Aus dem Innenleben eines Rechenzentrums.
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Aus dem Innenleben eines Rechenzentrums. (Symbolbild)

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Mega-Rechenzentrum: Bayern bewirbt sich um AI-Giga-Factory

In Bayern könnte ein gewaltiges Rechenzentrum entstehen, eine sogenannte AI-Giga-Factory. Der Freistaat hat sich für ein entsprechendes europaweites Projekt der EU-Kommission beworben – mit einem Standort in der Region um Schweinfurt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) treibt die von der Staatsregierung selbst ernannte Hightech-Agenda des Freistaats voran. Jetzt hat sich Bayern um einen von fünf Standorten in Europa für ein Mega-Rechenzentrum beworben. Bei Schweinfurt könnte schon im kommenden Jahr eine sogenannte AI-Giga-Factory entstehen. Beim Thema Künstliche Intelligenz sei Bayern "mit Verve dabei, Anschluss an die Weltspitze zu halten", so Markus Blume.

Projekt der EU-Kommission

Die EU-Kommission hat das Projekt ausgeschrieben. Bayern hat sich in Deutschland als einziges Bundesland dafür beworben. Der Freistaat konkurriert aber mit anderen Bewerbern aus Deutschland – etwa mit der IT-Tochter der Schwarz-Gruppe, zu der der Discounter Lidl gehört.

Bislang gibt es in Deutschland zwei Giga-Factorys: in Stuttgart und in Jülich. Das Vorhaben der EU soll aber weitaus größer ausfallen. Diese Anlagen sollen mit etwa 100.000 hochmodernen KI-Chips ausgestattet werden – das sind viermal mehr als bei den derzeitigen KI-Zentren.

Mit "Blue Swan" KI nach Bayern holen

"Blue Swan" hat Minister Blume die bayerische Bewerbung genannt: Blauer Schwan. Der Name und das Projekt würden perfekt zu Bayern passen, sagt er. Im Freistaat seien zahlreiche KI-Professuren und Exzellenz-Unis angesiedelt. Bezahlt würden diese Zentren von privaten Firmen und der öffentlichen Hand gemeinsam. Es gehe um drei bis fünf Milliarden Euro.

Rechenzentrum soll nach Schweinfurt

Entscheidet sich die EU-Kommission für Bayern, soll das KI-Zentrum bei Schweinfurt in Unterfranken entstehen. Der Grund: Die dort bereits teilweise bestehende Infrastruktur. Dort, so Blume, habe man durch das ehemalige Atomkraftwerk Grafenrheinfeld bereits bestehende und gute Netze. Und es gibt dort dem Minister zufolge auch bereits eine geeignete Fläche, die sich der Freistaat "sichern" könne.

Bildlich vorstellen, erklärt Blume, müsse man sich "Blue Swan" so: An einem Ort wäre das Steuerungszentrum, dort würden die Wissenschaftler sitzen. Dieser Ort müsse aber nicht zwingend am Standort der KI-Fabrik sein. Die Fabrik selbst brauche mit Sicherheit "ein paar Hektar" an Fläche.

Die EU-Kommission will im Laufe des kommenden Jahres entscheiden, wo in Europa künftig neue AI-Giga-Fabriken stehen.

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