In Bayern haben viele die vergangenen heißen Sommertage zum Baden genutzt. Drei Badeunfälle trüben jedoch die Sommeridylle. In Oberbayern sind zwei Menschen ums Leben gekommen, in Niederbayern wird noch ein junger Mann vermisst.
20-Jähriger ertrinkt in oberbayerischem Badesee
Am Mittwochnachmittag ist ein 20-Jähriger im Emmeringer See im Landkreis Fürstenfeldbruck ertrunken. Zeugen hatten der Rettungsleitstelle gemeldet, dass eine Person minutenlang nicht mehr aufgetaucht war.
Mit Hilfe von Tauchern konnte der 20-Jährige aus dem Wasser geholt werden. Er verstarb jedoch trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen im Krankenhaus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, derzeit wird aber von einem Badeunfall ausgegangen.
15-Jähriger tot aus drei Metern Tiefe geborgen
Am Donnerstag ist ein 15-Jähriger in einem Freibad im oberbayerischen Inzell im Landkreis Traunstein ertrunken. Wie die Polizei in Rosenheim am Donnerstagabend mitteilte, war der Bub mit einer Gruppe von etwa 30 Kindern und Jugendlichen sowie Betreuerinnen in dem Bad. Als er nach einem Aufenthalt im Nichtschwimmerbereich verschwunden war, begann eine Suche nach ihm. Einige Zeit später wurde sein lebloser Körper von einem Badegast in einem Badesee, der zur Anlage gehört, in rund drei Metern Tiefe entdeckt.
Der Jugendliche wurde geborgen, Wiederbelebungsversuche einer zufällig anwesenden Ärztin und eines alarmierten Notarztes verliefen aber erfolglos. Der Notarzt stellte den Tod des Buben fest. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Hinweise auf ein Fremdverschulden gab es laut Polizei zunächst nicht. Die übrigen Mitglieder der Gruppe wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Im Audio: Zwei Badetote in Oberbayern
Ein Fahrzeug der Wasserrettung steht am Ufer eines Sees. (Symbolbild)
27-Jähriger geht in niederbayerischem See unter
Ebenfalls an Fronleichnam wurden Einsatzkräfte zum Mauerner Badesee in Neustadt an der Donau im niederbayerischen Landkreis Kelheim gerufen. Ein 27-Jähriger war vor den Augen anderer Badegäste im Wasser untergegangen, wie die Polizei mitteilte. Etwa 125 Rettungskräfte suchten nach dem Mann. Taucher suchten den See ab, auch Sonartechnik wurde eingesetzt. "Trotzdem konnte der vermisste Badegast bislang nicht aufgefunden werden", hieß es.
Die Suche soll heute mit einer Drohne weitergehen, bestätigte die Einsatzzentrale der Polizei in Niederbayern am Morgen. Wird der Mann nicht gefunden, könnte es am morgigen Samstag weitere Tauchgänge geben. Der Badesee bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
Bayern: 70 Badetote 2024
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Badetoten – vor allem in Bayern mit seinen vielen Badeseen – kontinuierlich gestiegen. 2024 starben im Freistaat 70 Menschen in Gewässern, 2023 waren es 62.
"Hitze und auch der Sprung ins kühle Wasser können den Körper sehr belasten und zu gesundheitlichen Problem führen, die schnell lebensgefährlich werden", warnte Ute Vogt, die Präsidentin der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), zu Beginn der diesjährigen Badesaison. "Angesichts weiter steigender Temperaturen im Zuge der klimatischen Veränderungen wird die Wahrscheinlichkeit solcher Unfälle womöglich noch zunehmen."
Außerdem betonte Vogt, dass Schwimmunterricht in der Schule sehr wichtig sei. "Schwimmen ist eine Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen." Die DLRG geht davon aus, dass rund 20 Prozent der Kinder die Grundschule verlassen, ohne Schwimmen zu lernen.
Mit Material von dpa und AFP
Im Video: Traurige Bilanz - Badeunfälle in Bayern
(Symbolbild) Tragische Badeunfälle: Zwei Menschen ertranken in Oberbayern, ein junger Mann wird in Niederbayern noch vermisst.
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