Ratiopharm Ulm hat die Finalserie der BBL-Play-offs ausgeglichen. Die Schwaben konnten Spiel zwei gegen den amtierenden Meister FC Bayern Basketball mit 79:64 gewinnen. Bester Spieler war der Ulmer Karim Jallow, gegen den die Defensive der Münchner kein Mittel fand.
Dass der FC Bayern sich heute unbedingt den Matchball sichern wollte, konnte man in den Anfangsminuten deutlich erkennen. Mit drei Dreiern starteten sie in das zweite Spiel der Finalserie der BBL-Play-offs, führten nach einem starken Beginn mit 9:2 gegen Ulm. Die Gastgeber standen direkt zu Beginn der Partie mit dem Rücken zur Wand. Es war die komfortabelste Situation, in der sich der FC Bayern in diesem Spiel 2 wiederfinden sollte.
Fehler der Münchner und Ulmer Aufholjagd
Denn anschließend machten sich die Münchner selbst das Leben schwer: Big Man Devin Booker beging in zwei aufeinanderfolgenden Spielzügen Offensivfouls - gab den Ulmern dadurch nicht nur die Möglichkeit, sich in das Spiel zurückzukrallen, sondern musste anschließend auf der Bank Platz nehmen. Vor der Halbzeit vergaben die Münchner mehrere einfache Würfe - auch kurz vor Ablauf des ersten Viertels - und der Gastgeber machte durch einen treffsicheren Alfonso Plummer auf den letzten Drücker das 21:22.
Auch in den ersten Minuten des zweiten Viertels dominierten die Ulmer plötzlich, machten viertelübergreifend neun Punkte, ohne einen Punkt gegen sich zu kassieren und gingen mit 25:22 in Führung. Es folgte ein Schlagabtausch, bei dem sich beide Teams einige Fehler leisteten. Karim Jallow nutzte sie auf Seiten der Ulmer, Vladimir Lucic bestrafte sie auf Seiten der Münchner. Mit einer knappen 37:35-Führung gingen die Münchner in die Halbzeit.
Kompletter Einbruch: FC Bayern unterirdisches Drittel
Im dritten Viertel drehten dann die Ulmer so richtig auf, ließen die Dreier fliegen - und trafen sie auch. Ben Saraf, Jesse Jessup, Marcio Santos und Jallow: In Riesenschritten liefen die Gastgeber dem amtierenden Meister davon. Der FC Bayern leistete sich viele leichte Fehler, traf kaum und konnte sich nicht dagegenstemmen, dass Ulm plötzlich mit elf Punkten in Führung lag. Eine knapp fünf Minuten lange Durststrecke durchbrach erst ein Korbleger von Justin Hollatz.
Doch die Sicherheit kam für die Münchner nicht zurück und sie zeigten, dass zahlreiche Ballverluste und schlechtes Umschaltspiel in die Verteidigung eine fatale Kombination sind - besonders in der Meisterschaftsserie. Die einzige gute Nachricht für den FC Bayern zu diesem Zeitpunkt: Ulm nutzte die zahlreichen Möglichkeiten überhaupt nicht. Nach einem unterirdischen dritten Viertel, das die Münchner mit 7:21 verloren, gingen sie mit zwölf Punkten Rückstand in das letzte Viertel.
FC Bayern mit Hausaufgaben für Samstag
Eine furiose Aufholjagd hätten die Münchner gebraucht, um diesen Rückstand aufzuholen. Doch so ein Comeback hatte der FC Bayern an diesem Tag nicht in den Knochen - und die Ulmer waren zu stark, beflügelt von den Anhängern in der heimischen Arena und gingen richtig clever mit dieser Führung um. "Ulm wollte das mehr", stellte FCB-Profi und Weltmeister Justus Hollatz am ARD-Mikrofon klar: "Sie haben alle 50:50-Bälle geholt, sie haben gut verteidigt, sie haben verdient gewonnen". Topscorer des sechsmaligen Champions München war Kapitän Vladimir Lucic (17).
Der FC Bayern muss sich schnell fangen. Am Samstag geht es wieder zurück nach München, wo sich eine der beiden Mannschaften einen Matchball im Meisterschaftskampf sichern kann. Die Ulmer haben bewiesen, dass sie sich den Titel auf jeden Fall holen können. Der FCB muss sich steigern, wenn er eine Saison ohne Trophäe vermeiden möchte.
BR24Sport überträgt das dritte Spiel im Play-off-Finale zwischen FC Bayern Basketball und ratiopharm Ulm am Samstag, 21. Juni, ab 20 Uhr im Livestream. Ihr Kommentator ist Lukas Schönmüller.
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