(Archivbild) Frecciarossa-Schnellzug am Bahnhof Bari
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Ausgerechnet an Fronleichnam: Italiens Verkehrswesen im Streik

Betroffen sind nicht nur die Bahn, sondern auch der Flug-, Bus- und Fährverkehr sowie Mautstationen entlang der Autobahn. Von Donnerstag bis Freitag steckt Italiens Verkehrswesen im Generalstreik. Was Urlauber wissen müssen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Das dürfte die Pläne vieler Italien-Urlauber durchkreuzen: Ausgerechnet am deutschen Feiertag Fronleichnam (Donnerstag) und dem darauffolgenden Freitag findet ein Generalstreik im italienischen Verkehrswesen statt. Betroffen sind nach Angaben des Ministeriums für Infrastruktur und Transport nicht nur der Bahnverkehr, sondern auch Flüge, Fähren, Busse, U- und Straßenbahnen im Nahverkehr sowie Mautstationen entlang der Autobahn. Ausgerufen wurde die Arbeitsniederlegung von den Gewerkschaften USB, SGB und CUB.

In Italien haben die Menschen an Fronleichnam nicht frei, in mehreren deutschen Bundesländern – darunter Bayern – hingegen schon. Viele dürften daher das Wochenende für einen Kurztrip in den Süden nutzen. Das müssen Sie mit Blick auf den Generalstreik wissen:

Dutzende Flüge gestrichen – auch von München

Im Flugverkehr beginnt der Streik am Freitag um 00.00 Uhr und dauert bis 23.59 Uhr desselben Tages. Er betrifft unter anderem Mitarbeiter bei der Gepäck- und Bodenabfertigung.

Die italienische Fluggesellschaft Ita Airways hat angesichts des Streiks bereits angekündigt, 34 Inlands- und Auslandsflüge zu streichen. Auf der Liste stehen auch zwei Flüge vom und zum Münchner Flughafen. Die Annullierung bei Ita Airways betrifft insgesamt 32 Flüge, die für den 20. Juni vorgesehen gewesen wären, sowie zwei Flüge, die jeweils für den 19. und 21. Juni geplant waren.

Reisende, die ein Ticket für die betroffenen Tage gekauft haben, werden gebeten, sich vorab über den Status ihres Fluges zu informieren. Eine Liste mit allen stornierten Flügen findet sich auf der Website des Unternehmens [externer Link]. Betroffene Reisende können ihren Flug kostenlos umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen, so Ita Airways.

Wie die italienische Zivilluftfahrtbehörde ENAC mitteilt, gibt es eine Zeitspanne, innerhalb derer Flüge trotz des Streiks garantiert werden. Die Liste mit Flügen, die auf jeden Fall starten, findet sich auf der Website der ENAC [externer Link].

Bahnen: Ausfälle im Regional- und Fernverkehr

Nach Angaben der Gesellschaft "Gruppo Ferrovie dello Stato Italiane", die in Italien die Bahninfrastruktur verwaltet, sind sowohl Regional- als auch Fernverkehrszüge von Trenitalia und Italo vom Streik betroffen. Die Arbeitsniederlegung beginnt im Bahnverkehr am 19. Juni, um 21 Uhr und dauert bis zum 20. Juni, 21 Uhr. Die italienische Bahn warnt jedoch vor Ausfällen und Verspätungen auch vor und nach dem angegebenen Zeitfenster.

Zu den üblichen Stoßzeiten, also zwischen 6 und 9 Uhr morgens sowie 18 und 21 Uhr abends soll es einen Notfahrplan geben.

Vom Streik ausgenommen sind die von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betriebenen Eurocity-Züge, Railjets und Nightjets, die zwischen München und Verona bzw. Venedig verkehren. Das bestätigte das Unternehmen auf BR24-Anfrage. Ebenfalls nicht betroffen sind Regionalzüge im Piemont, im Aostatal, sowie auf Sardinien.

Autobahn und Fähren: Reisende müssen sich vorab informieren

Wer jetzt überlegt, auf das Auto umzusteigen, sollte wissen, dass auch auf den Autobahnen Verzögerungen drohen. Zum Streik aufgerufen sind nämlich auch Mitarbeiter der Mautstationen. Hier wird von Donnerstag, 22.00 Uhr, bis Freitag, 21.59 Uhr, gestreikt. Das bedeutet, dass von Menschen betriebene Kontrollhäuschen geschlossen sein könnten, wodurch sich möglicherweise Staus ergeben.

Auch Urlauber, die mit der Fähre auf eine der italienischen Inseln übersetzen wollen, sollten sich vorab über ihre geplante Reiseroute informieren. Hier gibt es keine festen Angaben, innerhalb welches Zeitfensters die Arbeit niedergelegt wird.

Ausfälle auch beim Nahverkehr in den Städten

Unter anderem in der Hauptstadt Rom, wo die Unternehmen Atac und Cotral Busse und U-Bahnen betreiben, wird es Einschränkungen auch im Nahverkehr geben. Wie die beiden Unternehmen auf ihren Websites mitteilen, kann der Betrieb nur in den frühen Morgenstunden und von 17.00 bis 20.00 Uhr garantiert werden.

Atm, das Unternehmen, das den öffentlichen Nahverkehr in der Metropole Mailand betreibt, erklärt, dass der Betrieb zwischen 8.45 Uhr und 15.00 Uhr sowie nach 18.00 Uhr nicht gesichert ist. Auch die Standseilbahn zwischen Como und Brunate könnte vom Streik betroffen sein.

Mit Informationen der italienischen Nachrichtenagentur ANSA

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