Fall Wirecard: News zum Prozess und Hintergründe zum Skandal

Der Wirecard-Skandal begann im Juni 2020 mit der Pleite des Finanzdienstleisters mit Sitz in Aschheim bei München. 20 Milliarden Euro wurden vernichtet. Anfang Dezember begann der Strafprozess gegen ehemalige Verantwortliche von Wirecard. Angeklagt unter anderem Ex-CEO Markus Braun.

Der Wirecard-Prozess: News und Hintergründe

Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun im Gerichtssaal.
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Die Pleite des Zahlungsdienstleisters Wirecard gilt als der wohl größte Wirtschaftsbetrug in Deutschland seit 1945. Im Fokus der Ermittler steht der frühere Vorstandschef Braun. Nun hat das Münchner Landgericht den Strafprozess gegen ihn verlängert.

Seit der vergangenen Woche läuft am Old Bailey in London der Prozess gegen einen mutmaßlich von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek angeleiteten Spionage-Ring.

    Nach BR-Recherchen hat der Ex-Vorstand von Wirecard, Jan Marsalek, persönlich dafür gesorgt, dass der Konzern 2019 Geld an Firmen überwies, die zwei mutmaßlichen Spionen zuzurechnen sind. Die beiden sollen einem russischen Agentenring angehören.

    Der Prozess findet am Central Criminal Court in London statt.
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    Spionage für Russland – so lautet der Vorwurf gegen eine Gruppe von Bulgaren, die seit 2023 in Großbritannien in Haft sitzen. Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek soll sie gesteuert haben. Seit Dienstag läuft der Prozess, jetzt gibt es erste Geständnisse.

    Nach kurzer Sommerpause hat das Landgericht München heute den Wirecard-Prozess fortgesetzt.
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    Nach mehrwöchiger Sommerpause hat das Landgericht München den Wirecard-Prozess fortgesetzt. Erstmals befragte Richter Markus Födisch ausführlich den ehemaligen Chefbuchhalter des Zahlungsdienstleisters. Der zeigte sich dabei auch selbstkritisch.

    Bürokomplex "Heads Office" in Aschheim
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    Als das ehemalige Dax-Unternehmen Wirecard im Juni 2020 Insolvenz anmeldet, verliert der Immobilien-Entwickler Rock Capital einen seiner größten Kunden. Der neuen Firmenzentrale droht ein Schicksal als Bauruine. Doch dann kommt alles anders.

    Seit fast zwei Jahren läuft am Landgericht München der Wirecard-Prozess.
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    Ein Mitarbeiter aus dem Controlling, der das Wirecard-Management belastet hat. Außerdem der Ex-Fahrer von Markus Braun, der dem ehemaligen CEO wegen finanzieller Verluste Vorwürfe gemacht hat. Der Prozesstag am Landgericht München war bemerkenswert.

    Gesprungenes Wirecard-Logo
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    Das Landgericht München hat drei ehemalige Vorstandsmitglieder von Wirecard zu Schadensersatz in Höhe von 140 Millionen Euro plus Zinsen verurteilt. Die Richter glauben, dass die Beklagten bei Kreditvergaben zumindest fahrlässig gehandelt haben.

    Markus Braun, Ex Vorstandsvorsitzender wirecard, betritt den Verhandlungssaal.

      Ex-Wirecard-Chef Markus Braun sitzt seit Ende Juli 2020 in Untersuchungshaft. Dort wird er nach BR-Informationen auch noch länger bleiben müssen. Das Gericht hat abermals einen Antrag auf Haftentlassung abgelehnt.

      Die ehemalige Firmenzentrale von Wirecard in Aschheim bei München.
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      Seit mehr als anderthalb Jahren läuft der Wirecard-Strafprozess, jetzt macht die Staatsanwaltschaft den nächsten Schritt: Sie klagt zwei weitere Ex-Vorstände an. Es geht um Millionen-Kredite und den Vorwurf der Untreue.

      (Symbolbild) Richter Markus Födisch hat Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Ex-Wirecard-Chefbuchhalters.
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      Viel schlechter hätte der letzte Prozesstag vor der Sommerpause für den früheren Wirecard-Chefbuchhalter kaum laufen können. Nach dessen langer Erklärung machte Richter Markus Födisch schnell klar, dass er dessen Ausführungen wenig Glauben schenkt.

      Nach rund 140 Prozesstagen ist in einem der größten Wirtschaftsprozess in der bundesdeutschen Geschichte noch immer kein urteil absehbar
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      Der ehemalige Chefbuchhalter von Wirecard, Stephan von Erffa, hat im Wirecard-Prozess seine persönliche Erklärung fortgesetzt. Nachdem er gestern zum Auftakt sehr allgemein Fehler eingeräumt hatte, wurde er heute konkreter.

      Markus Braun und Verteidigerin Theres Kraußlach im Gerichtssaal.
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      Haben die Wirecard-Bilanzprüfer von EY möglicherweise nicht genau hingesehen, weil sie das Mandat nicht verlieren wollten? Diese These taucht erneut im Wirecard-Prozess auf. Ein Zeuge im Prozess am Landgericht stellt EY kein gutes Zeugnis aus.

      Seit rund 140 Prozesstagen findet am Landgericht München der Wirecard-Prozess statt.
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      Mit Markus Braun und Oliver Bellenhaus haben zwei der drei Angeklagten im Wirecard-Prozess ausgesagt. Stephan von Erffa hatte sich bis jetzt nicht persönlich geäußert. Heute will der Ex-Wirecard-Chefbuchhalter sein Schweigen brechen.

