Jugendempfang des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder
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Wählen mit 16: Söder macht Hoffnung

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Wählen mit 16: Söder macht Hoffnung

Beim Jugendempfang der bayerischen Staatsregierung hat Ministerpräsident Söder Hoffnung auf eine Absenkung des Wahlalters gemacht. Außerdem versprach er "keine Kürzungen" bei der Jugendarbeit.

Gemeinsamer Jugendempfang von Staatsregierung und Bayerischem Jugendring (BJR) im prachtvollen Kaisersaal der Residenz München: Trachtler, Wasserwachtler und Mitglieder der Jungen Union begrüßen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit langem Beifall. Eingeladen sind Jugendliche und junge Erwachsene, die sich ehrenamtlich engagieren. Sieben Ehrenamtliche werden an diesem Abend mit der Auszeichnung des BJR für hervorragende Verdienste in der Jugendarbeit gewürdigt.

Wählen mit 16?

Zuvor jedoch dürfen die Jugendlichen ihre Forderungen an den Ministerpräsidenten stellen. Eine Fragestellerin thematisiert die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Er selbst sei da nicht so ein Hardcore-Gegner, sagt Söder: "Ich glaube, dass es mit 16 oder 17 nicht so die Wirkung hat, aber ich bin gern immer bereit darüber zu diskutieren." Söders Argumentation: Das Wahlrecht hänge mit der Volljährigkeit zusammen. Wenn man die Volljährigkeit senken würde, dann könne man daran auch das Wahlrecht orientieren.

Dann kommen Sätze, die für alle etwas offenhalten: "Wir haben immer so argumentiert und bleiben jetzt auch dabei, es knüpft sich an die Volljährigkeit. Aber vielleicht verändert sich das in den nächsten Jahren, demnach Autofahren jetzt ja auch früher möglich ist. Mal sehen." Die Jugendlichen jedenfalls nehmen es positiv auf und klatschen lange Beifall.

Keine Kürzungen bei der Jugendarbeit

So auch beim Thema Finanzen. Zu Beginn hatte Söder den Jugendlichen Mut zugesprochen. Sein Versprechen: "Wo wir nicht sparen, das ist die Jugendarbeit", so Söder. Auf BR24-Nachfrage sagte Söder: "Die Jugendarbeit bleibt erhalten in vollem Umfang, wir glauben, dass das ein wichtiges Signal für Demokratie und Jugend ist."

Selbstverständlich war das bei den jüngsten Haushaltsverhandlungen offenbar nicht immer. Bayerns Sozial- und Jugendministerin Ulrike Scharf versichert BR24, sie habe sehr dafür gekämpft, die Mittel für die Jugendarbeit sicherzustellen. In den vergangenen Jahren hatte Scharfs Ministerium die Mittel für den BJR stetig erhöht. Während die Jugendarbeit des BJR 2018 noch mit fast 25 Millionen Euro gefördert wurde, waren es fünf Jahre später bereits 31 Millionen Euro.

Geld für Jugendarbeit "gut investiert"

Laut BJR-Präsident Philipp Seitz hat der Bayerische Jugendring in diesem Jahr nochmal zusätzlich 1,9 Millionen Euro bekommen, im vergangenen Jahr sei ein Demokratiebudget von 2,5 Millionen Euro zusätzlich hinzugekommen, so Seitz: "Dieses Geld ist in Zeiten, in denen rechtspopulistische Strömungen immer stärker werden, gut investiert". Die wichtigsten Themen der Jugendlichen seien momentan Kriege, Klimakrise und Kostensteigerungen. In diesen unsicheren Zeiten sei die Jugendarbeit ein sicherer Anker, so Seitz.

Auszeichnung für sieben Ehrenamtliche

Ausgezeichnet für vorbildliche Jugendarbeit wurde vom Bayerischen Jugendring in diesem Jahr Mathias Kaspar von YouthBridge Bayern, der sich im Bereich der Radikalisierungsprävention und politischen Bildung engagiert. Mit Bildungsformaten zur Bekämpfung von Antisemitismus, Desinformation, Hass und Hetze erreicht Mathias Kaspar laut BJR jährlich rund 2.000 junge Menschen.

Weitere Preisträger sind Sandra Fröhlich von der Bayerischen Sportjugend, Verena Stichlmeyr von der Bayerischen Jungbauernschaft Oberbayern und Aron Gabriel vom Dachverband der bayerischen Jugendvertretungen, der die kommunalen Jugendvertretungen in Bayern gegründet hat. Geehrt wurde auch Malte Scholz, der ehemalige Vorsitzende der Kommission Queere Jugendarbeit beim BJR, der sich für Vielfalt und inklusive Jugendverbandsarbeit einsetzt.

Miriam Bernhard von der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) hat in Bamberg die PSG-Ortsgruppe "Mädchenbande Kunni" wiederaufgebaut und Christian Kiefner von der Katholischen Landjugendbewegung wurde im Beisein des Ministerpräsidenten und Bayerns Jugendministerin als langjähriger Oberministrant und Organisator des Petrusfeuers im Landkreis Regensburg gewürdigt.

Zum Video: Wahlrecht ab 16 würde das die Politik verändern?

Moderator Ramo Ali, Hand mit Wahlzettel
Bildrechte: BR, colourbox.com; Montage: BR
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RESPEKT: Wählen mit 16

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