Immer mehr Staaten organisieren Rückführungsflüge für ihre Bürger aus Nahost. Im Bild: Ein slowakischer Flieger am Flughafen in Bratislava.
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Immer mehr Staaten organisieren Rückführungsflüge für ihre Bürger aus Nahost. Im Bild: Ein slowakischer Flieger am Flughafen in Bratislava.

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Erster Rückholflug für Deutsche aus Israel

Israel und der Iran bekämpfen sich weiter. Viele Deutsche in Israel wollen ausreisen. Die Bundesregierung startet heute die erste Rückholaktion, allerdings von Jordanien aus. Für Deutsche im Iran ist eine direkte Ausreise per Flugzeug nicht möglich.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und dem Iran startet heute die erste Rückholaktion der Bundesregierung für deutsche Staatsbürger aus Israel. Vom jordanischen Amman aus soll im Laufe des Tages eine Chartermaschine im Auftrag des Auswärtigen Amtes abheben. An Bord: Rund 180 Deutsche, die sich angesichts der aktuellen Lage zur Ausreise aus Israel entschieden haben. Für Donnerstag ist ein zweiter Sonderflug von Amman nach Frankfurt geplant.

Außerdem wolle die Bundesregierung weitere Charterflüge aus dem benachbarten Jordanien organisieren. Es handele sich jedoch weder um eine "Rückholaktion" noch um eine "Evakuierung", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Es seien "kommerzielle Sonderflüge", weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten.

An den Kosten müssen sich die Reisenden beteiligen. Pro Person fällt eine Gebühr in Höhe von 300 Euro an. Um eine verbindliche Buchung und bestmögliche Flugauslastung sicherzustellen, ist eine Anzahlung in Höhe von 50 Euro fällig. Die Bundesregierung übernimmt die Abwicklung der Rückholflüge. Die Reise von Israel nach Jordanien müssen die Betroffenen selbst organisieren.

Tausende bei "Elefand" für Israel und den Iran registriert

Auf der Krisenvorsorgeliste "Elefand" des Auswärtigen Amtes sind mehr als 4.000 Personen registriert, die sich derzeit in Israel aufhalten. Wie viele von Ihnen ausreisen wollen, ist unklar.

Vergleichbare Planungen für Sonderflüge aus Drittstaaten für Deutsche, die noch im Iran sind, hat die Bundesregierung bisher nicht mitgeteilt. Auf der Liste für den Iran stehen rund 1.000 Namen. Auch hier ist eine direkte Ausreise per Flugzeug aktuell nicht möglich.

Lufthansa verlängert Flugstreichungen in den Nahen Osten

In diesem Zusammenhang wurde heute bekannt, dass die Lufthansa angesichts des Krieges im Nahen Osten Flüge noch länger aussetzt. Die Verbindungen nach Beirut (Libanon) würden bis 30. Juni nicht mehr bedient und Amman (Jordanien) sowie Erbil (Irak) würden bis 11. Juli nicht mehr angeflogen, teilte die Airline in Frankfurt mit. Bisher waren die Flüge zu diesen Zielen bis 20. Juni gestrichen.

Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran sowie nach Tel Aviv bleiben "aufgrund der aktuellen Situation" zudem bis 31. Juli ausgesetzt, wie es hieß. Zudem verzichte die Lufthansa Gruppe "bis auf Weiteres" auf das Überfliegen des Luftraums aller betroffenen Staaten. Die Flugstreichungen gelten demnach für die Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways, Brussels Airlines sowie Lufthansa Cargo.

Erschwerte Ausreisemöglichkeiten

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes sind die Grenzübergänge nach Armenien und in die Türkei geöffnet. Die Bundesregierung prüfe fortwährend Ausreisemöglichkeiten für Deutsche aus dem Iran, teilte das Auswärtige Amt mit.

Die volatile Sicherheitslage im Iran und in Israel erschwere derzeit eine Planung von Überlandfahrten, hieß es weiter. Deshalb seien deutsche Staatsangehörige vor Ort aufgerufen, abhängig von ihrer individuellen Lage, verfügbaren Schutzräumen und etwaigen Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden in eigener Verantwortung Ausreisemöglichkeiten auf dem Landweg abzuwägen. Da es auch für das Seegebiet vor Israel eine Gefahrenmeldung gibt, könne eine Ausreise über den Hafen von Haifa derzeit nicht ermöglicht werden.

Berichten zufolge versuchen Tausende Menschen, Teheran und andere große Städte zu verlassen. Es werden lange Staus gemeldet, an den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen.

Erster Rückführungsflug für Israelis

Unterdessen landeten erste Rückführungsflüge mit im Ausland gestrandeten Israelis in Tel Aviv. Zwei Maschinen aus Larnaka in Zypern landeten am Morgen auf dem Flughafen Ben Gurion, wie eine Flughafensprecherin mitteilte. Es waren die ersten Flüge, die seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran israelische Staatsbürger aus dem Ausland in ihre Heimat brachten.

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