In Manchester im Norden Englands hat es am Vormittag einen Angriff vor einer Synagoge gegeben. Nach Angaben der britischen Polizei kamen dabei insgesamt drei Menschen ums Leben. Zudem soll es drei Schwerverletzte geben, die sich in einem kritischen Zustand befänden. Der Vorfall ereignete sich am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur.
Auto-Attacke auf Gottesdienstbesucher
Gegen 9.30 Uhr Ortszeit wurde die Polizei zur Synagoge der Heaton Park Hebrew Congregation im Vorort Crumpsall, nördlich vom Stadtzentrum Manchesters, gerufen. Berichten von Augenzeugen zufolge war dort ein Mann zunächst mit einem Auto in eine Gruppe von Fußgängern gefahren. Später sei der Fahrer ausgestiegen und habe mit einem Messer auf das Sicherheitspersonal eingestochen. Ein Wachmann soll unter den Getöteten sein.
In der Synagoge hatte zum Tatzeitpunkt ein Gottesdienst stattgefunden. Wegen Jom Kippur war das Gebetshaus bis zum letzten Platz gefüllt. Die Besucher wurden zunächst aus Sicherheitsgründen in dem Gebäude festgehalten, konnten es aber nach kurzer Zeit wieder verlassen.
Polizei stoppt Angreifer mit Schüssen
Wie die Polizei mitteilte, haben Beamte den mutmaßlichen Täter niedergeschossen. Am Nachmittag wurde dann auch sein Tod bestätigt. Wegen "verdächtiger Gegenstände" am Körper des Tatverdächtigen wurde auch ein Bombenentschärfungsteam zum Einsatzort gerufen, später war eine kontrollierte Explosion zu hören. Der Bürgermeister von Manchester, Andy Burnham, sprach von einem ernsten Vorfall. Er rief die Bevölkerung im Sender BBC auf, die Gegend zu meiden. Die Greater Manchester Police erklärte, dass keine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe.
Wie ein Sprecher der Polizei in London sagte, gehen die Ermittler von einer Terrortat aus. Drei Personen seien festgenommen worden, hieß es. Zum möglichen Tatmotiv gab es zunächst keine Angaben. Bei dem Täter handelt es sich Polizeiangaben zufolge um einen 35-jährigen britischen Staatsbürger mit syrischen Wurzeln. Weiter erklärte die Polizei, drei Verdächtige seien festgenommen worden. "Wir können bestätigen, dass derzeit drei Verdächtige in Gewahrsam sind, die wegen des Verdachts der Begehung, Vorbereitung und Anstiftung zu terroristischen Handlungen festgenommen wurden", hieß es in einer Erklärung.
Premier Starmer reist vorzeitig von Gipfel in Kopenhagen ab
Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich entsetzt. "Die Tatsache, dass sich dies am Jom Kippur ereignete, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, macht es umso furchtbarer", sagte der Labour-Politiker laut einer Mitteilung. Starmer reiste vorzeitig vom Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPC) in Kopenhagen ab, um eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra zu leiten.
Starmer sagte zusätzlichen Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land zu. "Wir werden alles tun, um unsere jüdische Gemeinschaft zu schützen", hob er noch am Flughafen in Kopenhagen hervor.
König Charles versichert Opfern seine Solidarität
Auch der britische König Charles III. äußerte sich bestürzt. Königin Camilla und er seien "zutiefst schockiert und traurig über den furchtbaren Angriff in Manchester, besonders an so einem bedeutenden Tag für die jüdische Gemeinschaft", sagte der Monarch mit Verweis auf den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. "Unsere Gedanken und unsere Gebete sind bei allen, die von diesem entsetzlichen Vorfall betroffen sind", fügte er hinzu.
Angriff fand am höchsten jüdischen Feiertag statt
Der Community Security Trust (CST), eine jüdische Organisation, die antisemitische Vorfälle erfasst, teilte mit, sie arbeite mit der Polizei und der örtlichen jüdischen Gemeinde zusammen. "Dies scheint ein entsetzlicher Anschlag am heiligsten Tag des jüdischen Jahres zu sein", erklärte CST und dankte der Polizei und dem Sicherheitspersonal der Gemeinde, "die umgehend reagiert" hätten.
Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag. In Israel kommt das öffentliche Leben nahezu vollständig zum Stillstand: Geschäfte, Restaurants und Behörden bleiben geschlossen, der Flug- und Straßenverkehr ruht weitgehend. Gläubige verbringen den Tag mit Fasten, Gebeten und der Bitte um Vergebung. Auch säkulare Israelis schätzen die Ruhe, viele nutzen die leeren Straßen zum Radfahren und Spazierengehen. Auch in Großbritannien sind Synagogen an dem Tag gut besucht.
Im Video: Manchester - Zwei Tote bei Angriff vor Synagoge
Angriff vor Synagoge in Manchester
Premier Starmer reist vorzeitig von Gipfel in Kopenhagen ab
Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich entsetzt. "Die Tatsache, dass sich dies am Jom Kippur ereignete, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, macht es umso furchtbarer", sagte der Labour-Politiker laut einer Mitteilung. Starmer reiste vorzeitig vom Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPC) in Kopenhagen ab, um eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra zu leiten.
Starmer sagte zusätzlichen Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land zu. "Wir werden alles tun, um unsere jüdische Gemeinschaft zu schützen", hob er noch am Flughafen in Kopenhagen hervor.
König Charles versichert Opfern seine Solidarität
Auch der britische König Charles III. äußerte sich bestürzt. Königin Camilla und er seien "zutiefst schockiert und traurig über den furchtbaren Angriff in Manchester, besonders an so einem bedeutenden Tag für die jüdische Gemeinschaft", sagte der Monarch mit Verweis auf den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. "Unsere Gedanken und unsere Gebete sind bei allen, die von diesem entsetzlichen Vorfall betroffen sind", fügte er hinzu.
Angriff fand am höchsten jüdischen Feiertag statt
Der Community Security Trust (CST), eine jüdische Organisation, die antisemitische Vorfälle erfasst, teilte mit, sie arbeite mit der Polizei und der örtlichen jüdischen Gemeinde zusammen. "Dies scheint ein entsetzlicher Anschlag am heiligsten Tag des jüdischen Jahres zu sein", erklärte CST und dankte der Polizei und dem Sicherheitspersonal der Gemeinde, "die umgehend reagiert" hätten.
Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag. In Israel kommt das öffentliche Leben nahezu vollständig zum Stillstand: Geschäfte, Restaurants und Behörden bleiben geschlossen, der Flug- und Straßenverkehr ruht weitgehend. Gläubige verbringen den Tag mit Fasten, Gebeten und der Bitte um Vergebung. Auch säkulare Israelis schätzen die Ruhe, viele nutzen die leeren Straßen zum Radfahren und Spazierengehen. Auch in Großbritannien sind Synagogen an dem Tag gut besucht.
Im Video: Mindestens drei Tote nach Angriff vor Synagoge in Manchester
Am Morgen kam es zu einem Angriff vor einer Synagoge in Manchester.
Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters
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