Bereits am Montag hatte Israel erstmals seit elf Wochen solche Einfahrten ermöglicht, am Dienstag folgten weitere. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat jedoch bislang kein einziges Fahrzeug seine Güter an die notleidende Bevölkerung ausliefern können, weil Israel nur einen Zufahrtskorridor zulasse, der den UN-Angaben zufolge nicht sicher ist.

21.05 Uhr: Netanjahu - Hamas-Anführer Sinwar wahrscheinlich getötet

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, die Streitkräfte seines Landes hätten wahrscheinlich den Hamas-Anführer Mohammed Sinwar getötet. Israel hatte Anfang Mai ein Krankenhaus im südlichen Gazastreifen beschossen. Danach gab es Spekulationen, Sinwar könne tot sein. Eine Bestätigung dafür gab es jedoch weder von Israel noch von der Hamas.

21.00 Uhr: UNO verurteilt Schüsse bei Diplomatenbesuch im Westjordanland als "inakzeptabel"

Die Vereinten Nationen haben die Schüsse israelischer Soldaten während des Besuchs einer Diplomatengruppe im Westjordanland als "inakzeptabel" verurteilt. "Diese Diplomaten, einschließlich UN-Mitarbeiter, wurden beschossen. Ob mit Warnschüssen oder was auch immer - das ist inakzeptabel", sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric. Der Beschuss, der von der israelischen Armee als "Warnschüsse" bezeichnet wurde, löste scharfe internationale Kritik aus.

"Es ist klar, dass Diplomaten, die ihrer Arbeit nachgehen, niemals beschossen oder in irgendeiner Form angegriffen werden dürfen", sagte Dujarric. Er forderte die israelischen Behörden zu einer gründlichen Untersuchung des Vorfalls auf. Es müsse dafür gesorgt werden, dass sich "kein weiterer solcher Vorfall ereignet".

20.25 Uhr: Netanjahu - Für Geisel-Rückkehr zu befristeter Waffenruhe im Gazastreifen bereit

Israel ist nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einer befristeten Waffenruhe im Gazastreifen bereit, um die Rückkehr der dort noch festgehaltenen israelischen Geiseln zu ermöglichen. "Wenn es eine Möglichkeit für eine befristete Waffenruhe zur Befreiung von Geiseln gibt: Wir sind bereit", sagte Netanjahu am Abend bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Von den noch immer von der Hamas in dem Palästinensergebiet festgehaltenen Geiseln seien 20 "sicher am Leben".

Gleichzeitig hielt Netanjahu an dem kürzlich verkündeten Ziel fest, die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen. Am Ende des jüngst ausgeweiteten Militäreinsatzes in dem Palästinensergebiet werde "der gesamte Gazastreifen unter Kontrolle der israelischen Armee sein".

20.20 Uhr: UN - Noch immer keine Hilfe in Gaza verteilt

Auch zwei Tage nach dem angekündigten Ende der israelischen Blockade ist nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) noch keinerlei Hilfe im Gazastreifen verteilt worden. "Bislang konnten keine Hilfsgüter den Ladebereich von Kerem Schalom verlassen", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric unter Verweis auf den Grenzübergang zu dem Palästinensergebiet. Israel habe nur Zugang zu Teilen des Gazastreifens gewährt, "die wir als unsicher einschätzten". Dort sei wegen der seit langem bestehenden Versorgungsengpässe mit Plünderungen zu rechnen. Zuvor hatte auch Antoine Renard vom Welternährungsprogramm (WFP) erklärt, keine der Güter hätten die Bevölkerung erreicht.

19.40 Uhr: Wadephul telefoniert mit israelischem Außenminister

Nach den Schüssen israelischer Streitkräfte in Richtung einer Diplomaten-Delegation im besetzten Westjordanland hat Außenminister Johann Wadephul mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar telefoniert. Das teilte das Auswärtige Amt der Deutschen Presse-Agenturauf die Frage mit, ob wegen des Vorfalls wie in anderen europäischen Ländern der israelische Botschafter einbestellt worden sei: "Außenminister Wadephul hat heute direkt mit dem israelischen Außenminister telefoniert", antwortete ein Sprecher.

18.59 Uhr: Krankenhausdirektor - Klinik im Gazastreifen wieder beschossen

Eines der letzten noch funktionsfähigen Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens ist offenbar erneut unter Beschuss geraten. Reporter der Nachrichtenagentur AP hörten während eines Telefoninterviews mit Klinikdirektor Mohammed Salha einen lauten Knall aus dem Al-Awda-Krankenhaus. "Sie bombardieren die Klinik", sagte Salha und berichtete später, dass ein Wachmann verletzt worden sei. Patienten seien aber nicht in der Nähe des Ortes gewesen, der beschossen worden sei. Ein Video zeigte Schäden am Dach und Trümmerteile auf den Fluren.

Bereits am Montag hatten israelische Drohnen den Hof der Einrichtung unter Beschuss genommen, wie Rami Schurafi aus dem Krankenhaus-Vorstand berichtete. Der Al-Awda-Sprecher Chaled Alhelo sagte, am Dienstag hätten Drohnen zwei Krankenwagen angegriffen, die nach einem Patiententransport in die Stadt Gaza auf dem Rückweg gewesen seien. Wegen israelischen Militäraktivitäten sei auch er am Dienstag nicht in der Lage gewesen, an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren, sagte Alhelo.

18.22 Uhr: Französischer Außenminister bestellt Israels Botschafter ein

Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot die "Warnschüsse" israelischer Soldaten auf eine Gruppe von Diplomaten im Westjordanland als "nicht hinnehmbar" bezeichnet und kündigte die Einbestellung des israelischen Botschafters in Frankreich an. Ähnliche Reaktionen kamen aus Italien, Spanien und Belgien.

Nach bislang vorliegenden Angaben hatte die israelische Armee bei einem Besuch von rund 20 Diplomaten in der Stadt Dschenin Schüsse in der Nähe der Delegation abgefeuert. Nach Angaben des belgischen Außenministers Maxime Prévot befand sie sich auf einem offiziellen Besuch in der Stadt, der mit der Armee koordiniert war. Israels Militär teilte mit, die Delegation sei von der genehmigten Route abgewichen. Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben, um die Gruppe auf Distanz zu halten. Inwischen habe die Armee eine Untersuchung eingeleitet.

18.17 Uhr: Israelisches Gericht - Entlassung von Spionagechef Ban war illegal

Israels Oberstes Gericht hat die Entlassung des Chefs des Inlandsgeheimdienstes, Ronen Bar, laut Medienberichten für "illegal und rechtswidrig" erklärt. Zudem habe bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wegen der Untersuchung zu mutmaßlichen Geldzahlungen im Rahmen der Katar-Affäre ein Interessenkonflikt vorgelegen, hieß es. Das Gericht hatte die von Netanjahu vorangetriebene Entlassung des Schin-Bet-Chefs zunächst ausgesetzt. Dieser hat inzwischen seinen Rücktritt für den 15. Juni angekündigt.

Netanjahu hatte im März angekündigt, Bar entlassen zu wollen. Zur Begründung hieß es, er habe das Vertrauen in den Sicherheitschef verloren. Bar erklärte dagegen, Netanjahu habe ihn entlassen wollen, weil er sich geweigert hatte, politische Gegner auszuspionieren. Netanjahu wies dies zurück. Der Schin Bet hatte wegen Durchstechens geheimer Armeedokumente an Medien ermittelt und Verbindungen von Netanjahu-Mitarbeitern zu Katar untersucht. Der Ministerpräsident warf dem Schin Bet vor, damit vom eigenen Versagen im Gaza-Krieg ablenken zu wollen. Die versuchte Entlassung von Bar löste in Israel landesweite Proteste aus.

17.45 Uhr: Berlin verurteilt "Warnschüsse" auf Diplomatengruppe, auch Deutscher betroffen

Unter den im Westjordanland von Israel beschossenen Diplomaten war auch ein Deutscher. "In der Nähe von Dschenin im Westjordanland wurden heute durch die israelische Armee Schüsse in Richtung einer angemeldeten diplomatischen Delegation abgegeben, darunter auch ein deutscher Diplomat sowie ein Fahrer aus dem Vertretungsbüro Ramallah", teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit: "Diesen unprovozierten Beschuss verurteilt das Auswärtige Amt scharf. Wir können von Glück reden, dass nichts Schlimmeres passiert ist."

Israel müsse umgehend die Umstände aufklären und die Unverletzlichkeit von Diplomaten respektieren, hieß es. Das werde Außenminister Wadephul auch gegenüber seinem israelischen Amtskollegen erklären. Nach dem Vorfall habe er mit den Betroffenen telefoniert. Die Gruppe sei in Koordinierung mit der Palästinensischen Behörde und der israelischen Armee unterwegs gewesen. "Die unabhängige Beobachterrolle der Diplomatinnen und Diplomaten vor Ort ist unverzichtbar und stellt in keinster Weise eine Bedrohung für israelische Sicherheitsinteressen dar", so das Auswärtige Amt.

