Nach scharfer Kritik und dem Austritt von Mitgliedsunternehmen hat der Verband der Familienunternehmer seine Position zum Umgang mit der AfD korrigiert.
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AfD Fähnchen auf einem Tisch.

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Unternehmerverband macht Rückzieher beim Umgang mit AfD

Nach Kritik und Austritten stellt der Familienunternehmer-Verband klar: Die Einladung von AfD-Abgeordneten war ein Fehler. Nun soll der Umgang mit der Partei neu diskutiert werden.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der Verband "Die Familienunternehmer" will seine Haltung zur AfD nochmal überdenken: Eigentlich hatte die Präsidentin Marie-Christine Ostermann erklärt, künftig mit Vertretern der Partei sprechen zu wollen. Im Oktober wurden bereits AfD-Politiker zu einer Veranstaltung eingeladen. Dafür gab es aber massive Kritik. Jetzt folgt die Kurskorrektur.

"Wir distanzieren uns von Extremisten"

"Es ist das Gegenteil von dem passiert, was wir wollten. Wir haben Abgeordnete der AfD zum Parlamentarischen Abend eingeladen, damit sie auch von uns hören, dass ihr Programm wirtschaftsfeindlich ist und dem Standort Deutschland schadet. Leider ist öffentlich – auch durch Äußerungen der AfD – der falsche Eindruck entstanden, dass wir die Partei stärken wollten", heißt es in einer Stellungnahme Ostermanns. Das Gegenteil sei richtig: "Wir distanzieren uns von Extremisten und lassen uns von ihnen nicht vereinnahmen. Wir erkennen an, dass sich diese Einladung als Fehler erwiesen hat und nicht zu dem geführt hat, was wir beabsichtigt haben."

Nun wolle der Verband der Familienunternehmer in den nächsten Wochen und Monaten mit seinen Mitgliedern über den Umgang mit der AfD diskutieren. Man werde sich "auch in den kommenden Landtagswahlen klar und sichtbar gegen die AfD positionieren".

Kritik auch von Dobrindt

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte die Unternehmen vor einer Annäherung an die AfD gewarnt. "Die Wirtschaft muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Land, das zunehmend Polarisierung erfährt, seine Stabilität und seine Fähigkeit zu internationalen Erfolgen nicht stärkt, sondern schwächt", sagte Dobrindt der "Mediengruppe Bayern" und fügte hinzu. "Radikale Tendenzen führen zu internationaler Isolierung und nicht zu Wachstum."

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Verband zu einer Veranstaltung im Oktober auch AfD-Politiker eingeladen hatte. Die Deutsche Bank hatte dem Verband daraufhin Räumlichkeiten in ihrer Repräsentanz in Berlin für weitere Veranstaltungen gekündigt. Mitgliedsunternehmen wie Rossmann, Vorwerk und Fritz-Kola hatten aus Protest gegen den neuen Kurs die Unternehmervereinigung verlassen.

Mit Informationen von dpa

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