US-Präsident Donald Trump strebt nach eigenen Worten ein "echtes Ende" des Atomkonflikts mit dem Iran an. Nach seiner vorzeitigen Abreise vom G7-Gipfel in Kanada deutete Trump an, er könnte hochrangige US-Vertreter, darunter den Nahost-Gesandten Steve Witkoff oder Vizepräsident JD Vance, zu Gesprächen mit der Islamischen Republik entsenden. Der Luftkrieg zwischen Israel und Iran ging unterdessen unvermindert weiter.
Vorzeitiger Abzug Trumps von G7-Gipfel
"Sie werden es in den nächsten zwei Tagen erfahren. Sie werden es erfahren. Bisher hat niemand nachgelassen", sagte Trump und prognostizierte, dass Israel seine Angriffe auf den Iran nicht verlangsamen werde. Washington hat erklärt, dass Trump trotz der militärischen Auseinandersetzungen weiterhin ein Atomabkommen mit dem Iran anstrebt. Trump hatte den G7-Gipfel in Kanada am Montagabend überraschend vorzeitig verlassen. Der Präsident müsse sich um viele wichtige Angelegenheiten kümmern, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, zur Begründung.
Iran und Israel wollen nicht zurückstecken
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi antwortete auf der Plattform X: "Wenn Präsident Trump es mit der Diplomatie ernst meint und daran interessiert ist, diesen Krieg zu beenden, sind die nächsten Schritte entscheidend. Israel muss seine Aggression einstellen, und solange die militärische Aggression gegen uns nicht vollständig beendet wird, werden unsere Antworten fortgesetzt."
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz richtete allerdings eine deutliche Warnung an Irans Obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei. Chamenei könne das gleiche Schicksal drohen wie dem früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein, der nach einer US-geführten Invasion gestürzt und nach einem Prozess hingerichtet wurde. "Ich warne den iranischen Diktator davor, weiterhin Kriegsverbrechen zu begehen und Raketen auf israelische Bürger abzufeuern", sagte Katz vor hochrangigen israelischen Militärs.
Bundesregierung wartet noch auf Entscheidung aus Washington
Nach Einschätzung von Bundeskanzler Friedrich Merz hat Trump noch nicht über ein Eingreifen des US-Militärs an der Seite Israels gegen den Iran entschieden. Auf die Frage, ob er sich darauf einstelle, dass sich die USA an den israelischen Militärschlägen beteiligen würden, sagte der CDU-Politiker am Rande des G7-Gipfels in Kanada dem Sender Welt TV: "Es gibt offensichtlich noch keine Entscheidung der amerikanischen Regierung." Diese würde "wohl erst in naher Zukunft getroffen", fügte Merz hinzu.
"Es hängt jetzt auch sehr davon ab, wie weit das Mullah-Regime bereit ist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren", sagte der Kanzler. "Wenn nicht, könnte es eine solche weitere Entwicklung geben, aber das müssen wir abwarten."
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