Seit dem Abend herrscht traurige Gewissheit. Bei der im Mauerner Badesee in Neustadt an der Donau gefundenen Leiche handelt es sich um den Mann, der am Donnerstagnachmittag beim Baden untergegangen war. Das bestätigte die Polizei dem BR.
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Taucher finden Leiche mithilfe von Sonargerät
Der Mann war an Fronleichnam gegen 16 Uhr vor den Augen anderer Badegäste untergegangen. Wegen des trüben Wassers konnte der Mann zunächst nicht gefunden werden. Am Nachmittag fand dann eine Taucher-Einheit der Polizei mit einem Sonargerät eine auffällige Stelle unweit des Badestrands. Taucher wurden an der Stelle ins Wasser gelassen. Sie fanden die tote Person und brachten sie ans Ufer. Insgesamt waren rund 125 Einsatzkräfte an der Suche des Mannes beteiligt.
Der Badeunfall in Niederbayern war nicht der einzige Vorfall in einem See in Bayern in den vergangenen Tagen. Am vergangenen Sonntag war ein 32-Jähriger nach einem Sprung von einem Boot in den Starnberger See gestorben. Laut Polizei hatte er noch versucht, auf das Boot zurückzugelangen, sei dabei aber bewusstlos geworden. Ein 23-jähriger Student war, ebenfalls im Starnberger See, untergegangen und wird seitdem vermisst.
Wasserwacht gibt Tipps für Hilfe bei Badeunfällen
Sebastian Thallmair, technischer Leiter der Kreiswasserwacht Starnberg, gibt Tipps, wie man reagieren kann, wenn im Badesee jemand Hilfe braucht. An erster Stelle stehe der Eigenschutz. "Niemandem ist geholfen, wenn sich auch der Helfende in Gefahr bringt", so Thallmair. Ertrinkende würden nicht bewusst handeln, sondern in Panik nach allem greifen, was Halt verspricht. Das berge die Gefahr, als Retter selbst unter Wasser gezogen zu werden. Aus diesem Grund gilt: Die eigenen Fähigkeiten kritisch einschätzen, bevor man zum Verunglückten ins Wasser springt.
Wichtig ist: Einen Notruf absetzen, bei der Unglücksstelle warten und im besten Fall den genauen Ort so gut wie möglich einprägen. Das spart den Rettungskräften wertvolle Zeit. "Wir haben immer wieder das Problem, dass diejenigen, die einen Notruf absetzen, nicht an Ort und Stelle bleiben. Besonders auf dem Starnberger See macht es uns das schwer, da sich ein sehr großes Suchgebiet auftut", erklärt Thallmair.
Schwimmbrett, Luftmatratze oder Stock können Leben retten
Beim Eingreifen sollte man einen Sicherheitsabstand zum Unfallopfer einhalten und wenn möglich, von einem Boot oder dem Ufer aus helfen. Außerdem könne man schwimmfähige Hilfsmittel anreichen, wie etwa ein Schwimmbrett, eine Luftmatratze oder einen Stock. Wer es sich zutraue, zur ertrinkenden Person zu schwimmen, soll sich in jedem Falle von hinten nähern, so Thallmair.
Sollte man das Unfallopfer an Land oder auf ein Boot ziehen können, gilt es, Erste Hilfe zu leisten. Dabei sollten Helfer zunächst überprüfen, ob die Atemwege frei sind. Wenn die Person bewusstlos ist und nicht normal atmet, ist mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen - bis Rettungskräfte eintreffen und übernehmen können.
Im Video: Badeunfälle in Bayern
Badesee (Symbolbild)
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