17.25 Uhr: Abbas und Aoun - Palästinenser sollen Libanon nicht mehr für militärische Aktionen nutzen

Palästinenser sollen den Libanon nach dem Willen ihrer beiden Präsidenten nicht länger als Ausgangspunkt für Angriffe auf Israel nutzen. Außerdem sollten alle Waffen beseitigt werden, die nicht unter der Kontrolle des Libanon stehen, kündigten der libanesische Staatschef Joseph Aoun und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas bei einem Treffen an. Unklar war zunächst, wie die Waffen aus den zwölf palästinensischen Flüchtlingslagern entfernt werden sollen, in denen Zehntausende Menschen leben.

In einer von Aouns Sprecherin Nadschat Scharafeddine verlesenen gemeinsamen Erklärung hieß es, beide Seiten seien übereingekommen, dass sich Waffen nur im Besitz des libanesischen Staates befinden sollten. Die palästinensischen Lager im Libanon sollten keine "sicheren Zufluchtsorte für extremistische Gruppen" mehr sein. "Die palästinensische Seite bestätigt ihre Verpflichtung, libanesische Gebiete nicht für militärische Operationen zu nutzen", hieß es weiter.

15.30 Uhr: Palästinenser - Mehr als 60 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sollen in der Nacht und am Mittwoch mindestens 62 Menschen getötet worden sein. Das berichteten lokale Krankenhäuser und das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Unter den Toten seien Frauen und ein Säugling, hieß es. In der südlichen Stadt Chan Junis sollen 24 Menschen ums Leben gekommen sein, davon 14 Mitglieder der gleichen Familie. Israel hatte am Montag in der Stadt neue Evakuierungen angeordnet.

Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den aus dem Küstengebiet gemeldeten Angriffen. Es hat jedoch immer wieder betont, dass seine Angriffe Infrastruktur der Hamas zum Ziel hätten. Das Militär wirft der Hamas vor, aus dicht besiedelten Gebieten zu operieren.

15.22 Uhr: Berlin verteidigt EU-Abkommen mit Israel gegen Kritik

Die Bundesregierung hat das in die Kritik geratene Kooperationsabkommen der EU mit Israel verteidigt. Dieses Abkommen biete "ein Forum, das man nutzen muss, um auch kritische Fragen zu stellen", sagte ein Außenamtssprecher in Berlin - und fügte hinzu: "Wir haben eine Menge Fragen." Die Europäische Union will das Abkommen wegen der Situation im Gazastreifen überprüfen. 

Eine "große Mehrheit" der 27 Mitgliedstaaten habe den Schritt bei einem Treffen der EU-Außenminister unterstützt, sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Dienstagabend. Der Außenamtssprecher in Berlin wollte nicht bestätigen, dass Deutschland gegen die Überprüfung gestimmt habe. "Die Abstimmung und Gespräche im EU-Außenrat sind vertraulich", sagte er.

15.17 Uhr: "Warnschüsse" auf Diplomaten: EU-Außenbeauftragte fordert Untersuchung

Nach Schüssen israelischer Soldaten in Richtung einer Gruppe von Diplomaten im Westjordanland hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas Aufklärung von Israel gefordert. "Wir fordern Israel auf, diesen Vorfall zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Kallas in Brüssel: "Jegliche Bedrohung des Lebens von Diplomaten ist inakzeptabel."

Die palästinensische Autonomiebehörde hatte zuvor erklärt, der Vorfall habe sich in der Stadt Dschenin ereignet. Die israelische Armee teilte mit, es habe sich um "Warnschüsse" gehandelt, weil die Diplomaten von der vorgesehenen Route "abgewichen" seien. Die Delegation habe ein Gebiet betreten, "in dem sie sich nicht aufhalten durfte", hieß es. Es seien keine Verletzten gemeldet worden, die israelische Armee "bedauert die entstandenen Unannehmlichkeiten".

15.09 Uhr: Bundesregierung verhilft neun Deutschen zu Ausreise aus Gazastreifen

Die Bundesregierung hat neun deutschen Staatsangehörigen zur Ausreise aus dem Gazastreifen verholfen. Die neun Bürgerinnen und Bürger seien am Dienstag gemeinsam mit drei nahen Familienangehörigen "in Sicherheit" gebracht worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Ausreise sei "in enger Abstimmung mit der israelischen Regierung" organisiert worden. Das Auswärtige Amt sei "sehr erfreut und erleichtert" über das Gelingen der Ausreise.

Der Außenamtssprecher verwies in diesem Zusammenhang auf "gesetzliche Verpflichtungen", nach denen die Bundesregierung deutschen Staatsbürgern in Notsituationen im Ausland helfen müsse. Die Bundesregierung habe bereits in der Vergangenheit Deutschen zur Ausreise aus dem Gazastreifen verholfen. Dies habe aber "nichts zu tun mit etwaigen Plänen, die wir von israelischen Akteuren hören, freiwillige Ausreisen aus Gaza oder die Vertreibung oder Umsiedlung von Palästinensern zu befördern oder zu unterstützen", betonte der Außenamtssprecher.

14.55 Uhr: Israelische Soldaten schießen im Westjordanland in Richtung von Diplomaten-Gruppe

Israelische Soldaten haben im Westjordanland Schüsse in Richtung einer Gruppe von Diplomaten abgefeuert. Es habe sich um "Warnschüsse" gehandelt, weil die Diplomaten von der vorgesehenen Route "abgewichen" seien, erklärte die israelische Armee. Sie äußerte zugleich ihr "Bedauern" über den Vorfall. "Die Delegation wich von der genehmigten Route ab und betrat ein Gebiet, in dem sie sich nicht aufhalten durfte", erklärte die Armee: "In dem Gebiet operierende Soldaten gaben Warnschüsse ab." Es seien keine Verletzten gemeldet worden, die Armee bedauere "die entstandenen Unannehmlichkeiten".

Zuvor hatte die palästinensische Autonomiebehörde erklärt, der Vorfall habe sich in der Stadt Dschenin ereignet. Sie veröffentlichte zugleich ein Video, dass zwei Soldaten zeigt, die mit Gewehren auf eine Menschengruppe zielen. Die im Westjordanland regierende Autonomiebehörde verurteilte "das abscheuliche Verbrechen der israelischen Besatzungstruppen, die während eines Besuchs im Raum Dschenin eine im Staat Palästina akkreditierte diplomatische Delegation gezielt mit scharfer Munition unter Beschuss nahmen".

14.43 Uhr: Bundesregierung - Keine Pläne für Waffenlieferungen an Israel

Regierungssprecher Stefan Kornelius erklärte in Berlin, dass es aktuell keine Pläne zur Lieferung von Kriegswaffen an Israel gebe. Entsprechende Planungen für die Genehmigungen solcher Ausfuhren lägen aktuell nicht vor. Details wollte Kornelius unter Verweis auf die Geheimhaltungsvorschriften nicht nennen. Er fügte lediglich hinzu: "Die Bundesregierung sieht mit Sorge die Situation in Gaza und handelt entsprechend."

14.37 Uhr: Sprecher - Kanzler Merz wegen Israels Gaza-Offensive in großer Sorge

Bundeskanzler Friedrich Merz hat nach Angaben seines Sprechers in der Kabinettssitzung "sehr große Sorgen" über die israelische Militäroffensive im Gazastreifen geäußert. Die Bundesregierung wolle die Gesprächskanäle mit Israel offen halten, sagte Stefan Kornelius. Den Sanktionsüberlegungen, die andere europäische Regierungen derzeit wegen des israelischen Vorgehens anstellen, schließt sich die Bundesregierung derzeit nicht an.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte, dass es wichtig sei, kritische Fragen auch im Rahmen des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und Israel anzusprechen. Andere EU-Regierungen plädieren für eine Aussetzung der Gespräche mit Israel. Hintergrund ist auch, dass Mitglieder der israelischen Regierung mittlerweile offen fordern, dass die palästinensische Bevölkerung den Gazastreifen verlassen solle. Die Bundesregierung lehnt dies ab.

14.14 Uhr: Kabinett bringt Mandatsverlängerung für Unifil-Mission vor Küste des Libanon auf den Weg

Die Bundeswehr soll sich nach dem Willen der Bundesregierung weiter an den internationalen Einsätzen im Kosovo, in Bosnien-Herzegowina und vor der libanesischen Küste beteiligen. Das Kabinett brachte Mandatsverlängerungen für die UN-Mission Unifil im östlichen Mittelmeer auf den Weg sowie für die Nato-Mission KFOR und die EU-Mission Eufor Althea auf dem Balkan. "Mit der Fortsetzung der Beteiligung an diesen Missionen unterstreicht die Bundesregierung ihr fortwährendes Engagement für Frieden und Stabilität", erläuterte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Über eine Verlängerung der Mandate muss nun der Bundestag entscheiden.

