Rettungskräfte versammeln sich an der Brown University, nachdem dort Schüsse gemeldet wurden.
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Ein Angreifer hat an einer Uni im US-Bundesstaat Rhode Island zwei Menschen erschossen und neun weitere verletzt. Der Täter konnte fliehen.

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Tödliche Schüsse an Uni in den USA – Täter auf der Flucht

Im US-Bundesstaat Rhode Island sind Schüsse an einer Elite-Universität gefallen: Zwei Menschen wurden getötet, neun weitere verletzt. Die Hintergründe des Vorfalls auf dem Gelände der Brown University sind unklar. Der Täter ist auf der Flucht.

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In den USA hat sich erneut ein tödlicher Schusswaffenangriff ereignet: An der Brown University im Bundesstaat Rhode Island im Nordosten des Landes hat ein noch unbekannter Täter auf mindestens zehn Menschen geschossen – zwei Studierende wurden getötet, acht weitere verletzt. Auf dem Campus wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Verletzte in kritischem Zustand – Trump ruft zum Gebet auf

Wie der Bürgermeister der Stadt Providence mitteilte, in der sich die US-Elite-Uni befindet, sind die Verletzten in einem kritischen, aber stabilen Zustand. Eine weitere Person sei leicht verletzt, aber nicht angeschossen worden, so Bürgermeister Brett Smiley auf einer Pressekonferenz. Der Schütze konnte die Flucht ergreifen, von ihm fehlt auch mehrere Stunden nach der Tat jede Spur. Auch eine Waffe wurde zunächst nicht gefunden.

US-Präsident Donald Trump zeigte sich bestürzt. "Was für eine schreckliche Sache", sagte er vor Reportern in Washington. "Alles, was wir im Moment tun können, ist für die Opfer zu beten."

Polizei fahndet mit Hochdruck nach Täter

Auf dem Uni-Gelände läuft ein großer Polizeieinsatz. Unter den mehr als 400 Polizisten im Einsatz seien auch Einsatzkräfte der Bundespolizei FBI, sagte der Bürgermeister. Die Studenten auf dem Campus der Brown University und Anwohner rund um die Universität wurden aufgefordert, sich nicht ins Freie zu begeben.

Die Polizei veröffentlichte am späten Samstagabend (Ortszeit) ein Video, das den ganz in Schwarz gekleideten Verdächtigen zeigte. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. Der mutmaßliche Schütze verließ das Universitätsgelände demnach zu Fuß – sein Motiv ist weiterhin ungeklärt. "Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen ein, um diesen Verdächtigen zu finden", sagte der Vize-Polizeichef von Providence, Timothy O'Hara.

Attacke fand während der Abschlussprüfungen statt

Der mutmaßliche Täter wurde nach Polizeiangaben zuletzt gesehen, als er das Gebäude verließ. Zunächst hatte es Berichte gegeben, dass er gefasst worden sei. US-Präsident Trump hatte dies über seine Plattform Truth Social verbreitet. Die Information stellte sich aber als falsch heraus. Auch Trump korrigierte seine Angaben dann in einem neuen Post zu dem Thema.

Die Brown University mit ihren rund 11.000 Studierenden gehört zur sogenannten "Ivy League", den Elite-Universitäten an der US-Ostküste. Der Schütze schoss nach Angaben der Polizei in einem Gebäude auf dem Campus um sich, in dem Ingenieurwesen und Physik unterrichtet werden. Dort gebe es Unterrichtsräume und Labors, hieß es. Die Tat ereignete sich demnach, während Abschlussprüfungen liefen.

Schusswaffenangriffe in den USA trauriger Alltag

In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von Waffengewalt - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich, teils auch halbautomatische Waffen. Das "Gun Violence Archive", das Massenschießereien als jeden Vorfall definiert, bei dem vier oder mehr Menschen angeschossen werden, hat in diesem Jahr in den USA 389 solcher Taten gezählt. Trotz großem Entsetzen nach besonders schlimmen Vorfällen mit vielen Toten scheitern Bemühungen, die Waffengesetze zu verschärfen, seit Jahren immer wieder.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

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