Christoph Maria Herbst spielt wieder Bernd Stromberg
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Christoph Maria Herbst spielt wieder Bernd Stromberg

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Krisen-Tsunami rollt: Der neue Stromberg-Film im Kino

Stromberg bringt seinen berühmt-berüchtigten Fremdschämhumor ins Kino zurück. Raus aus dem Büro, rein ins Fernsehstudio heißt es diesmal – ansonsten dominieren die bewährten Rezepte.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Er ist wieder da: Bernd Stromberg, Hauptfigur der nach ihm benannten Mockumentary-Serie und selbsternannter "Papa" der fiktiven Capitol Versicherung. Bundesweit grinst der Billiganzugträger mit dem Klobrillenbart von Plakaten eines Fastfood-Unternehmens und bringt seit vergangener Woche seinen berühmt-berüchtigten Fremdschämhumor ins Kino zurück. "Stromberg – Wieder alles wie immer" heißt sein nunmehr zweites Leinwand-Abenteuer. Und das ist seiner Meinung nach: "Komplett runderneuert! Hier ist alles neu! Neuer als Neuschwanstein, sag ich mal."

Der Anzug hat noch gepasst

Wobei alles so ganz neu, dann doch nicht ist. Weswegen es Schauspieler Christoph Maria Herbst nicht allzu schwer fiel, erneut in die Rolle des Bernd Stromberg hineinzuschlüpfen. Denn er habe ja gewusst, "wo die Kiste steht", da sei es ein Leichtes gewesen, "diese Klappe wieder zu öffnen". Der Anzug habe zwar noch ein bisschen nach "Mottenpulver" gerochen, aber er habe noch ganz gut gepasst, sagte Herbst im Interview mit dem BR.

In der Serie und schon im letzten Film sei sich Stromberg "erschreckend treu geblieben", sagte Herbst. Er sei immer schon in der Zeit stehengeblieben. Aber jetzt im neuen Film werde er dann von der "Zeit überrollt und das ist sehr tragisch, das ist bitter".

Stromberg erlebt eine derbe Sinnkrise

Raus aus dem Büro, rein ins Fernsehstudio – das ist in Stromberg Nummer zwei wirklich neu. Bernd Stromberg und sein Kernteam gehen schon lang getrennte Wege, im Film sollen sie der eingeschworenen Fangemeinde im Rahmen einer Reunion-Show erzählen, was sich seitdem verändert hat. Strombergs Humor gehört jedenfalls nicht dazu – und weil einige seiner verbalen Fehltritte noch vor der TV-Show ins Netz gelangen, wird die Sendung kurzerhand auf Eis gelegt.

Auftakt für einen Krisen-Tsunami, der von Stromberg natürlich erstmal mit der flachen Hand weggebügelt wird: "Natürlich war das scheiße mit den Sprüchen vorhin, das weiß ich selber. Aber bei Humor kommt's auch immer auf den Zusammenhang an, das müsste doch selbst ihr klar sein als Frau."

Der schlimmste Chef der Welt durchlebt im Verlauf des Films zwar dann doch eine derbe Sinnkrise, zähmen jedoch lässt sich der widerspenstige Zeitgeistverweigerer nicht. Allen oberflächlichen Veränderungen zum Trotz gilt das auch für den Rest der Truppe. Also wirklich alles wie immer? Nein, denn der eher halbgare emotionale Schlingerkurs der Handlung wirkt deplazierter als die zum Konzept gehörenden Humor-Entgleisungen.

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