Die Unifil-Mission, die seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, soll die Bundeswehr wie bisher mit bis zu 300 Soldatinnen und Soldaten unterstützen. Eine Fregatte der deutschen Marine kreuzt dabei im Mittelmeer, um den Waffenschmuggel an die proiranische Hisbollah-Miliz zu unterbinden.

13.37 Uhr: Hilfsorganisationen fordern Ausweitung der Hilfe für den Gazastreifen

Hilfsorganisationen aus Deutschland drängen auf eine rasche Ausweitung der humanitären Hilfe im Gaza-Streifen. Die eingeschränkten Hilfslieferungen bedeuteten angesichts der Krise in dem Gebiet "noch längst keine Rettung für die vom Hungertod bedrohten Menschen", erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Bündnisses "Aktion Deutschland Hilft", Maria Rüther, in Bonn. "Nichtregierungsorganisationen brauchen Zugang nach Gaza, um Menschenleben zu retten", sagte Rüther. Die Zeit dränge. Anfang der Woche waren erstmals nach einer wochenlangen Blockade durch die israelische Regierung wieder in kleinem Umfang Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen gelangt.

Die Johanniter, eine von mehr als 20 in dem Bündnis zusammengeschlossenen Hilfsorganisationen, riefen ebenfalls zu einer Ausweitung der Hilfe auf. "Fast die gesamte Bevölkerung in Gaza hungert", sagte Sophia Buller, Johanniter-Länderbüroleiterin Nahost. Es brauche dringend einen dauerhaften Waffenstillstand sowie "uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe".

12.44 Uhr: Palästinenser - Mindestens 45 Tote bei israelischen Angriffen

Nach Angriffen Israels im Gazastreifen ist die Zahl der Toten in dem umkämpften Küstengebiet palästinensischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Seit der Nacht seien mindestens 45 Menschen getötet worden, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen mit. Auch seien Dutzende Menschen bei den Angriffen verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zuvor israelische Angriffe in Dschabalija und Deir al-Balah sowie bei Chan Junis. In diesen Gegenden habe es mehr als 20 Tote gegeben, berichtete Wafa.

Die israelische Armee teilte indes mit, ihre "Operationen gegen die terroristischen Organisationen im Gazastreifen" fortzusetzen. Dabei seien im Laufe des vergangenen Tages mehr als 115 Ziele angegriffen worden. Unter den Zielen waren demnach Abschussrampen für Raketen, Tunnel und Terrorzellen.

12.40 Uhr: Israel schweigt zu Bericht über möglichen Angriff auf Irans Atomanlagen

Die israelische Regierung hüllt sich nach einem Bericht über einen möglicherweise bevorstehenden Angriff auf iranische Atomanlagen in Schweigen. Keine offizielle Stelle reagierte auf Anfragen zu einem CNN-Bericht, nach dem der US-Geheimdienst Hinweise auf einen Angriff auf die Nuklearanlagen der Islamischen Republik hat. Auch der Nationale Sicherheitsrat der USA reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Die Unsicherheiten lösten Sorgen aus, der globale Ölhandel könnte gestört werden. Der Ölpreis stieg um über einen Prozentpunkt an.

CNN hatte am Dienstag unter Berufung auf Mitarbeiter der US-Regierung berichtet, nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes sei die Wahrscheinlichkeit eines israelischen Angriffs deutlich gestiegen. Der Iran hat erst am Dienstag bekräftigt, die Forderung nach einem Stopp der Uran-Anreicherung sei überzogen. Das Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, hatte sich skeptisch über die Chancen einer Einigung gezeigt. US-Präsident Donald Trump hatte bei seinem Besuch der Golf-Region erklärt, ein neues Atomabkommen sei greifbar nahe, jedoch müsse der Iran schnell handeln.

12.05 Uhr: Diakonie Katastrophenhilfe fordert mehr Hilfe für Gaza

Die Diakonie Katastrophenhilfe drängt auf eine rasche Ausweitung der Hilfslieferungen für die Menschen im Gaza-Streifen. "Die angekündigten Lieferungen sind nur ein Bruchteil dessen, was die Menschen in Gaza zum Überleben benötigen", erklärte der Leiter des Hilfswerks, Martin Keßler, in Berlin. Wenn jetzt für wenige Tage Nahrungsmittel und einige Medikamente zu den Menschen gelangten, sei das kein Zeichen der Einsicht.

Israel hatte Anfang März den Gaza-Streifen nach dem Scheitern einer Waffenruhe abermals abgeriegelt. Am Montag hatten nach UN-Angaben erstmals nach der elf Wochen dauernden Blockade wieder neun Lkw die Erlaubnis erhalten, in den Gaza-Streifen zu fahren. Nach Angaben von UN-Sprecher Stéphane Dujarric sind seitdem erstmals wieder Lastwagen mit Babynahrung, Mehl, Medikamenten, Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern in den Gaza-Streifen gelangt.

11.46 Uhr: Papst appelliert: Israel soll Hilfslieferungen zulassen

Papst Leo XIV. hat Israel aufgefordert, die Lieferung von Hilfsgütern "in ausreichender Menge" in den Gazastreifen zu erlauben. Die Lage in der palästinensischen Enklave sei beunruhigend und traurig, sagte der Pontifex bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz: "Ich erneuere meinen Appell, eine gerechte humanitäre Hilfe zuzulassen und die Feindseligkeiten zu beenden, deren hoher Preis von Kindern, alten und kranken Menschen bezahlt wird."

10.15 Uhr: Ein Toter nach israelischem Luftangriff im Süden Libanons

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanon ist ein Mensch getötet worden. Der tödliche Angriff auf ein Auto im Bezirk Tyros sei durch eine "feindliche israelische Drohne" verübt worden, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium. Es war der dritte Tag in Folge, an dem Israel Ziele im Libanon angriff. Israel töte dabei in den vergangenen zwei Tagen nach eigenen Angaben zwei Mitglieder der Hisbollah-Miliz.

10.11 Uhr: Palästinenser melden mindestens 20 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge wieder mehrere Tote gegeben. Seit dem Morgen seien mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israels Militär habe in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstenstreifens Angriffe geflogen.

Wafa meldete Luftangriffe in Dschabalija und Deir al-Balah sowie in der Nähe von Chan Junis im Süden des Gebiets. In diesen Gegenden habe es Tote gegeben, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Angaben dazu.

08.54 Uhr: Ärzte ohne Grenzen kritisiert Ende der Gaza-Blockade als fadenscheinig

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die Wiederaufnahme der Gaza-Hilfslieferungen als fadenscheinig kritisiert. Das Ende der Blockade sei nicht mehr als ein Vorwand, um dem Vorwurf des Aushungerns der Bevölkerung des Gazastreifens zuvorzukommen, sagte der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, Christian Katzer, im ARD-Morgenmagazin. Es würden viel zu wenig Lebensmittel nach Gaza hineingelassen - und diese kämen bisher auch nicht bei den Menschen an.

Auch die deutsche Regierung müsse ihre Kanäle mit Israel nutzen, um auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu pochen und darauf zu drängen, humanitäre Hilfe zuzulassen - "weil die Menschen sonst verhungern". Die Lage sei erschütternd, so Katzer. Es fehle buchstäblich an allem. Viele Menschen im Gazastreifen müssten mit einer Mahlzeit am Tag auskommen, auch in den Krankenhäusern gebe es für die Patienten kaum genug zu essen. Die Trinkwasserversorgung sei absolut unzureichend.

05.45 Uhr: Gaza-Hilfe vor Ort noch nicht verteilt

Am zweiten Tag nachdem Israel seine Blockade für Hilfslieferungen in den Gazastreifen beendet hat, sind mehr als 90 Lastwagen in das Gebiet gelassen worden. Das haben die israelischen Behörden am Abend mitgeteilt. Demnach hatten die LKW unter anderem Mehl, Babynahrung, medizinische Ausrüstung und Medikamente geladen. In den nächsten Tagen solle es weitere Hilfstransporte geben. Bisher seien die gelieferten Produkte aber noch nicht bei der Bevölkerung angekommen, sagte der Sprecher der Vereinten Nationen, Stéphane Dujarric. Die Hilfsgüter befänden sich unter anderem wegen fehlender Genehmigungen noch in einem von den Israelis kontrollierten Bereich hinter dem Grenzzaun. Derweil stocken die Verhandlungen um eine Waffenruhe.

05.39 Uhr: EU stellt Abkommen mit Israel infrage

Angesichts der dramatischen Lage für die Menschen im Gazastreifen stellt die EU ihre Handelsbeziehungen mit Israel infrage. EU-Chefdiplomatin Kallas sagte, eine "starke Mehrheit" der Außenminister sei dafür zu überprüfen, ob Israel sich noch die Grundprinzipien des sogenannten Assoziierungsabkommens einhält. Zu den Grundprinzipien gehört, dass die Beziehungen zwischen den Vertragsparteien auch auf der Achtung der Menschenrechte beruhen. Unter anderem aus den Niederlanden wird Israel vorgeworfen, dieses Grundprinzip zu verletzen.

