Sonnenstrahlen scheinen durch ein Waldstück
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Aufatmen: In Bayerns Staatswäldern scheint der Befall durch Borkenkäfer im Griff

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Staatsforsten melden weniger Schäden durch Borkenkäfer

Borkenkäfer sind nur wenige Millimeter groß, haben aber in den vergangenen Jahren in Bayern und dem Rest Deutschlands massive Schäden angerichtet. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten für den Wald.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-1-Nachrichten am .

Mehrere Jahre lang haben Borkenkäfer den Bayerischen Staatsforsten arg zugesetzt – jetzt scheint die Plage im Griff. Die von den Insekten angerichteten Schäden sind auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gesunken, wie das Unternehmen mitteilte. Bis Ende Oktober stellten die Förster rund 400.000 Festmeter sogenannten Schadholzes fest. Vor einem Jahr waren es noch über eine Million Festmeter gewesen.

Der viele Regen hat dem Wald geholfen

Staatsforsten-Vorstandsmitglied Rudolf Plochmann führte die positive Entwicklung auf drei Faktoren zurück: Erstens hat mehr Wasser im Boden die Widerstandskraft der Bäume gestärkt. Zweitens war das Wetter in diesem Sommer mit regelmäßigem Regen und eher kühlen Temperaturen für die Käfer ungünstig. Und zum dritten entfernen die Staatsforsten laut Plochmann befallene Bäume systematisch aus dem Wald.

Vor wenigen Tagen erst hatte auch der Verband der Waldbesitzer Entwarnung gegeben: Der Borkenkäfer habe den Bäumen heuer weniger zugesetzt als in früheren Jahren. Durch den vielen Regen hätten etwa Fichten mehr Abwehrkräfte gegen den Käfer, hieß es da.

Im Video: Borkenkäfer im Bayerwald unter Kontrolle

Befallene Bäume werden mit einem roten Ring markiert
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Schon im August deutete sich an: Die Käfersituation im Bayerischen Wald ist unter Kontrolle.

Förster sollen weiter nach befallenen Bäumen suchen

Borkenkäfer befallen hauptsächlich Fichten und können die Bäume innerhalb weniger Wochen zum Absterben bringen. Insbesondere in trockenen und warmen Jahren vermehren sich die Insekten stark. 2023 zum Beispiel waren gut 1,8 Millionen Festmeter Schadholz angefallen. Da Bäume unterschiedlich groß sind, berechnen Förster die von den Käfern angerichteten Schäden nicht in Stückzahlen, sondern nach der Holzmenge. Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter.

Im Winter sind die Käfer nicht aktiv, dennoch sollen die Förster in den kommenden Monaten intensiv auf die Suche nach "Käferbäumen" gehen - ansonsten breiten sich die Tiere im Frühling wieder aus. Oder wie Staatsforsten-Vorstandsmitglied Plochmann sagt: "Unser Ziel ist es, mit einem möglichst 'sauberen' Wald in die neue Käfersaison zu starten."

Mit Informationen von dpa

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