Ein Baby mit seiner Mutter bei der Ärztin (Symbolbild)
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Krankenkasse: Kinder bekommen vermehrt Antibiotika verordnet

In den vergangenen Jahren wurden immer öfter Antibiotika an Kinder und Jugendliche verschrieben. 2024 war es jeder vierte zwischen sechs und 18 Jahren. Das zeigt eine Erhebung der Krankenkasse KKH. Die korrekte Einnahme ist dabei sehr wichtig.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Ärztinnen und Ärzte haben Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren immer öfter Antibiotika verschrieben. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Krankenkasse KKH. Seit 2019 ist demnach die Zahl der Heranwachsenden, denen Antibiotika verordnet wurden, kontinuierlich gestiegen – insgesamt um 12,3 Prozent. Im vergangenen Jahr habe bereits jeder vierte zwischen sechs und 18 Jahren entsprechende Medikamente erhalten.

KKH: Antibiotika immer korrekt einnehmen

KKH-Apotheker Sven Seißelberg erklärte, zu lange seien Antibiotika sorglos verschrieben worden. Er weist darauf hin, dass Eltern in der Arztpraxis nachfragen sollten, ob Antibiotika wirklich erforderlich seien und warum. Bei Antibiotika für Kinder gelte immer: "So kurz und so wenig wie möglich, aber immer so, wie von Ärztin oder Arzt verordnet." Die Medikamente sollten immer korrekt eingenommen werden, sonst könnten sich resistente Keime bilden und mehr Nebenwirkungen auftreten. Deshalb sollte die Medikamentengabe keinesfalls vorzeitig abgebrochen werden, auch wenn sich ein Kind schon besser fühle.

Gezielt eingesetzt, könnten Antibiotika lebensbedrohliche bakterielle Infektionen bekämpfen, so Seißelberg. Allerdings: "Gegen Viren, die beispielsweise Erkältungskrankheiten wie Grippe oder Covid-19 auslösen, sind sie wirkungslos."

RKI: Resistenzen gegen Antibiotika nehmen zu

Laut dem Robert Koch-Institut nehmen Antibiotika­-Resistenzen weltweit zu. Sie stellten eine der größten Herausforderungen für die globale Gesundheit dar, hieß es. Besonders bei Kindern sollten die Arzneimittel daher nur in begründeten Fällen eingesetzt werden. Damit lasse sich das Risiko verringern, dass Antibiotika bei einer bakteriell bedingten lebensbedrohlichen Infektion versagen.

Mit Informationen von epd und KNA

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