Deutschland sprach sich bei dem Außenministertreffen gegen eine Überprüfung aus. Israel reagierte empört auf die Entscheidung der EU. Der Schritt spiegele ein völliges Fehlverständnis der komplexen Realität wider, mit der Israel konfrontiert sei, hieß es.

03.03 Uhr: Rubio geht von Zunahme israelischer Hilfslieferungen in Gazastreifen aus

US-Außenminister Marco Rubio geht davon aus, dass Israel seine Hilfslieferungen in den Gazastreifen zeitnah verstärken wird. "Wir gehen davon aus, dass diese Hilfslieferungen in den nächsten Tagen und Wochen zunehmen werden", sagte Rubio im US-Senat. "Es ist wichtig, dass dies erreicht wird", betonte er.

01.17 Uhr: Israel bereitet laut US-Geheimdienstinformationen Angriff auf Irans Atomanlagen vor

Neuen Geheimdienstinformationen der USA zufolge bereitet Israel offenbar laut einem Medienbericht einen Angriff auf iranische Atomanlagen vor. Der US-Nachrichtensender CNN berief sich in einem Bericht auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen aus US-Regierungskreisen. Es sei jedoch nicht klar, ob die israelische Führung über die Pläne bereits eine endgültige Entscheidung getroffen habe, fügte CNN unter Berufung auf die Insider hinzu. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Information nicht unabhängig voneinander bestätigen.

00.36 Uhr: Israel ruft Gaza-Verhandlungsführer aus Katar zurück

Israel hat seine hochrangigen Unterhändler bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen aus Katar zurückgerufen. "Nach rund einer Woche intensiver Kontakte in Doha wird das hochrangige Verhandlungsteam nach Israel zu Beratungen zurückkehren", erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Vertreter der Arbeitsebene würden vorerst in Katars Hauptstadt bleiben. Das Forum der Geisel-Familien kritisierte die Entscheidung, die Verhandlungsführer aus Katar zurückzuziehen.

Die indirekten Gespräche hatten am Wochenende begonnen. Katar vermittelt seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

00.20 Uhr: Emirate vereinbaren mit Israel Lieferung von Hilfsgütern

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben sich einem Agenturbericht zufolge mit Israel auf die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter aus dem Golfstaat in den Gazastreifen geeinigt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete, wurde die Vereinbarung in einem Telefongespräch zwischen dem Außenminister der VAE, Scheich Abdullah bin Zayed, und seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar getroffen. Laut der Agenturmeldung wird die Hilfe zunächst den Nahrungsmittelbedarf von rund 15.000 Zivilisten im Gazastreifen decken. Die Hilfe umfasst demnach auch Güter für Bäckereien und Artikel für die Säuglingspflege.

Dienstag, 20. Mai 2025

21.25 Uhr: Israel zieht Verhandlungsführer aus Katar ab

Aus Mangel an Fortschritten bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg will Israel seine führenden Unterhändler aus Katar abziehen. "Nach etwa einer Woche intensiver Gespräche in Doha wird das ranghohe Verhandlungsteam zu Beratungen nach Israel zurückkehren, während die Vertreter der Arbeitsebene vorerst in Doha bleiben", teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Israel stimme einem Abkommen zu, wie es der US-Sondergesandte Steve Witkoff in der Vergangenheit vorgeschlagen hat, hieß es weiter. Der Entwurf sieht die Freilassung von Entführten sowie eine längere Waffenruhe vor. Die Hamas lehne den Plan aber weiterhin ab, erklärte Netanjahus Büro. Die Islamisten fordern als Bedingung für eine Freilassung der verbliebenen Geiseln ein Ende des Gaza-Kriegs.

Auch der Außenminister des Vermittlers Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, hatte zuvor mitgeteilt, er sehe bei den jüngsten Gesprächen keine Fortschritte. "Die Gesprächsrunden der vergangenen Wochen haben uns leider nirgendwohin geführt", sagte er. Es gebe eine "grundlegende Lücke" zwischen den beiden Konfliktparteien. "Diese Kluft konnten wir nicht überbrücken – trotz verschiedener Vorschläge."

20.35 Uhr: UN – Gaza-Hilfen nicht bei der Bevölkerung angekommen

Die nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade in den Gazastreifen gebrachten Hilfsgüter sind nach Angaben der Vereinten Nationen bislang nicht bei der Bevölkerung angekommen. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, die Hilfen hätten zwar das Küstengebiet erreicht. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen seien aber nicht in der Lage gewesen, sie an Verteilpunkte zu bringen. Das israelische Militär habe sie gezwungen, die Waren auf andere Fahrzeuge umzuladen. Dies habe zu lange gedauert, um die Hilfsgüter an die Orte zu bringen, an denen sie am dringendsten benötigt würden.

Die ersten fünf Lastwagen hatten den Gazastreifen am Montag erreicht, nachdem Israel zugestimmt hatte, die Lieferungen in das Küstengebiet in geringem Umfang wieder anlaufen zu lassen. Dutzende weitere Lastwagen passierten am Dienstagnachmittag den Grenzübergang Kerem Schalom, wie Oren Marmorstein sagte, der Sprecher des israelischen Außenministeriums. Zu den Hilfsgütern gehörten Mehl, Lebensmittel für Suppenküchen, Babynahrung und medizinische Produkte.

19.50 Uhr: EU kündigt Überprüfung des Assoziierungsabkommens mit Israel an

Die EU gibt eine Überprüfung des Assoziierungsabkommens mit Israel bekannt. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärt nach einem Treffen mit den Außenministern der Mitgliedstaaten in Brüssel, eine deutliche Mehrheit unterstütze den Schritt. "Die Lage in Gaza ist katastrophal", sagte sie. Die israelische Hilfe sei willkommen, jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. "Die Hilfe muss sofort, ungehindert und in großem Umfang fließen, denn das ist es, was wir brauchen." Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot sagt in Paris, 17 der 27 Mitgliedstaaten hätten den Schritt zur Überprüfung des Abkommens unterstützt.

18.19 Uhr: London setzt Freihandelsgespräche mit Israel aus

Die Regierung in London hat nun öffentlich gemacht, dass Großbritannien die Freihandelsgespräche mit Israel wegen des Vorgehens von dessen Militär im Gazastreifen aussetzt, die Botschafterin des Landes einbestellt hat und weitere Sanktionen gegen Siedler im Westjordanland vornehmen wird. Man könne nicht tatenlos zusehen, wie sich die Lage verschlechtere, sagte Außenminister David Lammy am Dienstag vor Abgeordneten in London. Diese sei unvereinbar mit den Grundsätzen der bilateralen Beziehungen. "Offen gesagt ist sie ein Affront gegen die Werte der britischen Bevölkerung." Zuvor hatte sich auch Premierminister Keir Starmer im Parlament entsetzt über die Eskalation im Gazastreifen gezeigt.

Starmer und Lammy kritisierten beide das israelische Vorgehen in dem Palästinenser-Gebiet. Beide verwiesen auf die israelischen Geiseln, die sich noch in der Hand der radikal-islamischen Hamas befinden. Die Offensive sei nicht der Weg, um sie nach Hause zu bringen, sagte Lammy. Neben dem Stopp der Handelsgespräche verhängte Großbritannien Sanktionen gegen mehrere Personen und Gruppen im Westjordanland, die mit Gewalt gegen Palästinenser in Verbindung gebracht werden. Im vergangenen Jahr hatte Großbritannien mit der gleichen Begründung Strafmaßnahmen gegen Siedler und deren Organisationen verhängt. Eine Stellungnahme der Regierung in Jerusalem lag zunächst nicht vor.

18.09 Uhr: Rubio – USA erfreut über Wiederaufnahme von Gaza-Hilfslieferungen

Die USA sind nach den Worten von Außenminister Marco Rubio erfreut darüber, dass die Lieferung von Lebensmitteln in den Gazastreifen wiederaufgenommen wurde. Den USA sei bekannt, das weitere 100 Lkw bereitstünden und noch mehr in den kommenden Tagen in den Gazastreifen fahren könnten.

Weiter sagte Rubio in einer Befragung vor dem Auswärtigen Ausschuss des US-Senats, die US-Regierung habe nicht die Deportation von Palästinensern aus dem Gazastreifen nach Libyen diskutiert. Sie habe aber andere Länder in der Region gefragt, ob sie bereit seien, Menschen aus dem Gazastreifen aufzunehmen, die ihre Heimat freiwillig verlassen. "Wir haben mit einigen Ländern darüber gesprochen, ob es in der Region Länder gibt, die bereit sind, jemanden für eine gewisse Zeit aufzunehmen, wenn er freiwillig und willentlich sagt, er möchte für eine gewisse Zeit woanders hingehen, weil er krank ist, weil seine Kinder zur Schule gehen müssen oder was auch immer." Er wisse nicht, ob Libyen darunter falle.

