Am Mittwoch beginnt die Basketball-EM der Frauen. In Hamburg, Brünn (Tschechien), Bologna (Italien) und Piräus (Griechenland) werden die Vorrundenspiele ausgetragen. Ab dem Viertelfinale finden alle Partien in Piräus statt.
Deutschland bekommt es in der Hamburger Gruppe D mit den Vize-Europameisterinnen Spanien, sowie Schweden und Großbritannien zu tun. Spanien und Deutschland sind die Favoritinnen in der Gruppe. Am Donnerstag (20.00 Uhr) sind die Schwedinnen die erste Hürde.
Luisa Geiselsöder in Aktion
Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder: Bayern-Power fürs DBB-Team
"Ich habe extrem Bock. Wir können es kaum erwarten, anzufangen", sagt die aus Landsberg/Lech stammende Leonie Fiebich, die einige Jahre für den TSV Wasserburg spielte, ehe sie international durchstartete. Im Vorjahr holte sie mit New York Liberty den Titel in der US-Profiliga WNBA, wo sie inzwischen eine gefeierte Starspielerin ist.
Wie ihre Freundin Luisa Geiselsöder, die aus Burgoberbach (Landkreis Ansbach) stammt, in der Bundesliga für die BG Donau-Ries aus Nördlingen spielte und inzwischen ebenfalls in der WNBA bei den Dallas Wings gelandet ist, stieß Fiebich erst am Sonntag zur Nationalmannschaft, die sich seit Ende Mai in der EM-Vorbereitung befindet. Erschwerte Bedingungen also, und beileibe nicht das einzige Handicap, mit dem die Mannschaft von Bundestrainerin Lisa Thomaidis vor dem Turnier zu kämpfen hatte.
Hiobsbotschaften ohne Ende - Teamgeist ist gefragt
Denn gleich mehrere Ausfälle und Absagen wiegen schwer: Topspielerin Satou Sabally sagte nach ihrem Klubwechsel in der WNBA zu Phoenix Mercury ihre Teilnahme ab, ihre Schwester und Fiebichs Vereinskollegin Nyara ist wegen anhaltender Knieprobleme nicht dabei. Obendrein verletzten sich Kapitänin Marie Gülich (Kreuzbandriss) und Alina Hartmann (Meniskus) in der Vorbereitung schwer.
So ruhen nun alle Hoffnungen auf Fiebich und Geiselsöder. "Die Ausfälle müssen wir kompensieren", sagt Fiebich. "Wir alle müssen ein Stück zusammenrücken, das kann keine einzelne Spielerin übernehmen." Umso mehr komme es auf den Teamgeist an. Der stimme aber immer, egal ob bei Olympia, einer WM oder einer EM. Mit Emily Bessoir steht übrigens noch eine dritte Spielerin aus Bayern im Kader. Die gebürtige Münchnerin spielt in Spanien bei Lointek Gernika Bizkaia.
EM-Medaille? "Das könnte jetzt etwas schwieriger werden"
Das "übergeordnete Ziel" sei sicher, eine Medaille zu holen. "Das könnte jetzt etwas schwieriger werden." Die 25-Jährige ist sich dabei wohl bewusst, dass mehr Verantwortung auf ihren und Geiselsöders Schultern liegen wird: "Das ist aber nichts Neues für uns. Wir haben schon so viel zusammen erlebt. Deswegen sind wir froh, dass wir da zu zweit drinstecken, weil wir uns eben so gut kennen. Das kriegen wir auf jeden Fall hin."
Fiebich verfügt neben ihrem exzellenten Distanzwurf über die Mentalität, die es braucht. Wenn es ernst wird, muss sie die ganz wichtigen Würfe nehmen - und treffen. Ähnliches gilt für Luisa Geiselsöder. "Ich bin bereit, noch einen Schritt Richtung Leadership zu machen für dieses Team", so die Centerspielerin. "Ich bin bereit für die Rolle, und wir werden unser Spiel spielen."
Dirk Nowitzkis Euphorie gefällt Geiselsöder
Dass Dirk Nowitzki das deutsche Team sogar auf Gold getippt hat, gefällt Geiselsöder. "Ich finde es cool. Die Erwartungen sind hoch", sagte sie: "Ich habe lieber eine hohe Erwartung, als dass die Leute sagen: 'Okay, wir überstehen nicht mal die Gruppe. Das waren vor ein paar Jahren die Einschätzungen. Ich finde es cool, dass wir mittlerweile zu einem Team geworden sind, das eben an der Spitze oben mitspielen kann."