Norbert Emmerich (l.), AfD-Kandidat in Gelsenkirchen
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Norbert Emmerich (l.), AfD-Kandidat in Gelsenkirchen

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NRW-Stichwahlen: AfD-Kandidaten unterliegen deutlich

Gelsenkirchen, Duisburg, Hagen: In diesen drei Städten in Nordrhein-Westfalen schafften es OB-Kandidaten der AfD in die Stichwahl – und verloren nun deutlich. Die SPD triumphierte in Köln und erlitt in Dortmund eine schmerzhafte Niederlage.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen gelten als erster großer Stimmungstest nach dem Amtsantritt der schwarz-roten Bundesregierung. In der ersten Runde vor zwei Wochen holte die CDU die meisten Stimmen vor der SPD, die AfD legte deutlich zu.

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AfD-Kandidaten unterliegen in Duisburg, Hagen und Gelsenkirchen

In fast allen größeren Gemeinden in NRW fanden nun Stichwahlen im Rennen um die Oberbürgermeister-Posten statt. Besonders im Blick standen die Ruhrgebietsstädte Gelsenkirchen, Duisburg und Hagen, in denen AfD-Bewerber in die zweite Wahlrunde einzogen. Diese unterlagen am Sonntag deutlich: In Duisburg gewann der amtierende OB Sören Link (SPD) mit 78,5 Prozent gegen seinen AfD-Herausforderer Carsten Groß, der 21,5 Prozent erreichte. In Hagen kam CDU-Politiker Dennis Rehbein auf 71,7 Prozent, auf Kontrahent Michael Eiche von der AfD entfielen 28,3 Prozent der Stimmen.

Und in Gelsenkirchen wird die Sozialpolitikerin Andrea Henze (SPD) neue Oberbürgermeisterin. Die 49-Jährige setzte sich in der Stichwahl mit 66,9 Prozent der Stimmen gegen den AfD-Politiker Norbert Emmerich (33,1 Prozent). Gelsenkirchen leidet unter starken Strukturproblemen und verzeichnet die bundesweit höchste Arbeitslosenquote.

SPD und CDU hatten zuvor angekündigt, sich gegenseitig zu unterstützen, um AfD-Politiker auf Spitzenposten zu verhindern.

SPD-Schlappe in Dortmund – Triumph in Köln

In der seit fast 80 Jahren von der SPD regierten Ruhrgebietsstadt Dortmund trafen Kandidaten von SPD und CDU aufeinander. Dabei setzte sich Alexander Kalouti von der CDU mit 52,9 Prozent gegen SPD-Amtsinhaber Thomas Westphal (47,1 Prozent) durch – eine historische Schlappe für die SPD in Dortmund, der einst von SPD-Politiker Herbert Wehner als "Herzkammer der Sozialdemokratie" betitelten Ruhrgebietsmetropole. Der Chefposten im Dortmunder Rathaus war bisher durchgängig seit Herbst 1946 sozialdemokratisch besetzt.

Dafür konnten die Sozialdemokraten einen Triumph in Köln verbuchen: Torsten Burmester setzte sich im Rennen um das Oberbürgermeisteramt gegen Grünen-Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz durch. Bei der Stichwahl erzielte der 62-Jährige nach Auszählung aller Ergebnisse 53,5 Prozent der Stimmen, Gegenkandidatin Aymaz kam auf 46,5 Prozent. Damit können die Genossen erstmals seit rund einem Jahrzehnt den Rathauschef stellen. Die bisherige Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) war nicht wieder angetreten. Bei einem Sieg von Aymaz wäre die einzige NRW-Millionenstadt erstmals von den Grünen regiert worden. 

Grünen-OB in Münster, CDU siegt in Düsseldorf

In Düsseldorf bleibt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) für weitere fünf Jahre im Amt, er setzte sich klar gegen seine grüne Herausforderin Clara Gerlach durch. Münster bekommt indes erstmals einen Grünen-OB: Tilman Fuchs gewann gegen Georg Lunemann von der CDU.

Stichwahlen gab es überall dort, wo im ersten Durchgang vor zwei Wochen keiner der Kandidaten mehr als die Hälfte der Stimmen holte. In 21 kreisfreien Städten wurde um die Oberbürgermeisterposten und in 15 Kreisen um die Landratsämter gekämpft. Außerdem wurden noch in mehr als 100 kreisangehörigen Städten in Stichwahlen Bürgermeister gewählt. 

Mit Informationen von dpa und AFP

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