17.29 Uhr: Israel – weitere Hilfsgüter derzeit auf dem Weg nach Gaza

Israel meldet, dass im Laufe des Tages Dutzende Lastwagen mit Hilfsgütern den Gazastreifen erreichen sollen. Der Sprecher des Außenministeriums, Oren Marmorstein, teilte der Deutschen Presseagentur mit, es würden Mehl und andere Vorräte für von internationalen Helfern betriebene Bäckereien und Küchen, Babynahrung und medizinische Ausrüstung über den Grenzübergang Kerem Schalom geliefert. Gestern hatte es nach einer fast dreimonatigen Blockade erste Lieferungen gegeben.

16.05 Uhr: Großbritannien will Freihandelsgespräche mit Israel aussetzen

Großbritannien setzt im Streit mit Israel über die jüngste Gaza-Offensive die Freihandelsgespräche zwischen beiden Staaten aus. Außenminister David Lammy werde dies in Kürze formell bekanntgeben, teilt die Regierung in London mit. Der Schritt gelte mit sofortiger Wirkung. Zudem habe man Israels Botschafterin Tzipi Hotovely einbestellt. Eine Stellungnahme der Regierung in Jerusalem liegt noch nicht vor.

Gestern erklärten Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und der kanadische Regierungschef Mark Carney, sie seien "entsetzt" angesichts der Eskalation im Gazastreifen. Sie drohten zudem mit "konkreten Maßnahmen".

15.32 Uhr: Erneut viele Tote in Gaza

Update - Im Zuge der neuen Großoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Nach neuesten palästinensischen Angaben sind seit der Nacht mindestens 60 Menschen in dem umkämpften Küstengebiet bei Angriffen Israels getötet worden, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete.

Israels Militär habe in verschiedenen Gebieten des Gazastreifens Angriffe geflogen. Zwölf Menschen sind dem Bericht zufolge in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens getötet worden. Weitere Tote habe es in Chan Junis im Süden des Küstengebiets, in Nuseirat sowie in der Nähe der Stadt Gaza gegeben, meldete Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

14.40 Uhr: Zwei Israelis wegen Vorwurfs der Spionage für den Iran festgenommen

In Israel sind zwei Männer wegen des Vorwurfs der Spionage für den Iran festgenommen worden. Die beiden 24 Jahre alten Israelis hätten nachrichtendienstliche Aufträge für den Iran innerhalb Israels ausgeführt, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Sicherheitsbehörden. Den Männern wird unter anderem vorgeworfen, den Wohnort des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz in der Gemeinde Kfar Achim im Süden Israels beschattet zu haben.

Katz bedankte sich in einer Mitteilung bei den Sicherheitsbehörden für die "Vereitelung eines iranischen Komplotts, das mir als Verteidigungsminister des Staates Israel schaden sollte". In den vergangenen Tagen gab es bereits Berichte über die Festnahme anderer israelischer Staatsbürger, die vom Iran für nachrichtendienstliche Aufträge rekrutiert worden sein sollen.

13.41 Uhr: Libanon: Neun Verletzte bei israelischem Luftangriff im Süden des Landes

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanon sind neun Menschen verletzt worden. Eine "israelische feindliche Drohne" habe auf ein Motorrad im Bezirk Tyros im Süden des Landes gezielt, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium. Unter den neun Verletzten seien zwei Kinder. Israel äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

Trotz der im November beschlossenen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah greifen die israelischen Streitkräfte immer wieder Ziele im Libanon an. Die israelische Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der pro-iranischen Miliz ins Visier. Seit dem Beginn der Waffenruhe gab es auch Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel, zu denen sich niemand bekannte.

13.15 Uhr: Weitere Deutsche aus Gazastreifen evakuiert

Die Bundesregierung hat in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden weiteren deutschen Staatsbürgern und deren engsten Familienangehörigen die Ausreise aus dem Gazastreifen ermöglichen können, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts mitteilt. Unter den insgesamt zwölf Personen seien sechs minderjährige Kinder. "Die Ausreiseaktion der Deutschen und ihrer Familienangehörigen aus Gaza steht in keinerlei Kontext zu der israelischen Politik der sogenannten 'freiwilligen Ausreise' von Palästinensern aus Gaza, sondern dient allein der Fürsorgeverpflichtung für unsere Staatsangehörigen", erklärt die Sprecherin. "Die Bundesregierung und ihre europäischen und internationalen Partner lehnen eine Umsiedlung aus dem Gazastreifen nachdrücklich ab." Seit März 2025 konnten demnach insgesamt 86 Deutsche, inklusive ihrer engsten Familienangehörigen, aus dem Gazastreifen ausreisen.

12.21 Uhr: Israel will weitere 100 Lkw mit Hilfsgütern in den Gazastreifen lassen

Die Vereinten Nationen haben von Israel die Genehmigung erhalten, dass noch im Tagesverlauf etwa 100 weitere Lkw mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen fahren dürfen. Das teilt ein Sprecher des UN-Büros für humanitäre Hilfe in Genf mit. Am Montag hatte Israel nach elf Wochen seine Blockade des Palästinensergebiets gelockert und neun Hilfslastwagen die Einfahrt über den Grenzübergang Kerem Schalom erlaubt. Nach Angaben des UN-Sprechers sind jedoch nur fünf davon tatsächlich in den Gazastreifen gelangt.

11.49 Uhr: Israelischer Botschafter in Deutschland stellt sich hinter Vorgehen der Armee im Gazastreifen

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die Großoffensive auf Ziele im Gazastreifen mit hohen zivilen Opferzahlen gegen internationale Kritik verteidigt. "Wir müssen diese Hamas-Infrastruktur beseitigen, damit wir neu aufbauen können. Das müssen die Leute verstehen", sagte Prosor im Deutschlandfunk. Nur so sei ein Leben für die Menschen in Gaza ohne die Islamistenorganisation Hamas möglich. Das Dilemma sei, die Geiseln zurück nach Hause zu bringen und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, ohne dabei die Hamas zu stärken.

11.36 Uhr: Israelische Opposition plädiert für Schutz von Zivilisten in Gaza

Der führende israelische Oppositionelle Jair Golan hat der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in ungewöhnlich scharfen Worten eine brutale Kriegsführung vorgeworfen. "Ein vernünftiges Land führt keine Kämpfe gegen Zivilisten, tötet keine Babys als Hobby und setzt sich nicht das Ziel, eine Bevölkerung zu vertreiben", sagte der ehemalige General und Chef der oppositionellen Partei "Die Demokraten" dem Radiosender Reschet Bet. International mache sich Israel damit zum Außenseiter. Netanjahu bezichtigte Golan daraufhin der Aufwiegelung gegen israelische Soldaten und beschuldigte ihn, "schändliche antisemitische Verleumdungen" gegen das Land wiederzugeben.

11.20 Uhr: Katar wirft Israel Sabotage von Friedensbemühungen vor

Vor dem Hintergrund der ausgeweiteten israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hat der Vermittlerstaat Katar Israel die Untergrabung von Friedensbemühungen vorgeworfen. "Dieses verantwortungslose, aggressive Verhalten untergräbt jegliche potentielle Chance auf Frieden", sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani beim katarischen Wirtschaftsforum. Nach der Freilassung der US-israelischen Geisel Edan Alexander in der vergangenen Woche habe Hoffnung auf ein Ende des Krieges bestanden. "Aber die Antwort war eine noch brutalere Welle von Angriffen."

11.07 Uhr: Massive Zunahme judenfeindlicher Vorfälle in Berlin

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (Rias) hat im vergangenen Jahr 2.521 antisemitische Vorfälle in der Hauptstadt registriert. Das ist im Vergleich zu 2023 fast eine Verdoppelung (98,5 Prozent), wie Rias am Dienstag in Berlin mitteilte. Viele Vorfälle ereigneten sich online, vor allem auf Social-Media-Plattformen. Knapp 44 Prozent der Vorfälle (1.101) hätten einen Bezug zum Überfall der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und das anschließende Kriegsgeschehen gehabt.

In dem Jahresbericht 2024 heißt es, die antisemitische Gewalt in der Stadt sei weiter gestiegen. Dabei wird unter anderem auf zwei Fälle extremer Gewalt, 53 dokumentierte antisemitische Angriffe (plus 56 Prozent gegenüber 2023) sowie 99 gezielte Sachbeschädigungen, unter anderem von Gedenkorten und Stolpersteinen, verwiesen.

11.05 Uhr: Kritik an Zuschauervoting beim ESC

Nach dem Eurovision Song Contest (ESC) sehen mehrere beteiligte Fernsehsender Klärungsbedarf bei der Stimmabgabe. Es geht um die Punkte für Israel, die im ESC-Finale eine auffällige Diskrepanz zwischen Jury- und Zuschauerabstimmung aufwiesen. Der Ausrichter, die Europäische Rundfunkunion (EBU) in Genf, bestätigt entsprechende Rückmeldungen. 

