Giulia Gwinn saß als Glücksbringer im Züricher Letzigrund Stadion mit auf der Bank: Die verletzte Kapitänin war zum dritten Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft angereist, um die von Beginn an selbstbewusst anstürmenden Teamkolleginnen anzufeuern. Geholfen hat es am Ende nicht. Der Gruppensieg geht nach einem starken 4:1-Auftritt an Schweden. Auf wen Deutschland im Viertelfinale trifft, entscheidet sich am Sonntag. Möglich sind England, Frankreich oder die Niederlande.
Rote Karte bringt DFB-Team aus dem Tritt
Nach der Roten Karte für Carlotta Wamser war die schwedische Mannschaft in Unterzahl nicht mehr zu besiegen. Die Niederlage am Ende doch ernüchternd. "Es ist zu einfach für den Gegner durchzukommen", so Bundestrainer Christian Wück im ZDF. "Das Ziel war nicht, vier Tore zu bekommen. Das dürfte allen klar sein. Daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen."
"Am Ende war es ein krasser Kraftakt, ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie so gekämpft hat. Wir haben nur noch ein Tor zugelassen, da bin ich stolz drauf." Klara Bühl über die Unterzahl
Dallmann auf der Bank, Brand trifft
Wück hatte Linda Dallmann auf die Bank gesetzt und Laura Freigang in die Startelf beordert. Die Mannschaft startete furios. Nach 18 Sekunden hatte Jule Brand den ersten Abschluss. FC-Bayern-Stürmerin Lea Schüller schob kurz darauf das Leder knapp am rechten Pfosten vorbei. Im Gegenzug ließ Kosovare Asllani durchblicken, dass auch die Schwedinnen on fire waren.
Zum ersten Mal klingelte es in der siebten Minute aber zunächst im Kasten von Jennifer Falk. Carlotta Wamser hatte Brand perfekt bedient und diese das Spielgerät aus zehn Metern cool ins linke Eck geschickt. Der Jubel groß, doch die Freude währte nur kurz. Die Defensive agierte nicht fehlerfrei. Asllani legte auf Stina Blackstenius (12.), die völlig frei und ähnlich cool wie Brand zuvor den Ball an Berger vorbei im deutschen Tor unterbrachte.
Schweden - Deutschland
Wamser fehlt nach Roter Karte im Viertelfinale
Deutschland hatte großartig begonnen, konnte in der 25. Minute das zweite Tor der Schwedinnen aber nicht verhindern. Sarai Linder wollte noch retten und schoss den Ball in ihrer Klärungsaktion gegen Smilla Holmberg. Vom Bein der Schwedin prallte der Ball in hoher Flugkurve über Berger hinweg ins Tor. Ein unglücklicher 1:2-Rückstand für das Wück-Team.
Und es kam noch dicker: Youngster Carlotta Wamser (31.) kassierte für eine Tor-Abwehraktion mit der Hand Rot. Zudem gab es Elfmeter. Ex-Bayernspielerin Fridolina Rolfö verwandelte sicher. Das DFB-Team verunsichert, die Schwedinnen weiter im Angriffsmodus.
Schüller trifft dieses Mal nicht vor Auswechslung
Wück tauschte nach der Pause: Sydney Lohmann, die kommende Saison vom FC Bayern zu Manchester City wechselt, ersetzte die unglücklich agierende Freigang. Kathrin Hendrich kam für Rebecca Knaak. FC-Bayern-Offensivkraft Klara Bühl trieb die Mannschaft an, versuchte es mit Dribbling-Alleingängen und forderte die Unterstützung der Fans ein.
Doch Schweden hatte das Spiel gegen die dezimierte Wück-Elf im Griff. Auch Bayern-Stürmerin Schüller konnte dieses Mal vor ihrer Auswechslung kein Tor abliefern. Immerhin gab es in der 73. Minute wieder einen deutschen Abschluss zu sehen. Der Erfolg blieb aus, dagegen feierte Schweden durch Lina Hurtig den vierten Torerfolg.
In der Nachspielzeit verpasste die DFB-Elf dann noch den zweiten Treffer. Schweden beendet die Gruppenphase damit mit der vollen Punktzahl auf Platz eins. Deutschland ist mit sechs Zählern Zweiter.
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