Die Staatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen zur tödlich verunglückten Surferin an der Eisbachwelle abgeschlossen.
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Die Staatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen zur tödlich verunglückten Surferin an der Eisbachwelle abgeschlossen.

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Tod in Eisbachwelle: Keine eindeutige Ursache, Sperrung bleibt

Im April ist eine Surferin an der Eisbachwelle schwer verunglückt und gestorben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft München ihre Ermittlungen abgeschlossen. Das Ergebnis: Es war "ein äußerst tragisches Unglück". Die Welle bleibt gesperrt – vorerst.

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Trotz zweimonatiger Ermittlungen konnte die Münchner Staatsanwaltschaft nicht endgültig klären, warum eine 33-jährige Surferin Mitte April in der Eisbachwelle verunglückte und einige Tage später starb. Das erklärte Anne Leiding, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, am Mittag in der bayerischen Landeshauptstadt. Es handle sich um ein "äußerst tragisches, trotz umfangreicher Ermittlungen nicht aufklärbares Unglück", sagte Leiding.

Mehrere Unglücksursachen denkbar

Denkbar wäre laut Staatsanwaltschaft, dass sich die am Knöchel der Frau befestigte Fangleine des Surfbretts oder das Brett selbst an einem der 29 fest betonierten "Störsteine" am Grund der Eisbachwelle verhakt habe. Abschließend klären konnten die Ermittler das aber nicht.

Die vier Reihen der Steine stützen die Welle mit und wälzen das Wasser um. Auch die Absenkung des Wasserspiegels Ende April brachte keine entscheidenden Erkenntnisse. Deshalb bleibt offen, warum die Frau minutenlang unter Wasser gedrückt wurde und sich nicht mehr befreien konnte.

Keine strafrechtliche Verantwortung bei der Landeshauptstadt

Laut der Sprecherin sieht die Staatsanwaltschaft auch keine strafrechtliche Verantwortung bei der Landeshauptstadt. Per Allgemeinverfügung aus dem Jahr 2010 sei ausdrücklich festgelegt, dass die Surfer das Risiko selbst tragen und eine Eigenverantwortung hätten. Außerdem müsse auch berücksichtigt werden, dass es in Jahrzehnten keinen vergleichbaren Unfall an der Eisbachwelle gegeben habe. Klar ist damit: Das Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wird eingestellt.

Zum Nachhören: Ermittlungen nach Tod einer Surferin abgeschlossen

Die Eisbachwelle in München ist nach dem Surf-Unfall einer jungen Surferin für das Surfen und Baden gesperrt.
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Die Eisbachwelle in München ist nach dem Surf-Unfall einer jungen Surferin für das Surfen und Baden gesperrt.

Eisbachwelle bleibt gesperrt – vorerst

Inwiefern die seit dem Unglück gesperrte Eisbachwelle jetzt wieder geöffnet wird, ist nicht Sache der Staatsanwaltschaft – diese Entscheidung trifft die Landeshauptstadt München. Nach dem Abschluss des Ermittlungsverfahrens will die Stadt die Eisbachwelle jetzt "so bald wie möglich wieder für die Surfenden freigeben". Das erklärte Münchens zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) am Nachmittag.

Die Freigabe könne aber "auf dringenden anwaltlichen Rat hin" erst erfolgen, wenn die Stadt Einsicht in die Ermittlungsakte genommen habe, betonte Krause. "Sollten sich darin keine sicherheitsrelevanten Aspekte finden, steht einer Öffnung grundsätzlich nichts im Wege." Krause zufolge wurde in Absprache mit der Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) bereits ein Sicherheitskonzept erstellt. Darin enthalten seien mehrere Maßnahmen wie etwa die Pflicht zur Nutzung einer selbstlösenden Leash. Das Sicherheitskonzept befinde sich derzeit "in der Endabstimmung".

Welle: Surfervertretung hofft auf baldige Wiederöffnung

Die Surfervertretung wiederum hofft, dass die beliebte Surferwelle schnell wieder geöffnet wird. Dazu habe man in den vergangenen Wochen intensiv mit der Münchner Stadtverwaltung zusammengearbeitet, hieß es von der IGSM. So haben die Surfer der Stadt laut eigenen Angaben über die selbstlösenden Sicherungsleinen hinaus weitere Sicherheitsmaßnahmen für die Eisbachwelle vorgeschlagen. Demnach könnten unter anderem Wurfsäcke mit Rettungsleinen und Tauchmesser an der Welle hinterlegt werden.

Im Video: Wann wird die Eisbachwelle wieder freigegeben?

Trauerbekundungen für die verstorbene Surferin am Münchner Eisbach.
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Trauerbekundungen für die verstorbene Surferin am Münchner Eisbach.

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