Julian Nagelsmann
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Nagelsmann: "Nicht in der Situation, Gegner zu unterschätzen"

Nach einem schwachen Auftritt gegen die Slowakei und nur teilweiser Besserung gegen Nordirland steht die deutsche Nationalmannschaft in der WM-Quali unter Druck. Gegen Luxemburg soll die Balance zwischen Stabilität und Spielfreude zurückkehren.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Wenn die deutsche Nationalmannschaft auf die Mannschaft aus Luxemburg trifft, sollte alles für den klaren Favoriten sprechen. Doch nach einem verpatzten WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei (0:2) und Schadensbegrenzung gegen Nordirland (3:1) tritt Bundestrainer Julian Nagelsmann demütig auf: "Wir sind nicht in einer Situation, Gegner zu unterschätzen."

Verfolgen Sie das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Luxemburg bei BR24Sport live in der Radioreportage oder im Liveticker.

Defensive als Sorgenkind

Die größte Schwachstelle ist klar: "Wir haben nochmal ein Augenmerk auf gemeinschaftliches Verteidigen gelegt", so Nagelsmann. Die Defensive soll als Einheit funktionieren, auch ohne klare Achse – "die Achse ist die Gruppe". Trotz Verletzungen und Ausfällen soll das Team zusammenwachsen: "Wir haben auch die Situation, dass die Spieler, die eine Achse bilden können, sechs, sieben Monate verletzt waren."

Der Bundestrainer mahnte auf der Pressekonferenz vor langen, unangenehmen Bällen, da seien die Luxemburger "in gewisser Weise ähnlich wie Nordirland". Statt über den Gegner wolle man "mehr über die eigene Leistung nachdenken und uns weiterentwickeln".

Manuel Neuer ein Thema?

Spekulationen, dass Manuel Neuer ins Tor zurückkehren könnte, versuchte Nagelsmann früh zu entschärfen: "Es ist wenig ratsam, über alle möglichen Konstellationen zu sprechen, die im Fußball eintreten können." Aktuell sei er zufrieden mit der Leistung seiner Torhüter, erklärte der Bundestrainer: "Wir haben in allen Spielen, seitdem Manu zurückgetreten ist, nie einen Torwart drinnen gehabt, der schuld war, dass wir nicht gewonnen haben, sondern eher andersrum." Trotz des Appells zur Ruhe ließ sich Nagelsmann eine Tür offen: "Im Fußball kann immer alles Mögliche passieren."

Hoffnungsträger Serge Gnabry

Für Neuers Vereinskollegen Serge Gnabry läuft es aktuell hervorragend. In der Bundesliga traf er in sechs Spielen dreimal und bereitete drei weitere Treffer vor: "Tore, Assists helfen einem immer, eine gewisse Leichtigkeit zu entwickeln", erklärte der Stürmer. Mit mehr Vertrauen und Einsatzzeit könnte Gnabry seine Qualitäten besser entfalten, erklärte der Bundestrainer: "Wenn du natürlich oft nur 20 Minuten spielst oder weißt, da sitzen noch zwei Topspieler draußen, dann bist du so ein bisschen mehr gezwungen und bist vielleicht nicht ganz so befreit."

Pflichtaufgabe mit Signalwirkung

Die Nationalelf wirkte in den letzten Monaten alles andere als befreit. Das Spiel gegen Luxemburg ist eine Chance, mehr Sicherheit zu gewinnen und auch in der Offensive für Aufbruchstimmung zu sorgen. Wenn die Balance aus solidem, gemeinschaftlichem Verteidigen und einer intelligenten Offensive gelingt, kann auch eine Partie gegen einen "kleinen Gegner" (96. der FIFA- Weltrangliste) für wichtige Punkte und mehr Selbstverständnis sorgen.

Im Video: Abschlusstraining vor Luxemburg

Serge Gnabry
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Serge Gnabry

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