Suchtruppen durchforsten ein verlassenes Grundstück an der Praia de Luz in Portugal.
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Suchtruppen durchforsten ein verlassenes Grundstück an der Praia de Luz in Portugal.

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Kriminalpolizei beendet Suche im Fall "Maddie" in Portugal

Die erneute Suchaktion im Fall der vermissen "Maddie" ist beendet. Zu Ergebnissen äußern sich Ermittler zunächst nicht. Portugiesische Medien berichten von einer Suche in Ruinen, Brunnen und einem Waldstück sowie einer Kiste mit unbekanntem Inhalt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die neue Suchaktion im Fall der seit mehr als 18 Jahren verschwunden Madeleine McCann in Portugal ist zu Ende. Die Arbeiten im Bezirk Lagos im Süden des Landes seien am frühen Abend abgeschlossen worden, berichtete der staatliche Fernsehsender RTP unter Berufung auf die Kriminalpolizei in Lissabon. Die Behörde bestätigte diese Information auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa.

Offiziell werde diese erste Suche nach rund zwei Jahren aber erst am Freitag mit dem Abbau der Installationen zu Ende gehen. Zum Ergebnis der Aktion könne man nichts sagen.

Gemeinsame Aktion von deutschen und portugiesischen Beamten

An der Suche nahmen portugiesische und deutsche Beamte teil. Die Maßnahme in der beliebten Urlaubsregion war auf Ersuchen der deutschen Behörden Anfang der Woche gestartet worden. Unbekannt blieb weiterhin, was die deutsche Seite veranlasste, diese erneute Aktion in die Wege zu leiten. Ob es zuvor etwa neue Hinweise gegeben hatte, wurde nicht mitgeteilt.

Zeitung: Mehrere Häuser und Brunnen untersucht

In dem circa 50 Hektar großen, abgesperrten Suchgebiet unweit des beschaulichen Algarve-Badeortes Praia da Luz war in den vergangenen Tagen unter anderem aus einer Ruine eines Hauses eine Kiste getragen worden, über deren Inhalt jedoch nichts bekannt wurde, wie die Zeitung "Correio da Manhã" berichtete. Auch ein Waldgebiet wurde durchsucht.

Dem portugiesischen Blatt zufolge wurden auch mehrere verlassene Häuser sowie Wasserbrunnen und Zisternen in Augenschein genommen. Zudem seien Ausgrabungen durchgeführt worden. Eingesetzt wurden demnach unter anderem ein Bodenradar und ein Bagger.

Verdächtiger könnte bald freikommen

Maddie, wie das britische Mädchen genannt wird, war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage in Praia da Luz verschwunden. Deutsche Ermittler vermuten, dass das Kind entführt und ermordet wurde. Sie verdächtigen den 48 Jahre alten, in Würzburg geborenen Christian B., der aktuell wegen eines anderen Falls in einem deutschen Gefängnis sitzt. B. lebte zur Zeit von Maddies Verschwinden unweit von Praia da Luz. In der Nacht ihres Verschwindens wählte sich sein Mobiltelefon in eine Funkzelle nahe ihrer Ferienanlage ein. 

Zuständig ist die Strafverfolgungsbehörde aus Niedersachsen, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Deutschland in Braunschweig hatte. Der vorbestrafte Sexualstraftäter verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz - dem Ort, in dem Madeleine verschwand. Es gibt keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie; es gilt die Unschuldsvermutung. Der Mann könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.

Entschlossenheit der Eltern "hat nicht nachgelassen"

Zuletzt hatte es im Fall Maddie vor zwei Jahren eine Suchaktion an einem Stausee an der Algarve gegeben, auch damals auf Betreiben der deutschen Ermittler. Sie verlief ergebnislos.

Maddies Eltern haben die Suche nach ihrer Tochter bis heute nicht aufgegeben. "Unsere Entschlossenheit, jeden Stein umzudrehen, hat nicht nachgelassen", schrieben sie am 3. Mai zum 18. Jahrestag von Maddies Verschwinden auf ihrer Website.

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Video: Neue Suche im Fall Maddie

Die erneute Suchaktion im Fall der vermissen "Maddie" ist beendet. Zu Ergebnissen äußern sich Ermittler zunächst nicht.
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Die erneute Suchaktion im Fall der vermissen "Maddie" ist beendet. Zu Ergebnissen äußern sich Ermittler zunächst nicht.

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