Ausbilder erläutert Auszubildenden im 2. Lehrjahr die Funktionsweise eines Hybridantriebes an einem Modellaufbau im Porsche Ausbildungszentrum.
Bildrechte: pa/dpa/Jan Woitas

Ausbilder erläutert Auszubildenden im 2. Lehrjahr die Funktionsweise eines Hybridantriebes an einem Modellaufbau im Porsche Ausbildungszentrum.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Weniger Azubi-Stellen – Nahles warnt vor Fehlentwicklung

Angesichts der Konjunkturschwäche sparen Unternehmen an den Ausbildungsplätzen. Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, warnt: Das hat nicht nur Folgen für junge Leute, sondern langfristig für die ganze Wirtschaft.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-1-Nachrichten am .

Wegen der Wirtschaftsflaute wird es für junge Menschen immer schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur: "Die wirtschaftliche Rezessionsphase kommt jetzt auch auf dem Ausbildungsmarkt an und trifft besonders diejenigen, die schlechter qualifiziert sind." Für Bewerberinnen und Bewerber bedeute das, dass sie sich früher und intensiver um einen Ausbildungsplatz bemühen müssten.

Vorbei sind die Zeiten, in denen es deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber gab. Die Schere gehe wieder zusammen, sagte Nahles. Im zurückliegenden Ausbildungsjahr sei die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze gesunken, während die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber zugenommen habe.

Die goldenen Zeiten sind vorbei – negativer Trend setzt sich fort

Bis Ende September hatten der BA zufolge 191.000 junge Menschen eine Ausbildung begonnen und damit so wenige wie seit 25 Jahren nicht mehr. Schwierigkeiten, eine Lehrstelle zu finden, haben Nahles zufolge vor allem Bewerberinnen und Bewerber, die keinen oder nur einen geringen Schulabschluss vorweisen können.

Der negative Trend setze sich im neuen Ausbildungsjahr voraussichtlich weiter fort, sagte Nahles. Sie appelliert deshalb an Bewerberinnen und Bewerber, nicht nur nach einer Ausbildung in ihrem Wunschberuf zu suchen, sondern auch offen für Alternativen zu sein.

Nahles befürchtet langfristige Folgen für die Wirtschaft

Es sei keine gute Idee, wenn junge Leute lieber einen Helfer-Job annehmen würden, als sich um eine Ausbildung zu bemühen. "Eine solide Ausbildung ist absolut zu bevorzugen", sagte Nahles. Die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu sein, liege bei Beschäftigten mit Ausbildung unter drei Prozent, bei ungelernten Beschäftigten bei mehr als 20 Prozent.

Sorgen bereitet Nahles die Situation am Ausbildungsmarkt auch angesichts des Fachkräftemangels. "Uns fehlen sieben Millionen Fachkräfte bis 2035", so die BA-Chefin. "Die Entwicklung bei den Ausbildungsplätzen geht in die völlig falsche Richtung und ist zu kurzfristig gedacht."

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!