Die Bezeichnung Veggie-Burger, Tofu-Wurst und Soja-Schnitzel dürfen weiterhin verwendet werden. Unterhändler von EU-Parlament und den EU-Staaten konnten sich, Verhandlungsteilnehmern zufolge, jetzt offenbar nicht auf das vom EU-Parlament geplante Verbot einigen. Vom Tisch ist es damit aber noch nicht. Denn es soll im kommenden Jahr erneut darüber verhandelt werden.
Anfang Oktober hatte sich die Mehrheit der EU-Abgeordneten für ein Namensverbot ausgesprochen. Allerdings kann das EU-Parlament das nicht allein entscheiden und braucht die Zustimmung der EU-Länder dazu.
Verwechslungsgefahr beim Veggie-Burger mit dem Fleisch-Burger
Ein Verbot wird damit begründet, dass ansonsten Verwechslungsgefahr mit Produkten aus Fleisch besteht. Verbraucher und Landwirte sollen davor beschützt werden. Ins EU-Parlament eingebracht hatte den Vorschlag die EVP-Fraktion.
Federführend verantwortlich dafür ist die französische Abgeordnete Céline Imart, die nach dem heutigen Scheitern der Verhandlungen angekündigt hat, weiter dafür kämpfen zu wollen. Es gehe "ums Prinzip", wie sie betonte. Die Mehrheit der deutschen EU-Abgeordneten der konservativen Fraktion ist allerdings gegen ein solches Verbot.
Deutschland gegen Verbot von Veggie-Burger und Soja-Schnitzel
Auch Deutschland hat sich offiziell dagegengestellt. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) sagte, ein Verbot würde "unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft" sowie Bürokratie verursachen. Denn Unternehmen müssten ihre Produkte in dem Bereich umbenennen und diese ließen sich dann womöglich nicht mehr so einfach vermarkten.
Jeder zweite Verbraucher in Deutschland befürwortet allerdings laut einer Anfang Oktober durchgeführten repräsentativen Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, dass Bezeichnungen wie Schnitzel oder Wurst ausschließlich für tierische Produkte verwendet werden dürfen und pflanzliche Alternativen andere Namen tragen müssen.
Verbot des Veggie-Burgers war schon 2020 gescheitert
Ein Verbot war schon 2020 erstmals im Europaparlament verhandelt worden. Damals entschieden sich die Abgeordneten dagegen, dass Fleisch-Ersatzprodukte den Zusatz Burger, Wurst oder Schnitzel verlieren sollten. Allerdings wurde damals beschlossen, dass die Bezeichnung "Milch" nur noch verwendet werden darf, wenn Milch enthalten ist. Getränke auf pflanzlicher Basis dürfen seitdem nicht mehr so heißen.
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