Die Sängerin Yuval Raphael erhielt beim Finale am vergangenen Samstag 60 Punkte von den Fachjurys der 37 teilnehmenden Länder und landete damit im Ranking nur auf Platz 15, hinter Deutschland (Platz 13). In der Gunst des Publikums stand sie aber nach Angaben der EBU mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Sie erhielt insgesamt 297 Publikumspunkte, was sie in der Gesamtwertung auf Platz zwei katapultierte. 

10.59 Uhr: Lufthansa fliegt Israel weiter nicht an

Die Lufthansa-Gruppe hat ihre Flüge nach Israel für zwei weitere Wochen ausgesetzt. Nunmehr fliegen die Gesellschaften der Gruppe den Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv bis einschließlich Sonntag, den 8. Juni, nicht an. Grund für den verlängerten Flugstopp sind andauernde Sicherheitsbedenken. Er gilt bereits seit Anfang Mai, als eine Rakete aus dem Jemen in der Nähe des Flughafens eingeschlagen war. Die Entscheidung gilt erneut für die gesamte Airline-Gruppe, einschließlich der Gesellschaften Lufthansa, Swiss, Brussels, Austrian, Eurowings, Ita und Lufthansa Cargo. Betroffene Passagiere können bereits gekaufte Flugtickets kostenfrei stornieren oder auf einen späteren Flug umbuchen lassen, wie das Unternehmen mitteilte.

10.33 Uhr: Kallas will EU-Sanktionen gegen Syrien aufheben

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hofft, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehende Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufheben werden. Dies sei erforderlich, um das Land zu stabilisieren, sagt Kallas vor einem Treffen der EU-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel. Bei den Beratungen könnten die Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden, Strafmaßnahmen gegen das abgesetzte Assad-Regime sollen aber erhalten bleiben. Zudem sollen Schritte gegen Menschenrechtsverletzungen erwogen werden.

09.04 Uhr: Frankreich fordert mehr humanitäre Hilfe von Israel

Auch nach der Lockerung von Israels Gazastreifen-Blockade für Hilfslieferungen sieht Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot weiterhin dringenden Handlungsbedarf. "Das ist völlig unzureichend ... Es bedarf sofortiger und massiver Hilfe", sagt Barrot dem Radiosender France Inter. Israel müsse umfangreiche Hilfe zulassen, ohne diese auch nur in irgendeiner Weise zu behindern. Am Montagabend hatten Frankreich, Großbritannien und Kanada in einer gemeinsamen Erklärung Israel mit "konkreten Maßnahmen" gedroht, wenn es seine ausgeweitete Gaza-Offensive nicht einstellt und Beschränkungen für Hilfslieferungen aufhebt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies die Erklärung entschieden zurück.

07.35 Uhr: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt weiter

Bei erneuten israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Behörden mindestens 44 Menschen getötet worden. Die Getöteten seien "mehrheitlich Kinder und Frauen", sagte der Sprecher des palästinensischen Zivilschutzes, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP. Zudem seien dutzende Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert worden. Mehrere Gebiete des Gazastreifens wurden laut Bassal seit 1.00 Uhr morgens (Mitternacht MESZ) von der israelischen Armee angegriffen.

05.55 Uhr: Huthi-Miliz will wichtigen nordisraelischem Hafen Haifa blockieren

Die Huthis im Jemen haben mit einer "Seeblockade" des nordisraelischen Hafens Haifa gedroht. Die islamistische Miliz werde "damit beginnen, eine Seeblockade des Hafens von Haifa durchzusetzen", erklärte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree. Alle Unternehmen mit Schiffen, die sich in diesem Hafen befänden oder dorthin führen, würden "hiermit davon in Kenntnis gesetzt, dass der genannte Hafen ab dem Zeitpunkt dieser Ankündigung" auf der Huthi-Zielliste stehe. Zur Begründung führte der Sprecher Israels militärisches Vorgehen im Jemen und im Gazastreifen an. Die vom Iran unterstützen Huthis im Jemen haben Israel seit Beginn des Krieges im Gazastreifen immer wieder mit Raketen und Drohnen angegriffen.

Montag, 19. Mai 2025

23.24 Uhr: Netanjahu kritisiert Vorstoß von Macron, Starmer und Carney

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisierte die Stellungnahme der drei Staats- und Regierungschefs: Sie böten einen "riesigen Preis für den völkermörderischen Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 und laden gleichzeitig zu weiteren solchen Gräueltaten ein", schrieb der Regierungschef bei X. Israel werde nicht von seinen Kriegszielen abweichen und "sich weiterhin mit gerechten Mitteln verteidigen, bis der vollständige Sieg errungen ist".

21.54 Uhr: 21 Länder appellieren an Israel

21 Länder haben gemeinsam an Israel appelliert, den Gazastreifen vollständig für humanitäre Hilfen zu öffnen. Neben Bundesaußenminister Johann Wadephul schlossen sich die Top-Diplomaten Italiens, Japans und 18 weiterer Länder dem Aufruf vom Montag an. Die begrenzte Wiederaufnahme der Hilfslieferungen nach einer mehr als zweimonatigen Komplettblockade des Küstengebiets reiche nicht aus. Die Vorräte an Lebensmitteln, Arzneien und Grundbedarfsgütern seien erschöpft, die Bevölkerung leide Hunger.

20.20 Uhr: Viele Menschen flüchten aus Chan Junis

Zahlreiche Menschen haben nach der Evakuierungsaufforderung durch die israelische Armee die Stadt Chan Junis im Süden des umkämpften Küstengebiets verlassen. Viele flohen mit nichts als den Kleidern am Körper und wenigen Habseligkeiten, berichteten Augenzeugen. Viele machten sich Richtung Westen, um in bereits überfüllten Gebieten Schutz zu suchen. 

Am Mittag hatte Israels Militär die Bewohner von Chan Junis aufgefordert, von dort zu fliehen. Anwohner sollten sich wegen eines bevorstehenden "beispiellosen Angriffs" umgehend nach Al-Mawasi begeben, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Das Militär wolle dort gegen Terroristen vorgehen. Die Gegend sei nun ein "gefährliches Kampfgebiet".

Indes gab es Berichte über vereinzelte Proteste von Menschen in Chan Junis, um ein Ende des Krieges zu fordern und den Rückzug der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen zu verlangen.

20.00 Uhr: UN-Nothilfechef - Hilfsgüter nicht ausreichend

UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher bestätigte, dass Israel am Montag Lastwagen mit Hilfsgütern in das Gebiet gelassen hat. "Aber dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu dem, was dringend benötigt wird", sagte Fletcher laut Mitteilung. In den kommenden Tagen müsse deutlich mehr Hilfe in das umkämpfte Küstengebiet gelassen werden, erklärte er. Nun komme es darauf an, die Hilfsgüter an diejenigen zu geben, die sie am dringendsten benötigen. Wegen der Knappheit infolge der fast dreimonatigen Blockade durch Israel sei jedoch das Risiko von Plünderungen erheblich.

19.43 Uhr: Westliche Staaten fordern vollständige Wiederaufnahme der Hilfslieferungen

Die westlichen Geberländer für humanitäre Hilfe im Gazastreifen drängen Israel, die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung sicherzustellen. In einer gemeinsamen Erklärung von 22 Regierungen, darunter die Bundesregierung, wird zwar anerkannt, dass Israel eine begrenzte Wiederaufnahme der Hilfe erlaubt hat. Doch die Außenministerien kritisieren, dass Israel die Einreise humanitärer Hilfe über zwei Monate lang blockiert hat, wodurch Lebensmittel, Medikamente und lebenswichtige Güter erschöpft sind. "Die Bevölkerung ist vom Hungertod bedroht. Die Menschen in Gaza müssen die dringend benötigte Hilfe erhalten," heißt es weiter. Der Beschluss des israelischen Sicherheitskabinetts für begrenzte Hilfe sei nicht akzeptabel. "Humanitäre Hilfe darf niemals politisiert werden. Die palästinensischen Gebiete dürfen weder verkleinert noch demographischen Veränderungen unterworfen werden."

19.30 Uhr: Macron, Starmer und Carney drohen Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der kanadische Premierminister Mark Carney erklärten am Montag gemeinsam, dass sie angesichts des "ungeheuerlichen" Vorgehens der israelischen Regierung im Gazastreifen nicht tatenlos bleiben würden. Die Regierungen von Großbritannien, Frankreich und Kanada drohen Israel mit "konkreten Maßnahmen", sollte die neue Gaza-Offensive nicht eingestellt und die Einschränkung der Hilfslieferungen nicht beendet werden.

