Der Hamburger SV war am Samstagabend zwar kein Gratmesser für den FC Bayern München, die fünf Tore fielen schier mühelos. Doch dass Neuzugang Luis Diaz in seinem dritten Bundesligaspiel im FC-Bayern-Trikot sein drittes Tor schoss, das darf dem Kolumbianer nichtsdestotrotz hoch angerechnet werden.
Vor ihm schafften das nämlich nur drei Münchner: Ruggiero Rizzitelli im Jahr 1996, Luca Toni im Jahr 2007 und Mario Mandzukic im Jahr 2012. Diaz reiht sich damit in eine prominente Liste ein, auf der nicht mal Tor-Garant Harry Kane steht.
Diaz wurde von Kritikern mit Mané verglichen
Dabei hatte die Diaz-Verpflichtung im Sommer für viel Kritik gesorgt. Diaz galt für viele als Sinnbild für das, was in der Transferpolitik der Münchner falsch lief. FCB-Legende Lothar Matthäus etwa nannte die 75 Millionen für den Kolumbianer ironisch ein "Kunststück".
Obwohl Diaz beim FC Liverpool zu überzeugen wusste und zu den Top-Stammspielern des Premier-League-Vereins zählte, war der Tenor zum teuren Wechsel nach München negativ. Einige befürchteten, Diaz könnte zu Sadio Mané 2.0 werden – auch Mané war damals von Liverpool nach München gewechselt, fasste beim deutschen Rekordmeister jedoch nie so recht Fuß und wechselte dann nach Saudi Arabien.
Eberls hohe Erwartungen werden von Diaz erfüllt
Max Eberl musste den Diaz-Deal deshalb immer wieder rechtfertigen. In einem dieser Erklärungsversuche sagte der Sportvorstand voller Überzeugung: "Wir wollen Tempo, Tore, Assists, Qualität im Eins-gegen-eins und eine hohe Verlässlichkeit, also so viele Einsätze wie möglich." Díaz bringe all das mit – und mehr, war sich Eberl schon früh sicher.
Mit fünf Torbeteiligungen, seiner klugen Positionierung vor dem Kasten und seinem energischen Spielstil gelang Diaz mittlerweile, dem Sportvorstand Recht zu geben und dessen Erwartungen fürs Erste zu erfüllen. "Er ist immer dabei, immer gefährlich, und wir freuen uns auf seine Energie", freute sich auch Trainer Vincent Kompany Ende August.
FCB-Kollegen und Kompany überzeugt von Diaz
Diaz sollte vor allem die Lücke schließen, die durch die Abgänge von Leroy Sane und Thomas Müller entstanden waren und wirkt neben Serge Gnabry gut platziert. Trotz einiger verpuffter Chancen – vor allem in der Bundesliga-Partie gegen den FC Augsburg (3:2) machte Diaz nicht immer die richtigen Entscheidungen – sind Trainer und Teamkollegen angetan von dem Kolumbianer.
Kapitän Manuel Neuer etwa sagte: "Er ist ein Spieler, der immer in diese Situation kommt. Das muss man auch mal herausstellen." Und auch Kompany verteidigte seinen Neuen nach den "Chancentod"-Vorwürfen: "Er erarbeitet sich viele dieser Chancen selbst, weil er immer aktiv ist. Wie kann man es jemandem vorwerfen, wenn er sich immer wieder in diese Position bringt?"
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.