Es soll sein Winter werden. Nach vielen Rückschlägen und Verletzungen will Simon Jocher endlich zeigen, was in ihm steckt. Dass der Oberbayer das Potenzial für Top-Platzierungen hat, beweist er immer wieder im Training. Im Rennen wirkt der 29-Jährige dann aber doch zu oft gehemmt.
Das soll sich jetzt ändern: "Ich fühle mich gefestigter, ich bin entspannter. Ich sehe mehr das Ganze als nur diesen einen Wettkampf", sagt der Oberbayer im exklusiven BR24Sport-Interview. "Ich will zeigen, was ich draufhabe." Beim Speed-Auftakt in Copper Mountain in der vergangenen Woche hat er das bereits bewiesen als 20., nun soll es Schritt für Schritt weiter nach vorne gehen. Am besten eben jetzt bei der ersten Abfahrt der Saison seit Langem.
Lange Verletztenliste
Hinter dem Speedfahrer liegt eine schwierige Zeit. In diesem Jahr hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, musste sich einer Operationen an der Bandscheibe unterziehen. Hinzu kamen Komplikationen und eine lange Krankheitsphase im Sommer. "Es war eine sehr schwere Zeit", sagt Jocher. "Ich habe mich im Frühling operieren lassen, dann gab es Komplikationen, noch eine zweite OP. Im Sommer war ich viel krank, habe Gewicht verloren. Aber seit Herbst bin ich wieder auf dem aufsteigenden Ast und körperlich zufrieden."
Unterstützung von Langläuferin Rydzek
Die neue Stabilität soll jetzt für Selbstbewusstsein sorgen. Unterstützt wird Jocher dabei von seiner Freundin, der Langläuferin Coletta Rydzek. Die Allgäuerin gewann in der vergangenen Saison ihr erstes Weltcuprennen. Ein zusätzlicher Ansporn für Jocher: "Wir haben uns immer ein bisschen duelliert, wer der Bessere ist. Letzte Saison ging der Sieg klar an sie. Das ist meine Motivation."
Gesund, motiviert und mit neuem Selbstbewusstsein blickt Simon Jocher auf den kommenden Winter. Diesmal will er beweisen, dass er bereit ist für den nächsten Schritt. Und dass er ganz oben mitfahren kann.