Zudem lehnen sie jeden Versuch ab, die israelischen Siedlungen im Westjordanland zu erweitern, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die die britische Regierung veröffentlicht. "Wir werden nicht zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen, einschließlich gezielter Sanktionen."

18.29 Uhr: Lkw mit ersten Hilfslieferungen treffen im Gazastreifen ein

Nach einer fast dreimonatigen Blockade sind nach israelischen Angaben erstmals wieder Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung in den Gazastreifen gekommen. Das israelische Militär teilte mit, man habe fünf Lastwagen der Vereinten Nationen mit humanitärer Hilfe erlaubt, über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen einzufahren. Auch die für Palästinenserangelegenheiten zuständige Behörde Cogat bestätigte den Eingang erster Hilfsgüter.

Israel hatte am Sonntag nach internationalem Druck erklärt, man werde "eine Grundmenge an Lebensmitteln für die Bevölkerung zulassen, um sicherzustellen, dass es im Gazastreifen nicht zu einer Hungerkrise kommt". Nach Angaben von Hilfsorganisationen gibt es in dem Küstenstreifen allerdings längst eine Hungerkrise. Der Grenzübergang war von Israel elf Wochen lang vollständig blockiert worden. Die UN sprachen von einer erfreulichen Entwicklung. Es werde jedoch weit mehr benötigt, um der humanitären Krise gerecht zu werden. Ab Dienstagfrüh müssten deutlich mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen können.

18.19 Uhr: Hamas meldet über 130 Tote innerhalb 24 Stunden im Gazastreifen

Israelische Angriffe im Gazastreifen haben nach palästinensischen Angaben innerhalb von 24 Stunden 136 Menschen das Leben gekostet. Weitere 364 seien verletzt in die Krankenhäuser gebracht worden, teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen mit, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird. Es berief sich in seinem täglichen Bericht auf Meldungen aus den Kliniken.

17.11 Uhr: Spaniens Regierungschef Sanchez will Israel nicht mehr beim ESC dabei haben

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez spricht sich für den Ausschluss Israels von internationalen Kulturveranstaltungen wie dem Eurovision Song Contest (ESC) aus. Sanchez verweist bei einer Konferenz in Madrid auf den Militäreinsatz im Gazastreifen und zieht Parallelen zum Ausschluss Russlands nach dessen Einmarsch in die Ukraine. "Wir können keine doppelten Standards zulassen, nicht einmal in der Kultur", sagt Sanchez. Der Sozialist kritisiert seit langem die israelische Politik in den besetzten Palästinenser-Gebieten. Eine Stellungnahme der Regierung in Jerusalem liegt zunächst nicht vor.

16.52 Uhr: Israel lässt nach eigenen Angaben Lieferung von Babynahrung in Gazastreifen zu

Nach wochenlanger Blockade humanitärer Hilfslieferungen für den Gazastreifen lässt Israel nach eigenen Angaben erstmals wieder Lieferungen von Babynahrung in das Gebiet zu. "Heute ermöglicht Israel Lastwagen mit Babynahrung die Zufahrt nach Gaza", sagte ein Vertreter des israelischen Außenministeriums. In den kommenden Tagen werde Israel "dutzenden" Lkw mit Hilfsgütern Zufahrt in den Gazastreifen gewähren.

Israel hatte Anfang März eine erneute Blockade sämtlicher humanitären Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet verhängt. Hilfsorganisationen warnten vor einer Hungersnot. Am Sonntag kündigte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu schließlich an, dass Israel wieder Hilfslieferungen zulassen werde. Am Montag sagte Netanjahu, eine Hungersnot im Gazastreifen müsse auch "aus diplomatischen Gründen" verhindert werden. Selbst Unterstützer Israels würden die "Bilder von Massenhunger" nicht tolerieren, sagte er. 

15.33 Uhr: Palästinenser - 63 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Nach Angriffen Israels im Gazastreifen ist die Zahl der Toten in dem umkämpften Küstengebiet palästinensischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Seit der Nacht seien 63 Menschen getötet worden, meldete die Nachrichtenagentur Wafa. Demnach sind unter anderem in der Stadt Gaza sowie Chan Junis im Süden des Gebiets Menschen ums Leben gekommen.

Seit Tagen fliegt die israelische Luftwaffe im Zuge der neuen Großoffensive massive Angriffe auf Ziele in Gaza. Inzwischen sind dort auch Bodentruppen im Einsatz. In den vergangenen Tagen waren aus dem Küstengebiet täglich Dutzende Tote gemeldet worden.

15.24 Uhr: EU und Großbritannien - Lage im Gazastreifen "inakzeptabel"

Die EU-Spitze und der britische Premier Keir Starmer haben die israelische Regierung für das Vorgehen im Gazastreifen deutlich kritisiert und die Lage als "inakzeptabel" bezeichnet. EU-Ratspräsident António Costa forderte, Israel müsse sein Vorgehen stoppen. Gleichzeitig müsse die Hamas die verbliebenen Geiseln sofort freilassen. Nur die Zweistaatenlösung könne einen dauerhaften Frieden in der Region sicherstellen. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte: "Wir sind überzeugt, dass die einzige Lösung die Zweistaatenlösung ist." Hilfen für die Zivilbevölkerung dürften niemals politisiert werden.

Die Politiker antworteten in London während einer Pressekonferenz auf die Frage, ob das, was im Gazastreifen geschehe, als Völkermord zu bezeichnen sei. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor Pläne bestätigt, dass seine Regierung die Einnahme des gesamten Gazastreifens verfolgt. Israel hatte vor wenigen Tagen eine Großoffensive mit massiven Luftangriffen und dem Einsatz von Bodentruppen gestartet.

14.44 Uhr: WHO-Chef kritisiert Blockade von Hilfslieferungen

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus hat die humanitäre Lage im Gazastreifen kritisiert: "Zwei Millionen Menschen hungern, während Tonnen von Essen an der Grenze blockiert werden, nur Minuten entfernt", sagte er. Das Risiko einer Hungersnot in Gaza steige durch das "absichtliche Zurückhalten" humanitärer Hilfe.

Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) erklärte, Gespräche zur Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in das paläsinensische Gebiet zu führen. "Wir wurden von den israelischen Behörden angesprochen, um beschränkte Hilfslieferungen wieder aufzunehmen". Die Organisation sei mit Israel in Gesprächen dazu, "wie das unter den gegebenen Umständen möglich sei", teilte Ocha mit. 

14.07 Uhr: Israels Präsident begrüßt Gazahilfe: "Mit Menschlichkeit voran"

Der israelische Präsident Isaac Herzog hat die Entscheidung der israelischen Regierung begrüßt, die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen nach fast drei Monaten Blockade wieder zuzulassen. Israel zeige damit, dass es besser als sein Feind sei, sagte er vor der Plenarsitzung des Jüdischen Weltkongresses in Jerusalem: "Wir werden unserem Feind nicht erlauben, uns zu entmenschlichen." Israels Feind habe "unschuldige Menschen gefoltert, verbrannt, verstümmelt und unsere Schwestern und Brüder entführt". Israel dagegen werde "immer mit unserer Menschlichkeit vorangehen".

Ministerpräsident Netanjahu hatte am Sonntagabend angekündigt, ein Minimum an Hilfsgütern nach Gaza zu lassen. Er begründete den Schritt in Reaktion auf anschließende Kritik mit dem internationalen Druck auf Israel. Die Hilfe sei nötig, um den Krieg im Gazastreifen weiterführen zu können.

14.02 Uhr: Zypern will schnell Lebensmittel für den Gazastreifen liefern

Zypern könnte nach Regierungsangaben rasch tonnenweise Lebensmittel für den Gazastreifen nach Israel verschiffen. Ein Mitarbeiter des Außenministeriums in Nikosia teilte mit, in den Häfen von Limassol und Larnaka lagerten noch etwa 600 Tonnen nicht verderblicher Lebensmittel und Notunterkünfte. Diese könnten per Schiff in den israelischen Hafen Aschdod gebracht und von dort in den Gazastreifen geliefert werden. Zypern brachte in der Vergangenheit rund 22.000 Tonnen Hilfsgüter über einen im vergangenen Jahr eingerichteten Seekorridor in den Gazastreifen.

13.58 Uhr: Israelischer Minister - Ganz Gaza ist "große Terrorstadt"

Die neue Offensive Israels im Gazastreifen hat nach Worten des rechtsradikalen Finanzministers Bezalel Smotrich zum Ziel, Gaza zu erobern und zu säubern, bis die Hamas zerstört sei. "Auf dem Weg dorthin wird auch das, was vom Gazastreifen übrig geblieben ist, ausgelöscht, einfach weil dort alles zu einer großen Terrorstadt geworden ist", sagte er vor Journalisten. Anlass seiner Stellungnahme war Kritik der politischen Rechten an der Ankündigung von Ministerpräsident Netanjahu, wieder ein Mindestmaß an Hilfslieferungen zuzulassen.

