Auf dem Bild ist ein Burger mit einem fleischlosen Patty zu sehen.
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(Symbolbild) Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer ist gegen ein Namensverbot für Fleischersatzprodukte wie "Veggie-Schnitzel".

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Veggie-Burger: Agrarminister Rainer jetzt gegen Namensverbot

Bundeslandwirtschaftsminister Rainer lehnt ein Verbot von Begriffen wie "Veggie-Schnitzel" oder "Tofu-Wurst" ab. Er warnt vor den Folgen – unter anderem für die Wirtschaft. Zunächst hatte der CSU-Politiker Zustimmung zum Namensverbot signalisiert.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer spricht sich nun gegen ein Namensverbot für Fleischersatzprodukte wie "Veggie-Schnitzel" oder "Tofu-Wurst" aus. Diese Verbote würden "unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft" und Bürokratie hervorrufen, sagte der CSU-Politiker am Montag vor einem Treffen mit einem EU-Amtskollegen in Luxemburg: "Ich stehe für Bürokratieabbau, deshalb unterstütze ich diesen Vorschlag nicht."

Vor einigen Wochen noch hatten sich sowohl Rainer als auch Bundeskanzler Friedrich Merz grundsätzlich hinter ein Namensverbot gestellt.

Rainer: Diskussion ist zu spät

Laut der neueren Aussage des CSU-Agrarministers Rainer hätte diese Diskussion bereits vor zehn oder zwölf Jahren geführt werden müssen: "Jetzt ist es unnötig, diese Diskussion zu führen". Ähnlich äußerte er sich im Interview mit dem "Münchner Merkur".

Seine persönliche Meinung sei zwar, dass ein Schnitzel für ihn aus Schwein, Kalb, Pute bestehe. Jedoch wüssten Verbraucher auch, was sie im Supermarkt kaufen würden: "Wenn sie ein Veggie-Schnitzel kaufen, dann wissen sie, dass das nicht aus Fleisch ist."

Kritik aus der Wirtschaft

Abgelehnt wird das Vorhaben auch von Verbraucherschützern und Wirtschaftsvertretern. Mehrere Handelsunternehmen, darunter Aldi Süd, Lidl und Burger King, warnten in einem gemeinsamen Brief vor Schäden für die Wirtschaft.

Europaparlament mehrheitlich für Namensverbot

Vor wenigen Wochen hatte sich das Europaparlament mehrheitlich für ein Verbot der Bezeichnungen ausgesprochen. Bezeichnungen wie "Veggie-Burger" oder "Soja-Schnitzel" sollen verboten und nur noch für Produkte aus Tieren verwendet werden dürfen. Der Vorschlag ging auf den Antrag einer französischen Abgeordneten zurück. Die Entscheidung des Europaparlaments ist allerdings nicht endgültig – nun geht es in die Verhandlungen mit den 27 EU-Regierungen.

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Video, aus dem Archiv: EU-Parlament - Verbot für Namensbezeichnung wie Veggie-Wurst

Eine Packung veganes Schnitzel auf Basis von Weizenprotein.
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Die Abgeordneten des EU-Parlaments haben entschieden: Nur wenn Tierfleisch drin ist, darf ein Lebensmittel Burger, Wurst und Schnitzel heißen.

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