17.06.2025, Israel, Tel Aviv: Nonnen (M) sind unter den Bürgern Polens und Österreichs, die sich vor einem Hotel versammeln, um angesichts der schweren Angriffe des Iran auf Israel evakuiert zu werden. Foto: Baz Ratner/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Nahostkonflikt - Israel Evakuierung

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Krisenliste für Reisende: Warum Elefand weltweit wichtig ist

Das Auswärtige Amt fliegt morgen in Israel lebende Deutsche von der jordanischen Hauptstadt Amman aus. Wer auf der Krisenvorsorgeliste Elefand steht, wird direkt informiert. Doch auch sonst ist bei Reisen – egal wohin – eine Registrierung sinnvoll.

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Das Auswärtige Amt hat für morgen einen Charterflug organisiert, mit dem in Israel lebende Deutsche von der jordanischen Hauptstadt Amman ausgeflogen werden sollen. "Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand registrierte Deutsche in Israel wurden über diese Möglichkeit und die Modalitäten informiert", sagt eine Sprecherin des Ministeriums. Zuvor hatte das Auswärtige Amt alle Deutschen in Israel, dem Iran und angrenzenden Staaten aufgefordert, sich in diese Liste einzutragen. Wie funktioniert die Registrierung bei Elefand und warum ist sie auch für Reisen in andere Länder sinnvoll? Ein Überblick:

Was ist Elefand und wie funktioniert es?

Elefand steht für "Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland". Es ist die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes, ein Online-System, in das sich deutsche Staatsbürger eintragen können, wenn sie ins Ausland reisen oder dort dauerhaft leben. Die Registrierung ist hier (externer Link) möglich oder über die Elefand-App. Um sich eintragen zu können, muss man sich zunächst mit seinen Passdaten registrieren. Die Registrierung ist kostenlos und freiwillig.

Was macht das Auswärtige Amt im Notfall?

Kommt es zu einer Krise oder Naturkatastrophe, nutzt das Auswärtige Amt diese Liste, um schnell Kontakt zu den registrierten Menschen aufnehmen zu können. Auf diesem Weg wird dann über Hilfsmaßnahmen, wie zum Beispiel Evakuierungen, informiert. Es empfiehlt sich, zusätzlich auch die "Sicher reisen" App (externer Link) des Auswärtigen Amtes zu nutzen. Ändert sich beispielsweise die Lage in einem Land, wird per Pushnachricht informiert. In der App gibt es auch Informationen bei Notfällen und die Kontakte der deutschen Auslandsvertretungen.

Wie sinnvoll ist Elefand?

Auf dieser Liste zu stehen, ist vor allem im Krisenfall wichtig. Über Elefand kann das Auswärtige Amt schnell und gezielt deutsche Staatsbürger informieren. Ohne die Registrierung ist es für das Auswärtige Amt deutlich schwieriger, die sich im jeweiligen Reiseland befindlichen Deutschen zu erreichen. Wer sich einträgt, hat auch die Möglichkeit, für den Ernstfall Notfallkontakte zu hinterlegen. Diese werden dann auch vom Auswärtigen Amt informiert. Auch bei individuellen Notfällen kann die Registrierung nützlich sein – zum Beispiel bei Passverlust oder bei einem Verbrechen. Die Auslandsvertretungen haben dann bereits viele Daten und können schneller reagieren.

Warum sollte ich mich vor einem Auslandsaufenthalt registrieren?

Krisenfälle zum Beispiel aufgrund von Naturereignissen wie Hochwasser, Erdbeben oder Tsunami können jederzeit und überraschend auftreten. In den betroffenen Gebieten funktioniert dann häufig auch das Internet nicht. Das macht die Registrierung direkt nach einer Katastrophe oft schwierig. Deshalb rät das Auswärtige Amt, sich vor Abreise in die Liste einzutragen.

Für welche Länder sollte ich mich eintragen?

Das Auswärtige Amt empfiehlt grundsätzlich für alle deutschen Staatsangehörigen die Registrierung bei Elefand, unabhängig vom Reiseziel und der Dauer des Aufenthalts. Auch in vermeintlich sicheren Ländern, so das Argument, kann es zu Naturkatastrophen, unvorhergesehenen politischen Entwicklungen oder anderen Zwischenfällen kommen, die schnelle konsularische Hilfe erfordern.

Welche Rolle spielt das Auswärtige Amt im Krisenfall?

Das Auswärtige Amt spielt eine zentrale Rolle bei Krisen. Die Fäden laufen im rund um die Uhr besetzten Krisenreaktionszentrum (KRZ) zusammen. Das steht in Kontakt mit den Botschaften und Konsulaten vor Ort. Im Notfall koordiniert das Auswärtige Amt Evakuierungen deutscher Staatsbürger. Es ist dann die zentrale Kommunikationsstelle und übernimmt in bestimmten Fällen auch die Betreuung von Angehörigen in Deutschland.

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