Smotrich wies die Kritik zurück als eine Mischung aus rechtem Opportunismus und linker Bestrebungen, die den Krieg stoppen wollten. Persönlich befürworte er noch viel härtere Maßnahmen: "Solange die letzte Geisel nicht zurückgebracht ist, sollten wir nicht einmal Wasser schicken. Aber wenn wir so handeln, wird die Welt einen sofortigen Stopp unseres Krieges erzwingen", so Smotrich. Stattdessen werde es "Essen geben für die Bevölkerung, damit wir den Krieg weiterführen können". Es gehe um eine "minimale Nahrungsmittelhilfe direkt an die Zivilbevölkerung", wobei man dafür sorgen werde, dass "kein einziges Korn die Hamas erreicht".

13.31 Uhr: Gebäude der Berliner Humboldt-Universität mit israelfeindlichen Parolen beschmiert

Das Hauptgebäude der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte ist großflächig mit israelfeindlichen Parolen und verbotenen Hamas-Dreiecken beschmiert worden. Wie die Polizei mitteilte, wurde in der Nacht zu Montag von Unbekannten in roter Farbe und in englischer Sprache unter anderem geschrieben "Wenn Gaza brennt, brennt Berlin", "Ihr seid Komplizen eines Völkermordes" und "Israel lässt Gaza verhungern". Auf Deutsch hieß es: "Blut an euren Händen." An Fenster wurden den Angaben zufolge Blätter mit entsprechenden Parolen geklebt. Der Staatsschutz der Polizei hat die Ermittlungen übernommen.

In den vergangenen Monaten waren wiederholt Einrichtungen der Humboldt-Universität und anderer Hochschulen Ziel propalästinensischer Aktivisten. Dabei entstand zum Teil erheblicher Sachschaden, wie etwa im Zuge einer Besetzung durch die Zerstörung eines historischen Hörsaals an der Humboldt-Universität.

12.08 Uhr: Israelisches Militär ordnet Evakuierung von Chan Junis an

Das israelische Militär hat die Bewohner der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens zum Verlassen ihrer Behausungen aufgerufen. Die Bewohner von Chan Junis und der angrenzenden Gebiete Bani Suheila und Abasan müssten" sofort in Richtung Westen in das Gebiet Mawasi evakuieren", erklärte Militärsprecher Avichay Adraee im Onlinedienst Telegram: "Von diesem Moment an wird Chan Junis als gefährliches Kampfgebiet betrachtet." Grund für die Evakuierung sei das Vorgehen der israelischen Armee gegen "Terroristen" in dem Gebiet. Die israelische Armee werde "einen nie da gewesenen Angriff starten, um die Kapazitäten von terroristischen Organisationen in diesem Gebiet zu zerstören", erklärte Adraee.

Israel hatte vor wenigen Tagen eine größere Bodenoffensive begonnen, um die militant-islamistische Hamas zu zerschlagen, was ihm seit Beginn des Gazakrieges im Oktober 2023 nicht gelungen ist. Der Krieg ist durch einen Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels ausgelöst worden, bei dem Kämpfer etwa 1.200 Menschen töteten und rund 250 als Geiseln verschleppten. Der folgende israelische Feldzug in den Gazastreifen hat nach palästinensischen Angaben bisher mehr als 53.000 Palästinenserinnen und Palästinenser das Leben gekostet.

11.23 Uhr: Palästinenser-Hilfswerk beklagt über 300 getötete Mitarbeiter in Gaza

UN-Angaben zufolge sind bisher im Krieg im Gazastreifen mehr als 300 Mitarbeiter des Palästinenser-Flüchtlingshilfswerks UNRWA getötet worden. "Bei den Getöteten handelte es sich zumeist um UN-Gesundheitshelfer und Lehrer, die ihre Gemeinden unterstützten", erklärte UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini am Sonntagabend auf der Plattform X. Die große Mehrheit sei von der israelischen Armee gemeinsam mit ihren Angehörigen getötet worden. Lazzarini sprach von Morden, die sich durch nichts rechtfertigen ließen. Ein Teil der Getöteten sei bei der Ausübung ihrer Pflicht umgekommen, andere, während sie ihren Gemeinden gedient hätten.

11.02 Uhr: Netanjahu - Verbündete haben Hilfslieferungen nach Gaza durchgesetzt

Israel hat der Wiederaufnahme humanitärer Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf Druck seiner Verbündeten zugestimmt. Israels "größte Freunde in der Welt" hätten erklärt, die "Bilder des Hungers" seien unerträglich und angesichts dessen "sind wir nicht in der Lage, euch zu unterstützen", sagte Netanjahu in einer am Montag im Internet veröffentlichten Video-Erklärung. Welche Staaten dies geäußert haben, sagte er nicht. Israel blockiert seit Anfang März die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsgütern in den Gazastreifen.

10.35 Uhr: Israel strebt komplette Kontrolle des Gazastreifens an

Israel will nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen. "Wir werden die Kontrolle im gesamten Territorium des Gazastreifens übernehmen", sagte Netanjahu am Montag in einem Video im Onlinedienst Telegram. Die Kämpfe seien "intensiv" und "wir machen Fortschritte", sagte Netanjahu. Damit solle verhindert werden, dass die radikal-islamische Hamas Hilfsgüter plündere, sagt Netanjahu.

09.34 Uhr: Bericht - Erneut 17 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei Angriffen Israels auf Ziele im Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge wieder mehrere Tote gegeben. Seit der Nacht seien 17 Menschen ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. In der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets seien mindestens sechs Menschen bei Luftangriffen getötet und Dutzende verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Augenzeugen beschreiben Angriffe in Chan Junis als heftig.

Palästinensischen Berichten zufolge war zudem eine Spezialeinheit der israelischen Armee in der Stadt im Einsatz. Sie habe einen Kommandeur der mit der Hamas verbündeten al-Nasser-Salah-al-Din-Brigaden gezielt getötet, berichtete unter anderem Wafa. Augenzeugen zufolge sollen die israelischen Kräfte in ziviler Kleidung im Einsatz gewesen sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

07.04 Uhr: Offenbar 130 Menschen im Gazastreifen bei Luftschlägen getötet

Bei israelischen Luftschlägen sind in der Nacht zu Sonntag mindestens 130 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Das teilten lokale Behörden mit. Israel hatte seine Angriffe auf den Küstenstreifen zuletzt ausgeweitet. Die Angriffe gelten als Vorbereitung für eine neue Bodenoffensive, um die Kontrolle über Teile des Gazastreifens zu bekommen. Das Militär erklärte zudem den Beginn "umfangreicher Bodenoperationen" im nördlichen und südlichen Gazastreifen.

05.20 Uhr: Israel will Blockade für Hilfsgüter nach Gaza aufheben

Die israelische Regierung will nach fast dreimonatiger Blockade wieder humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lassen. Eine Grundversorgung an Lebensmitteln solle sicherstellen, dass es zu keiner Hungersnot kommt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Er begründete dies mit militärischer Notwendigkeit. Eine Hungerkrise würde demnach die ausgeweitete israelische Militäroffensive im Gazastreifen und deren Ziel, die Hamas zu zerschlagen, gefährden. Laut mehreren Medien erfolgt die Aufhebung der Blockade vor allem auf Druck der USA hin. Seit Anfang März hatte Israel keine Hilfslieferungen mehr in das abgeriegelte Küstengebiet gelassen. Das Land wirft der Hamas vor, die Hilfsgüter weiterzuverkaufen, um ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren.

05.15 Uhr: US-Gesandter - Wir wollen keine humanitäre Krise

Die UN und Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot; die Appelle an Israel wurden zuletzt immer vehementer. Laut mehreren Medien erfolgt die Aufhebung der Blockade vor allem auf Druck der USA hin. "Wir wollen keine humanitäre Krise sehen und wir werden nicht zulassen, dass sie unter Präsident (Donald) Trumps Führung eintritt", sagte der US-Sondergesandte Steve Witkoff dem US-Sender ABC News. Die USA sind Israels wichtigster Waffenlieferant. Wann erste Hilfsgüter wieder in den Gazastreifen kommen, war zunächst unklar.

05.15 Uhr: Bericht - USA mit neuem Vermittlungsvorschlag

Sowohl Israel als auch die Hamas waren am Sonntag mit Delegationen in Katars Hauptstadt Doha, um mit arabischen Vermittlern über einen neuen Waffenruhe-Deal zu verhandeln. Die US-Nachrichtenseite "Axios" berichtete unter Berufung auf einen israelischen Beamten und eine weitere Quelle, Witkoff habe beiden Kriegsparteien einen aktualisierten Vorschlag unterbreitet, der die Freilassung von zehn Geiseln im Gegenzug für eine 45-60-tägige Waffenruhe und die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnisse vorsehe. Der Vorstoß enthalte eine neue Formulierung, wonach die Feuerpause zu einem Ende des Krieges führen könnte, hieß es.

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