Uwe Krupp in Eishockeystadion
Bildrechte: BR/Sebastian Sitzberger

Uwe Krupp beim ersten Saisonspiel in der DEL2 an der Bande des EV Landshut

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Star-Trainer in Landshut: Saisonstart für Uwe Krupp in der DEL2

In der DEL2, der zweiten Liga im Deutschen Eishockey, hat nun auch die neue Saison begonnen. Dabei steht neben Absteiger Düsseldorfer EG der EV Landshut im Fokus. Denn beim Traditionsverein steht mit Uwe Krupp eine Eishockey-Legende an der Bande.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Zehn Minuten hat Uwe Krupp am Freitagmorgen Zeit. Der Tag ist durchgetaktet, die Konzentration hoch. Mehr als zwölf Stunden vor Spielbeginn ist er längst im Stadion, kommt aus der Mannschaftskabine des EV Landshut. "Die Jungs sind gut drauf." Auch Krupp wirkt gut aufgelegt. Mit dem ersten Pflichtspiel am Abend beginnt für ihn die Eishockey-Saison so richtig. In Deutschlands höchster Liga, der DEL, läuft die schon seit einer Woche. Krupp aber trainiert jetzt einen Zweitligisten.

Von Rhein und Spree jetzt an die Isar

Der frühere Bundestrainer und ehemalige Chefcoach von Spitzenclubs wie Köln oder Berlin steht jetzt in Landshut an der Bande – und findet das richtig gut. "Es passt", nimmt Krupp vorweg, betont dabei auch immer wieder die bundesweit hoch angesehene Nachwuchsarbeit des Traditionsvereins. Die Integration junger Talente sei ihm, der als Spieler Deutscher Meister und Stanley-Cup-Sieger war, besonders wichtig.

Und der Ruf eines "Star-Trainers"? "Damit muss ich wohl ein bisschen leben", sagt Krupp im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Die Trainerarbeit sei aber etwas überbewertet: "Wenn gut läuft, bekommst du zu viel Lob. Wenn es schlecht läuft, kommt zu viel Kritik." Die Mannschaft spielt, der Trainer schafft die Rahmenbedingungen – mehr sei es auch nicht, so Krupps Zusammenfassung in neu-niederbayerischer Bescheidenheit.

"Nach oben orientieren"

Und doch wird in dieser Saison besonders aufmerksam verfolgt, was die Mannschaft unter Krupps Anleitung so spielt. Was seine Verpflichtung perspektivisch für den traditionsreichen EV Landshut bedeutet – diese Frage wird seit der Trainer-Verpflichtung im Mai heiß diskutiert. Manche sprechen sogar offen über die baldige Rückkehr in die erste Liga, aus der sich Landshut 1999 verabschieden musste.

Nicht so Krupp. "Wir wollen uns natürlich nach oben orientieren. Das ist jetzt die Ausgangsposition." Aber auch nach erfolgreicher Vorbereitung und einer Siegesserie in Testspielen könne eine erste Bilanz erst nach 13 Spielen gezogen werden. "Dann haben wir gegen jeden Gegner gespielt und dann haben wir auch eine bessere Idee, wie der Kader gegen die Top-Teams der Liga standhalten wird."

Gleich ein Sieg zum Auftakt

Am Freitagabend dann der Auftakt gegen eines dieser Top-Teams – der erste Gegner in Landshut war auch der letzte Gegner in der vergangenen Saison: Die Ravensburg Towerstars. Im Frühjahr war im Viertelfinale der Playoffs nach sechs Spielen Schluss. Und Ravensburg verpasste nur hauchdünn die Meisterschaft, zählt auch deswegen wieder zum weiteren Favoritenkreis. Für Krupp ein erster Härtetest: "Absolut, das ist es, was ich mir als Trainer wünsche. Dass wir direkt wissen, wo die Messlatte liegt."

Die Landshuter Fans legen diese Messlatte direkt hoch. Volles Stadion gleich im ersten Spiel, auf den Rängen hoffen sie auf den "Krupp-Effekt". "Ich glaube, dass der Trainer ein riesiger Faktor ist und das die Spieler wahnsinnig motiviert", betonte zum Beispiel EVL-Fan Sandra Heißenhuber. Und: Dem EVL gelingt zum Saisonauftakt alles, es gibt ein 8:1 gegen den Vizemeister.

Landshut soll stolz auf das Team sein

Die Folge: Eishockey-Euphorie in Landshut – so sehr, dass der Trainer gleich mehrfach daran erinnern muss: "Das war jetzt nur das erste Spiel." Wenngleich ein sehr gutes: "Wir versuchen alle, einen guten Job hier zu machen. Wir versuchen, eine Mannschaft zu machen, auf die Landshut stolz sein kann, das ist eine Eishockey-Stadt. Die Erwartungen sind hoch, trotzdem versuchen die Jungs, Spaß zu haben und sich von Tag zu Tag durch die Saison zu arbeiten", erklärt Krupp nach dem Spiel im BR-Interview.

Ist er nun angekommen in Landshut, sportlich bei Spielern und Fans, persönlich in der Kleinstadt? "Altstadt traumhaft, die Family ist happy, alles kompakt, alles mit dem Fahrrad erreichbar", so die erste Bilanz. Vielleicht auch ein Vorteil gegenüber großen Standorten wie Köln oder Berlin.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!