      Die mutmaßlichen Spionage-Aktivitäten von Jan Marsalek rücken in den Fokus des Wirecard-Prozesses. Nach dem Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek wird weiterhin gefahndet.
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      Wie aktiv hat Jan Marsalek für ausländische Nachrichtendienste gearbeitet? Die Verteidigung von Markus Braun will sich jetzt damit befassen und hat einen entsprechenden Beweisantrag in den Prozess eingebracht.

      Die Commerzbank vergab Kredite an Wirecard ohne Sicherheiten, der Konzern sei liquide gewesen, sagten heute Zeugen im Prozess am Landgericht München aus.

        Hätte die Commerzbank Wirecard 2019 auffliegen lassen können? Zwei Mitarbeiter der Commerzbank erklärten im Wirecard-Prozess, dass die Bank wegen zahlreicher Ungereimtheiten als Wirecard-Kreditgeber aussteigen wollte. Dazu kam es aber nicht.

        Die ehemalige Zentrale des Wirecard-Konzerns in Aschheim bei München.
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        Uneingelöste Schecks in Millionenhöhe, aufgefunden nach der Insolvenz in Büroschränken der früheren Konzernzentrale des Zahlungsdienstleisters in Aschheim. Im Wirecard-Prozess lässt eine Zeugin den Richter Markus Födisch mehrmals ungläubig staunen.

        Der früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun verliert seinen Verteidiger. (Archivbild)
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        Vor Gericht muss der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun künftig ohne seinen renommiertesten Verteidiger auskommen. Die Kanzlei von Alfred Dierlamm legt ihr Mandat nieder. Grund sei, dass kein Geld mehr da ist für die Erstattung der Kosten.

        Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte sind Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. (Archivbild)
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        Bislang hat der Ex-Chefbuchhalter Stephan von Erffa im Wirecard-Prozess geschwiegen. Doch nun macht das Gericht Druck: Ihm bleibe nur noch wenig Zeit für ein Geständnis, das sich positiv auf eine mögliche Verurteilung auswirken könnte.

        Markus Braun
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        Es geht um viel Geld im Wirecard-Prozess. In München wurde eine Schadensersatzklage über 140 Millionen Euro verhandelt. Der Aufsichtsrat macht die "ausgeprägte Bande" im Vorstand verantwortlich – Braun und Marsalek.

        Der ehemalige CEO des Aschheimer Zahlungsdienstleisters betritt den Verhandlungssaal auf dem Gelände der JVA Stadelheim.
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        Das Münchener Landgericht setzt heute den Wirecard-Prozess gegen Ex-CEO Markus Braun und zwei weitere Angeklagte fort. Ihnen wird unter anderem bandenmäßiger Betrug vorgeworfen. Auch 2024 will die Kammer noch mehrere Zeuginnen und Zeugen vernehmen.

        Das Logo des Wirtschaftsprüfers EY ist an der obersten Etage des Hochhauses im Spreedreieck an der Friedrichstraße angebracht.
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        Hätte der Wirtschaftsprüfer EY den Bilanzbetrug bei Wirecard bemerken müssen? Ja, sagt der Insolvenzverwalter und fordert vor Gericht deshalb nun 1,5 Milliarden Euro Schadenersatz. Für EY ist es nicht die einzige Klage.

        Das Wirecard-Logo ist am damaligen Hauptsitz des ehemaligen Zahlungsdienstleisters zu sehen.
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        Die Staatsanwaltschaft München I hat eine weitere Anklage im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Wirecard-Konzerns erhoben. Die Behörde wirft dem früheren Finanzvorstand Burkhard Ley unter anderem bandenmäßigen Betrug und Untreue vor.

        Wirecard-Logo auf einem Bürogebäude
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        Im Wirecard-Prozess hat das Landgericht München heute den Verteidiger des flüchtigen Ex-Vorstands Marsalek als Zeugen vorgeladen. Der Anwalt schwieg zwar, eine wichtige Erkenntnis hat sein sehr kurzer Auftritt trotzdem gebracht.

        Münchner Polizeipräsidium sucht Ex-Finanzchef von "Wirecard"

          Der von Interpol gesuchte Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek war nach BR-Recherchen enger mit russischen Sicherheitskreisen verbunden als bisher bekannt. E-Mails und Telegram-Chats geben Einblick in seine Russland-Verbindungen.

          Selbstbewusst und souverän gibt sich Ex-Wirecard-CEO Markus Braun am 13. Prozesstag
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          Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun sagt erstmals vor Gericht aus. Zeitweise wirkt es, als äußerte sich hier kein Beschuldigter, sondern der Chef eines florierenden DAX-Konzerns, der sein Geschäftsmodell erklärt.

          Der Wirecard-Skandal: Hintergründe

          Wirecard-Schriftzug vor einem Stapel Dollarscheinen und einem Dollar-Symbol
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          Seit der Wirecard-Pleite im Juni 2020 muss sich EY viele kritische Fragen gefallen lassen. Zehn Jahre lang haben die Wirtschaftsprüfer die Bilanzen des Zahlungsdienstleisters abgesegnet - warum sind ihnen Unregelmäßigkeiten nicht aufgefallen?

          Dan McCrum, der Journalist, der Wirecard zu Fall brachte
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          Hacker, Privatdetektive, Bestechungsversuche. Einblicke von Dan McCrum, dem Journalisten, der Wirecard zu Fall brachte. Seine Bilanz zu den deutschen Medien fällt wenig schmeichelhaft aus.

          Wirecard-Skandal: Die Suche nach den 1,9 Milliarden Euro

            Wie verschwinden 1,9 Milliarden Euro? Die Spur des Geldes führt nach Manila, über gefälschte Bankbelege zu zweifelhaften E-Mails. Am Ende ist klar, dass es die Milliarden in den Büchern von Wirecard so nie gab. Warum ist das nicht früher aufgefallen?