Bayerns Badegewässer haben einer EU-Behörde zufolge fast durchweg eine ausgezeichnete Wasserqualität. Lediglich einer der getesteten Seen fiel bei der Auswertung, die sich auf 2024 bezieht, mit einem mangelhaften Wert auf.
In Bayern beste Wasserqualität – wenige Ausnahmen
Demnach wurde an einer Messstelle am Grüntensee bei Wertach im Allgäu mangelhaftes Wasser festgestellt. Das ist die schlechteste der vier Kategorien in der Auswertung der Europäischen Umweltagentur EEA, die in ausgezeichnet, gut, ausreichend und mangelhaft unterteilt. Bei letzterer Einstufung rät die EEA zu Badeverboten, Warnhinweisen oder anderen Maßnahmen.
Die Fachleute bescheinigten zudem zwei Seen im Landkreis Aschaffenburg lediglich ausreichende Wasserqualität: dem Mainparksee bei Mainaschaff und dem Meerhofsee in Alzenau. Letzterer zeigt aber auch, wie unterschiedlich die Wasserqualität innerhalb eines Sees ausfallen kann. An einer zweiten Messstelle war das Ergebnis ausgezeichnet und an einer dritten Stelle gut.
Der Bericht der Umweltagentur erscheint jährlich zur Badesaison. Sie schaut dabei auf die Belastung der Gewässer mit Fäkalbakterien, die bei Menschen zum Beispiel zu Magenverstimmungen, Durchfall oder Infektionen führen können. Dabei geht es um intestinale Enterokokken und Escherichia coli, die vor allem von Abwässern und aus der Landwirtschaft stammen.
Einzelne Messergebnisse auf Webseite einsehbar
In einer interaktiven Karte der Internetseite der Europäischen Umweltagentur (externer Link) finden sich die Ergebnisse zu den einzelnen Badegewässern und Messstellen. So lassen sich zum Beispiel für den Ammersee in Oberbayern acht Messstellen anklicken - sieben haben die Bestnote "ausgezeichnet" (excellent), eine in Stegen mit der Note "gut". Die Messergebnisse werden dabei zurück bis in Jahr 2014 aufgelistet.
Getestet wurden im Freistaat sowohl die großen Seen wie Starnberger See, Ammersee, Chiemsee und Walchensee an jeweils mehreren Stellen, als auch zahlreiche kleinere Seen und Badeweiher in sämtlichen Regierungsbezirken.
Mehr als 22.000 Badestellen in EU untersucht
Seen, Flüsse und Küstengewässer in Deutschland, Österreich und der Schweiz weisen fast flächendeckend eine ausgezeichnete Wasserqualität auf. Das geht aus der jährlichen Analyse von mehr als 22.000 Badestellen in den 27 EU-Staaten, Albanien und der Schweiz hervor, die die Europäische Umweltagentur EEA in Kopenhagen veröffentlichte.
Die große Mehrheit der europäischen Bademöglichkeiten von den Küsten bis zu den Binnengewässern sei sicher zum Schwimmen, bilanzierte die EU-Behörde. Rund 85 Prozent der untersuchten Badestellen bescheinigte sie eine exzellente Wasserqualität, 96 Prozent erfüllten zumindest die EU-Mindeststandards.
Badegewässer in Deutschland überdurchschnittlich gut
Die deutschen Badegewässer liegen dabei insgesamt erneut über dem Durchschnitt: 90,5 Prozent der knapp 2.300 analysierten Orte in der Bundesrepublik wiesen eine hervorragende Wasserqualität auf - das ist der achtbeste Wert unter den 29 beteiligten Ländern. Noch besser sieht es in Österreich (95,8 Prozent, Platz 4) aus, die Schweiz landete im Mittelfeld (83,1 Prozent, Platz 14).
Der Großteil der restlichen deutschen Badestellen bekam immerhin noch eine gute Qualität ausgestellt, nur neun fielen als mangelhaft durch.
Mit Informationen von dpa
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